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Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Titel: Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merilyn Clay
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Montgomerys in ihrem palastartigen Anwesen am Rand von London war in eine Naturlandschaft verwandelt worden, einschließlich künstlicher Bäume und eines kleinen Teiches. Am Ende des Saales schäumte ein Wasserfall aus Champagner in ein Becken hinab.
    Am anderen Ende des Saals waren die drei Schiffe nachgebaut, mit denen Kolumbus auf Entdeckungsreise aufgebrochen war, jedes von ihnen farbenprächtig lackiert.
    Im größten war das Orchester untergebracht, in den anderen beiden standen Stühle, auf denen man Platz nehmen und das bunte Treiben beobachten konnte.
    »Einfach herrlich!« sagte Tessa atemlos. Staunend sah sie sich um, als sie nach dem frühen Abendessen, zu dem die Montgomerys geladen hatten, mit den Penwycks den Saal betrat.
    »Ja, es ist wirklich reizend, nicht wahr?« murmelte Lady Penwyck. »Ich wünschte, deine Mutter hätte das noch erleben können.«
    »Mama hätte es auch sehr gefallen«, stimmte Tessa mit einem Blick auf die Sterne an der Saaldecke zu. »Vielen Dank für alles, was du für mich getan hast, Tante Alice.«
    Da Lady Penwyck, elegant in grauen Satin gewandet und geschmückt mit einer Vielzahl funkelnder Diamanten, sich bereits abgewendet hatte, um eine Bekannte zu begrüßen, hörte sie Tessas von Herzen kommende Antwort nicht mehr, doch ihr Sohn bekam sie mit.
    »Bevor Sie zu uns kamen, Miss Darby, habe ich Mutter noch nie so glücklich und zufrieden erlebt«, bemerkte Lord Penwyck leise.
    Seine Freundlichkeit und seine Ernsthaftigkeit überraschten Tessa. Sie hatte den Earl während der letzten Tage kaum gesehen und musste sich eingestehen, dass sie ihn ziemlich vermisst hatte. Es hatte sie sehr überrascht, als er sie wegen ihres Besuchs bei Mr. Cobbett nicht heftiger gescholten hatte. Die anschließende Diskussion hatte sie jedenfalls sehr genossen. Und auch wenn er es weiterhin nicht guthieß, dass sie sich mit Parlamentsreformen befasste, hatte er sie doch deswegen nicht gerügt. Tessa wunderte sich sehr über diese Wandlung.
    An diesem Abend sah er überaus gut aus in seinem schwarzen Abendanzug, mit dem elegant geschlungenen Krawattentuch und den weißen Handschuhen. Der köstliche Sandelholzduft, der ihn umgab, weckte in Tessa den Wunsch, näher an ihn heranzurücken.
    Die beiden musterten einander vorsichtig.
    »Sie sehen…«, begann Lord Penwyck, und im selben Moment öffnete Tessa den Mund.
    »Sie sehen heute Abend wirklich gut aus«, sagte sie leise, als er ihr den Vortritt gewährte.
    Er neigte den Kopf. »Ich danke Ihnen, Miss Darby. Ich wollte Ihnen gerade ein ähnliches Kompliment machen, auch wenn ich statt gut vielleicht eher das Wort bezaubernd gewählt hätte.«
    Tessa lächelte. Mit einer Hand strich sie eine imaginäre Falte ihres herrlichen neuen Ballkleids aus cremefarbener Seide glatt. Das tief ausgeschnittene Oberteil mit den kleinen Puffärmeln wies ein verschlungenes Blumenmuster auf und war mit Perlen und zarten Goldfaden verziert. Der schmale Rock fiel weitgehend glatt zu Boden, nur im Rücken waren der Bewegungsfreiheit halber ein paar Falten eingearbeitet. Es war das schönste Kleid, das Tessa je gesehen hatte, und sie kam sich damit sehr feminin und elegant vor. Lord Penwycks Kompliment freute sie ungemein. Obwohl sie es nie zugegeben hätte, freute sie sich sehr darauf, mit dem attraktiven Earl zu tanzen.
    Als der Saal endlich voller Gäste war, suchte Lord Penwyck Tessa auf, um mit ihr die Quadrille zu eröffnen.
    »Hoffentlich habe ich nicht alle Schritte vergessen«, flüsterte Tessa besorgt, als sie sich im ersten Karree aufstellten.
    Lächelnd blickte Lord Penwyck in ihre blauen Augen.
    »Sie haben nichts zu befürchten, Miss Darby. Wenn ich gedacht hätte, dass Sie vor Ihrem Debüt noch eine Tanzstunde brauchen, hätte ich auf einem weiteren Übungsabend bestanden.«
    Sobald die Musik begonnen hatte, entspannte Tessa sich und fand es recht einfach, die Bewegungsabfolgen des Tanzes auszuführen. Sie knickste, drehte sich, tat einen Schritt nach vorn, einen zurück, drehte sich unter dem Arm eines anderen Herren durch und kehrte zu ihrem Tanzpartner zurück.
    »Na also.« Wieder lächelte er. »Sie machen das ausgezeichnet.«
    Während des langen Tanzes blieben Lord Penwyck die vielen bewundernden Blicke nicht verborgen, die sich auf den reizenden Schützling seiner Mutter richteten. Miss Darby sah heute Abend wirklich betörend aus. Ihre glänzenden rotbraunen Locken waren hochgesteckt, so dass sie noch größer als sonst wirkte. Sie sah stolz

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