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Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Titel: Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merilyn Clay
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nicht gut genug. Bevor die Musik verklungen war, hatte sie öfter auf Lord Penwycks glänzende schwarze Ballschuhe getreten, als beide zählen konnten.
    »Hoppla… tut mir wirklich Leid, Sir.«
    »Schon gut, Miss Darby. Machen Sie weiter. Nach links.
    Von Ihnen aus gesehen.«
    »Oh! Bitte verzeihen Sie!«
    »Und jetzt nach rechts. Zur Seite. Zur anderen Seite! Ja, so ist es gut.«
    »Ach herrje, ich fürchte, ich bin gar nicht…«
    »Hanison, mein Lieber«, erhob sich Lady Penwycks Stimme über die Klaviermusik, die daraufhin verstummte,
    »vielleicht sollten wir doch einen Tanzlehrer…«
    »Lassen Sie es uns noch einmal versuchen, Miss Darby.«

    Tessa hatte sich noch nie dermaßen geschämt. Verzweifelt wünschte sie sich nun, sie hätte damals auf ihre Mutter gehört und Tanzstunden genommen, doch war das in jenem Winter gewesen, als ihre Mutter krank geworden war – damals war Tessa wirklich nicht in der Stimmung gewesen, tanzen zu lernen.
    Jetzt spürte sie, wie ihre Wangen glühten, und ihre Handflächen waren schweißnass. Sie hätte nicht erwartet, dass Lord Penwycks Nähe sie derart aus dem Gleichgewicht bringen könnte.
    »Vielleicht könnte ich es ja…«, hier warf sie Mr. Ashburn, der am Klavier saß und freundlich lächelte, einen Hilfe suchenden Blick zu, »… mit Mr. Ashburn als Partner versuchen, und Sie geben die Anweisungen?«
    Mr. Ashburn sprang sofort auf. »Prächtige Idee!«
    »Ash!« Mit diesem einen Wort brachte Lord Penwyck seinen Freund zum Schweigen. »Wir versuchen es noch einmal, Miss Darby. Der Menuettschritt ist ganz einfach: beugen, hoch und Schritt, beugen, hoch und Schritt, Schritt, Schritt – ich weiß, dass Sie es können!«
    Tessa atmete seufzend ein und gab sich alle Mühe, die verstörenden Empfindungen zu ignorieren, die seine Nähe in ihr auslöste. Sie würde nicht wie eine Närrin dastehen!
    Eine Stunde später führte Tessa nicht nur die erste, sondern drei weitere Figuren des Menuetts leichtfüßig aus.
    »Na also«, erklärte Lord Penwyck.
    Lady Penwyck und Mr. Ashbum spendeten beide spontan Applaus.
    »Miss Darby ist also doch eine gelehrige Schülerin!«
    meinte Mr. Ashburn überschwänglich, während er auf das Paar zuging, das immer noch Hand in Hand auf der Tanzfläche stand.
    »Einfach großartig!« rief Lady Penwyck, die ebenfalls auf die beiden zustürmte.
    Erleichterung durchströmte Tessa, als sie ihren Zuschauern entgegenlächelte. »Am Anfang habe ich mich ziemlich dumm angestellt«, begann sie. Und dann fiel ihr plötzlich auf, dass Lord Penwyck immer noch ihre Hand hielt. Sie sah zu ihm auf… und entdeckte, dass auf seinem Gesicht ein überaus merkwürdiger Ausdruck lag.
    Miss Darby erwies sich tatsächlich als gelehrige Schülerin. Erstaunlich gelehrig. Nachdem sie sich bei der ersten Figur furchtbar ungeschickt gezeigt hatte, waren Penwyck ernsthafte Zweifel an ihrem Vorhaben gekommen, doch plötzlich war sie wie ausgewechselt: Er hatte ihr die Schrittfolge nur noch zu sagen brauchen, die er auf einer Liste notiert hatte, und sofort hatte sie sie in bewundernswerter Weise ausgeführt.
    Zudem war sie an diesem Abend einfach bildschön: Sie trug ein hübsches blau, weiß gestreiftes Kleid, das an Ausschnitt und Ärmeln mit heller Spitze besetzt war.
    Während des Tanzens hatte er mehr als einen Blick auf ihr weit ausgeschnittenes Dekollete und den Ansatz ihres weißen Busens erhascht und sich jedes Mal zwingen müssen, die Augen abzuwenden, damit er sich nicht vergaß.
    Ihr glänzendes rotbraunes Haar war ihr aus der Stirn gekämmt, doch ein paar zarte Locken hingen ihr ins erhitzte Gesicht. Und diese strahlenden blauen Augen…
    scharf sog er die Luft ein. Darin könnte man sich leicht verlieren…
    »Was meinst du, Penwyck?« drang Mr. Ashburns Stimme in seine träumerischen Gedanken.
    »Verzeihung, Ash. Was hast du gesagt?«
    »Ich habe gefragt, ob du mit mir auf einen Brandy in den Club gehst?«
    »Äh… hmmm.« Penwyck warf Miss Darby und seiner Mutter einen Blick zu. »Vielleicht möchten ja alle einen Brandy. Hier«, fügte er großzügig hinzu. »Du leistest uns doch Gesellschaft, Mutter?«

    »Aber Harrison, meine Lieber, ich würde…«
    »Miss Darby?« Er blickte in das Gesicht der schönen jungen Frau, die neben ihm stand und zu ihm aufsah.
    Obwohl Tessa von der freundlichen Einladung völlig überrumpelt gewesen war, musste sie zugeben, dass sie die halbe Stunde, die sie mit Lord Penwyck, seiner Mutter und Mr. Ashburn im Salon

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