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Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Titel: Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merilyn Clay
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ihr einfaches Kleid aus leichter blauer Wolle.
    »Mir scheint«, murmelte er abschätzig, »dass sich die jungen Frauen in Amerika ein wenig anders kleiden als die Londoner Damen.«
    Tessas Augen weiteten sich. Wollte er ihr damit auch noch sagen, man könne sich mit ihr nicht sehen lassen? Aber egal, ihr war schließlich vollkommen gleichgültig, was er von ihr hielt. Sie betrachtete den Earl, der im Moment vollauf damit beschäftigt war, die wenigen Gegenstände auf seinem Schreibtisch – ein Tintenfass, eine Schreibfeder, drei oder vier Blatt cremefarbenes Papier, ein Geschäftsbuch und ein Bleistift – aufzuräumen.
    Dann sah er wieder auf. »Heute Morgen habe ich nichts weiter mit Ihnen zu besprechen, Miss Darby. Ich wollte Ihnen lediglich mitteilen, dass ich das Schreiben Ihres Vat… – Ihres Stiefvaters erhalten habe und dass für Ihre finanziellen Bedürfnisse gesorgt ist. Sie können kaufen, was immer Sie wollen. Mutter wird Ihnen bei der Auswahl der passenden Stücke helfen.« Er hielt inne, blickte sie aber weiterhin an. Nach einer Weile runzelte er die Stirn. »Bitte vergeben Sie mir meine Kühnheit, aber wie alt sind Sie eigentlich?«
    »Ich bin neunzehn«, entgegnete Tessa misstrauisch.
    »Ah, ich hätte Sie für ein Gutteil älter gehalten.«
    Tessa reagierte wieder einmal empört: »Wollen Sie mir jetzt sagen, ich sähe alt aus?«
    Um seine Lippen spielte ein kleines Lächeln. »Das wollte ich damit überhaupt nicht sagen, Miss Darby. Aufgrund Ihrer… äh, ernsthaften Natur wirken Sie nur reifer als Ihre Jahre. Wenn ich Ihnen einen kleinen Rat geben dürfte…«
    Er hielt inne, um dann fortzufahren: »Was ich sagen will, falls Sie den Wunsch hegen, einen Gendeman an sich zu binden, während Sie in London weilen, wären Sie gut beraten, wenn Sie sich von einer etwas leichtherzigeren Seite zeigten. Mit Honig fängt man mehr Fliegen als mit Essig.«
    Tessas Magen brannte. Sie unterdrückte den Impuls, eine zornige Bemerkung zu machen, konnte ihre Zunge jedoch nicht ganz im Zaum halten. »Sie unterstellen ja eine ganze Menge, Sir«, sagte sie schließlich.
    Er blickte wieder auf, ein Funke Interesse in seinen braunen Augen. »Ich unterstelle nur, dass Sie, da Sie nicht nach Amerika zurückkehren wollen, um dort zu heiraten, die Absicht haben, hier einen Gatten zu finden und sich in England niederzulassen. Wollen Sie sagen, dass das nicht stimmt?«
    »Das will ich in der Tat«, erwiderte Tessa energisch. »Ich habe nicht vor zu heiraten… zumindest eilt es mir nicht damit.«
    Lord Penwyck verzog die Lippen, während er geistesabwesend das Geschäftsbuch von seinem Schreibtisch aufnahm. »Natürlich werden Sie heiraten, Miss Darby. Alle jungen Damen heiraten. Was sollten Sie denn sonst mit Ihrer Zeit anfangen?«
    Tessa sog scharf den Atem ein. Ihr lag schon auf der Zunge, diesen beschränkten Mann davon in Kenntnis zu setzen, weswegen sie wirklich nach England gekommen war, doch eine innere Stimme flüsterte ihr zu, dass dies wohl keine sonderlich gute Idee wäre. Der eingebildete Earl konnte sie so wenig ausstehen wie sie ihn. Er würde ihre Ideale einfach lächerlich machen und ihre Bewegungsfreiheit dermaßen einschränken, dass sie nichts mehr erreichen konnte.
    Um weitere Kritik gleich im Keim zu ersticken, versuchte sie ihrer Stimme einen sanften Ton zu verleihen, als sie antwortete: »Ich habe einfach das Gefühl, dass ich noch nicht bereit bin, Gattin und Mutter zu werden.«
    Lord Penwyck betrachtete sie interessiert. Nach einer kleinen Pause legte er sein Geschäftsbuch wieder hin und sagte nachdenklich: »Ich glaube, ich begreife allmählich, was Sie mir sagen wollen, Miss Darby.« Sein Blick wurde merklich freundlicher. »Setzen Sie sich doch bitte.« Er wies auf einen bequem aussehenden Ledersessel auf der anderen Seite des Schreibtisches.
    Lord Penwyck beobachtete befriedigt, wie Miss Darby sich gehorsam niederließ. Vielleicht hatte er die junge Dame doch vorschnell beurteilt. Sie war zwar in England geboren wie er, hatte aber doch nicht seine Privilegien genossen. Zu ihrem Unglück war sie in einem fremden Land aufgezogen worden, einem Land, in dem es nur so wimmelte vom Abschaum aus allen Ländern dieser Welt –
    Verbrecher, Schwachsinnige, Schläger und nackte Wilde.
    Das offensichtlich schlechte Verhältnis zu ihrem Stiefvater erklärte, warum sie so heftig gegen eine Rückkehr nach Amerika protestierte.
    Plötzlich sah er die junge Dame in neuem Licht. Tatsächlich war es verflixt

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