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Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Titel: Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merilyn Clay
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Deirdre!«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer ist, einen Wagen zu finden. Die Auffahrt und das Gelände ist voller Kutschen, ich kann keine einzige von Vaters Kutschen vorfahren lassen. Ich brauche deine Hilfe, Tessa«, bettelte sie.
    »Was kann ich denn tun?«
    »Bitte Lord Penwyck darum, mich in die Stadt zu fahren.
    Er weiß bestimmt Bescheid über Jeffrey und mich, und nachdem er uns nicht verraten hat, glaube ich, dass ich ihm vertrauen kann.«
    »Ach Deirdre«, begann Tessa zweifelnd, »ich halte das nicht für ratsam. Lord Penwyck ist…« In diesem Moment begegnete Tessa Mr. Ashburns freundlichem Blick. Ihr kam eine Idee. »Warte auf mich in der Eingangshalle, Deirdre. Ich weiß jemand, dem wir vertrauen können.«
    Als Lord Penwyck in jener Nacht von dem Ball nach Hause fuhr, musste er schon wieder über die faszinierende Miss Darby nachdenken – allmählich wurde es zur Obsession.
    Wieder einmal verhielt sie sich nicht so, wie er erwartet hätte. Jede andere junge Dame, die ihr Debüt auf derart spektakuläre Weise hinter sich gebracht hätte wie Miss Darby, wäre nun vor Aufregung außer sich. Doch Miss Darby kauerte sich in einer Ecke der Kutsche zusammen, fest eingehüllt in ihr etwas zerknittertes Satincape, und starrte mürrisch in die Nacht hinaus.
    Seine Mutter hingegen hatte eine Menge über den triumphalen Abend zu sagen. »Also, ich hätte ja nie erwartet, dass Grace ihre Diener dazu bringt, sich den Kopf zu scheren! Aber der bunte Federschmuck hat so natürlich viel besser gewirkt. Wo sie wohl all diese herrlichen Federn her hatte? Ganz bestimmt hat sie sie importiert. Wir müssen für Grace und Charles einfach ein herrliches Essen geben. Dieser Abend war ein unglaublicher Erfolg. Meine liebe Tessa, du warst einfach großartig! Sowohl Fürstin Esterhazy als auch die Gräfin Lieven waren ganz entzückt von deiner Robe! Jeder wollte wissen, wo wir sie haben arbeiten lassen! Du hattest ganz Recht, dich gegen das fade Weiß zu verwehren, das die jungen Damen sonst immer tragen. Du hast einfach atemberaubend ausgesehen.
    Findest du nicht auch, Harrison?«
    Penwyck räusperte sich nur und blickte zu Miss Darby, die ihm gegenüber saß. Wenn sie den Kopf nicht aufrecht gehalten hätte, hätte er gedacht, sie schliefe.
    Plötzlich überkam ihn der schier überwältigende Wunsch, sie zu schütteln. Warum benahm sie sich so anders als andere junge Damen ihres Alters? Und warum irritierte ihn das so sehr? Ihm war fast so, als hätte sie ihn in irgendeinen geheimnisvollen Bann geschlagen, der ihn nun dazu zwang, sie zu beobachten und zu tadeln, wenn ihr Verhalten ihm nicht gefiel, und gleichzeitig fand er sie liebreizend und faszinierend und wollte sie um kein Jota ändern.
    Es war überaus verwirrend und irritierend. Und, schlimmer noch, dass er die junge Dame nicht aus seinen Gedanken verbannen konnte, raubte ihm nachts den Schlaf und tagsüber die Ruhe.

    Tessa wiederum dachte an jenem Abend auf dem Weg in ihr Schlafzimmer daran, wie zornig Lord Penwyck wohl wäre, wenn er erführe, dass sie Deirdre Montgomery bei ihrer Flucht geholfen hatte.

12. KAPITEL
    In dieser Nacht tat Tessa kaum ein Auge zu. Sie hatte gehofft, dass man ihr jetzt, da sie offiziell in die Gesellschaft eingeführt war, mehr Freiheit zugestehen würde, indes fürchtete sie nun, dass man sie wegen ihrer Mithilfe bei Deirdres Flucht mehr überwachen würde als je zuvor.
    Erst gegen Morgen schlief sie endlich ein, doch kaum eine Viertelstunde später wurde sie unsanft geweckt.
    » Miss Darby!«
    Eine männliche Stimme drang in ihr Bewusstsein. Tessa erkannte sofort, dass es Lord Penwyck war und dass er sich außerordentlich zornig anhörte. Kalte Angst überlief sie.
    »Miss Darby!« Lautes Klopfen an ihrer Zimmertür verlieh dem Ruf Nachdruck.
    Tessa warf die Decke beiseite, fuhr in ihre Pantoffeln und zog einen Morgenrock über. Dann öffnete sie die Tür einen Spalt und blickte mit großen Augen hinaus.
    »Was ist denn?« fragte sie unschuldig.
    »Deirdres Vater ist unten«, erwiderte Lord Penwyck kurz angebunden. »Er will mit Ihnen reden. Sofort.«
    Tessa suchte die Angst zu bezähmen, als sie neben dem zornigen Earl hinunterging. Nervös fingerte sie an den Bändern ihres Hausmantels.
    »Montgomery behauptet, seine Tochter sei geflohen«, teilte Lord Penwyck Tessa mit. »Er befürchtet, dass sie und ihr… äh… junger Mann miteinander durchgebrannt sind, und er ist überzeugt davon, dass Sie wissen, wer der Kerl ist

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