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Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Barbour
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jetzt sogar nach einer neuen Auserwählten. Eleanor fehlte es zwar beträchtlich an der guten Erziehung, die man im Allgemeinen bei einer zukünftigen Countess voraussetzte, auch war sie von keiner besonderen Herkunft, jedoch jung, umgänglich und hübsch.
    Gillian rief sich zur Ordnung. Um Himmels willen, welche Bedeutung hatte es für sie, wenn Eleanor auf den Earl einen guten Eindruck machte? Schließlich gingen seine Heiratspläne sie nichts an. Ehrlicherweise musste sie sich jedoch eingestehen, dass sie doch eine sehr große Bedeutung für sie hatten. Großer Gott! Ihr widerstrebte nicht nur der Gedanke, dass Lord Cordray abreisen würde. Allein die Vorstellung, dass er ein umgängliches Mädchen heiraten könne, genügte, um in ihr das Bedürfnis zu wecken, wie eine Katze zu fauchen.

    Entschlossen wandte sie sich ab und unterhielt sich mit dem neben ihr sitzenden Mr. Delacroix.
    Christopher hatte das Gefühl, das Dinner nehme kein Ende. Warum hatte Mrs. Ferris Gillian an das andere Ende der Tafel gesetzt? Wenn er Miss Tate je zu seiner Rechten benötigt hätte, dann jetzt, wo die kleine Miss Babbacombe über jeden Blödsinn kicherte, den er äußerte. Er musste sich sehr beherrschen, um ihr nicht den Inhalt seines Weinglases über den hohlen Kopf zu gießen. Der einzige im Raum anwesende Mensch, mit dem er sich unterhalten wollte, war Gillian, und sie war so weit entfernt, dass sie ebenso gut auf dem Mond hätte sitzen und dort speisen können. Nach einer Zeit, die ihm wie ein Jahr oder zwei Jahre vorkam, war endlich der letzte Rest von Mrs.
    Moresbys ausgezeichnetem Dessert verspeist, und auf Mrs.
    Ferris’ Zeichen hin erhoben sich die Damen und zogen sich in den Salon zurück. Das Gespräch unter den Männern, das jetzt stattfinden konnte, erleichterte Christopher etwas. Er stand jedoch bereitwillig auf, nachdem die Karaffe die vorgeschriebenen Runden auf dem Tisch gemacht hatte.
    Auf dem Weg zu den Damen drängelte er sich neben Sir Henry.
    »Falls Sie sich die Bibliothek ansehen wollen, Sir«, sagte er leichthin, »dann wäre jetzt der richtige Augenblick.« Er begleitete seine Aufforderung mit einem leichten Druck auf Sir Henrys Ellbogen.
    »Äh? Was?« Der alte Mann wirkte ein wenig beschwipst, er hatte recht oft tief in sein Glas mit Cognac geschaut.
    »Ausgezeichneter Vorschlag, mein Junge. Kann nicht behaupten, dass ich mich darauf freue, einen ganzen Abend lang das sinnlose Geplapper eines Haufens von Hohlköpfen ertragen zu müssen, die wahrscheinlich Charles II. nicht von einer chinesischen Orange unterscheiden können.«
    Ausnehmend gut gelaunt führte Christopher seinen Gast in die Bibliothek.
    12. KAPITEL
    »Ah!« Zufrieden rieb Sir Henry sich die Hände. Christopher hielt den Atem an. Der alte Mann ging zu einem Regal, das sich fast in der Mitte des Raums in Augenhöhe befand. Christopher gab einen Seufzer der Erleichterung von sich. An dieser Stelle standen die kritischen Anmerkungen, und Sheltons Leitfaden für Tachygraphie lag unübersehbar gleich neben ihnen.
    Liebevoll nahm Sir Henry einen der Bände mit Anmerkungen an sich und stieß dabei Sheltons Leitfaden auf den Fußboden. Hastig hob Christopher das Buch auf und drückte es ihm in die Hand. Geistesabwesend legte Sir Henry es beiseite und wandte sich dem Licht zu. In gespanntem Schweigen beobachtete Christopher, wie der betagte Akademiker, der seine Umgebung offenbar vergessen hatte, langsam und bedächtig im ersten Band der kritischen Anmerkungen blätterte. Er nahm keine Notiz von dem Büchlein über Tachygraphie. Schließlich stellte er den Band mit den kritischen Anmerkungen mit einem bedauernden Seufzen auf das Regal zurück und ging, das so nahe neben seiner Hand liegende Büchlein noch immer ignorierend, zur Tür.
    »Die Damen werden sich fragen, was aus uns geworden ist. Louisa wird zweifellos gleich den Kopf hereinstecken und mich an mein Pflichtgefühl gemahnen, von dem sie genau weiß, dass ich es nicht habe.«
    »Aber…«, rief Christopher aus. »Die Bücher mit den kritischen Anmerkungen!«
    Sir Henry seufzte. »Vielleicht ein andermal. Es sei denn…« Hoffnungsvoll schaute er Lord Cordray an.

    »Glauben Sie, dass ich sie mir einige Tage lang ausleihen könnte? Es ist eine Ewigkeit her, dass ich mich mit ihnen befasst habe.«
    Sofort griff Christopher das Stichwort auf. »Aber selbstverständlich können Sie die Bücher ausleihen.
    Jederzeit, gleich heute, wenn Sie mögen. Ich sage Ihnen etwas: Ich werde alle vier

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