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Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Titel: Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merilyn Clay
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standen. Nachdem sich die beiden Männer dort niedergelassen hatten, bestellte Penwyck Brandy, und sobald ihm der Alkohol wärmend die Kehle hinuntergeronnen war, erklärte er seinem Freund: »Ich habe dir heute Abend etwas Vertrauliches mitzuteilen, Ash. Es geht um den Gast meiner Mutter. Ich bitte dich, mir auf Ehre und Gewissen zu versprechen, dass du das, was ich dir gleich berichte, keiner Menschenseele weitererzählst.«
    »Ich würde dein Vertrauen nie enttäuschen, Penwyck, ich schwöre es dir.« Dann rutschte er so weit auf seinem Sessel nach vorn, dass seine Knie fast die des Earls berührten.
    »Aber sag schon, was hast du für ein schreckliches Geheimnis?«
    Penwyck sog zischend den Atem ein. »Ich wollte, es wäre so einfach.«
    »Komm schon, alter Knabe, spuck es aus. Ich bin so aufgeregt wie eine Katze im Fischladen.« Mr. Ashburn nahm einen großen Schluck Brandy, vielleicht in der Hoffnung, dies würde seinem Begleiter Mut machen.
    Penwyck atmete noch einmal tief durch, bevor er begann:
    »Wie sich herausstellte, hast du den Gast meiner Mutter bereits kennen gelernt, nun ja, gesehen.«
    Mr. Ashburn runzelte nachdenklich die Stirn. »Du musst dich täuschen, alter Knabe. Ich kann mich nicht entsinnen…«
    »Zum Teufel! Ich meine doch nicht, dass du der jungen Dame offiziell vorgestellt wurdest. Ich sagte, du hast sie bereits einmal gesehen, und zwar heute Nachmittag im Park. Zu meinem Bedauern muss ich dir mitteilen, dass der Gast meiner Mutter…«, hier blickte er vorsichtig über die Schulter und senkte die Stimme zu einem Flüstern, »… der Wildfang aus dem Hyde Park ist.«
    Mr. Ashburns blaue Augen weiteten sich, doch dann warf er den Kopf in den Nacken und brach in herzhaftes Gelächter aus. »Zum Teufel, Penwyck, das ist ja großartig!
    Was hat deine Mutter denn gesagt, als du ihr erzählt hast, was ihr Schützling schon so alles getrieben hat?«
    »Ich bin doch kein Narr«, äußerte Penwyck entrüstet.
    »Ich hielt es nicht für nötig, Mutter mit solchem Unsinn zu belasten. Ich habe Miss Darby das Versprechen abgerungen, davon abzusehen, während ihres Aufenthalts radikale Schriften im Park oder anderswo zu verteilen. Der Guten war nicht einmal bewusst, dass sie einen gesellschaftlichen Schnitzer begangen hatte.«
    »Soweit ich weiß, ist Ihr Vater Senator in Amerika.«
    Die Miene des Earls verfinsterte sich. »Was hast du denn noch über sie gehört?«
    Ashburn schüttelte energisch den Kopf. »Nichts. Ich schwöre, dass das alles ist. Ich weiß nur, dass sie heute Nachmittag angekommen ist und dass deine Mutter fest entschlossen ist, sie in die Gesellschaft einzuführen.« Er grinste verwegen. »Und dass sie verteufelt hübsch ist. Du hast ja wohl nichts dagegen, wenn ich das weitererzähle, alter Knabe, oder?« Er grinste vergnügt.
    »Nicht im Mindesten.« Penwyck seufzte auf. »Je eher Miss Darby verheiratet ist und ein anderer sich um sie kümmert, desto besser.«
    »So schlimm kann die Kleine doch nicht sein, Penwyck.
    Wenn man mal von ihrem schockierend unschicklichen Betragen heute Nachmittag im Park absieht, was um alles in der Welt missfällt dir denn so an ihr?«
    Penwyck hob eine Braue. »Dazu möchte ich nur äußern, dass die Interessen der jungen Dame etwas ungewöhnlich sind. Ihr hübscher Kopf steckt voll politischem Unsinn und unangebrachten Vorstellungen von… von…« Der Earl hielt inne und schüttelte den Kopf, vermutlich um die beunruhigende Miss Darby daraus zu verscheuchen.
    »Aha«, murmelte Mr. Ashburn. »Ich nehme an, du hast ihr den Kopf zurechtgerückt?«
    »Das habe ich. Vermutlich wird Miss Darby bald genauso zimperlich und flatterhaft werden wie die anderen jungen Damen auf dem Heiratsmarkt. Bei ihrer außergewöhnlichen Schönheit…«
    »Ach, ist es dir also doch aufgefallen.«
    »Was denn?« fragte Penwyck.
    Mr. Ashburn blinzelte munter. »Ich prophezeie dir, dass deine attraktive Miss Darby bald zum Stadtgespräch werden wird, alter Knabe.«
    Mr. Ashburns Vorhersage klang Lord Penwyck noch in den Ohren, als er am nächsten Morgen zum Frühstück hinunterging und dort seine Mutter antraf, die sich über ein handgeschriebenes Dokument beugte.
    »Harrison, mein Lieber«, rief seine Mutter. »Das musst du einfach lesen!«

5. KAPITEL
    Tessa hatte bis in die frühen Morgenstunden an ihrem Essay gearbeitet, einer wahren Geschichte, die ihr eine verstörte junge Frau unter Tränen auf der Überfahrt anvertraut hatte. Da deren Schicksal sie zutiefst bewegt

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