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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

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ist meine Kollegin Dr.
O'Brien«, sagte er zu Bess. »Würdest du ihr bitte das Zimmer von Lou zeigen?«
    Bessie betrachtete Banner mit
nachsichtigem Interesse. »Hier entlang, Rotfuchs«, raunte sie nach einem entnervend
langen Schweigen.
    Zu stolz, um sich nach Adam
umzusehen, folgte Banner der Prostituierten über einen Gang mit numerierten
Türen. Zimmer vier befand sich ganz am Ende, und Bessie klopfte ungeduldig an.
    »Hey, Lou!« rief sie schrill. »Bist
du angezogen? Du hast Besuch.«
    »Komm herein«, erklang eine
bemitleidenswert schwache Stimme.
    Nach einem tiefen Atemzug stieß
Banner die Tür auf und trat ein. Der Raum war nur schwach beleuchtet, aber
erstaunlich sauber und roch nach einem frischen, blumigen Parfüm.
    Auf dem Bett, inmitten von
pinkfarbenen Satinlaken, wartete Banners Patientin. Die Frau, die im schwachen
Licht nicht viel älter wirkte als Melissa, hockte auf Knien und Ellbogen und
reckte ihr ansehnliches Hinterteil in die Höhe.
    Bessie murmelte etwas und schloß die
Tür hinter Banner.
    »Ich hörte, Sie hätten ein
Furunkel«, sagte Banner kühl und stellte ihren Arztkoffer auf einen Nachttisch
voller Parfümzerstäuber, Pralinenkartons und Ausgaben von Romanen, wie
Melissa sie verfaßte. Auch ein Stapel Visitenkarten war vorhanden, auf denen
zu lesen war: Miss Lou, Zimmer 4, Silver Shadow. Immer herzlich willkommen.
    »Wer sind Sie?« wimmerte die
unternehmungslustige Lou und wandte den Kopf, um Banner einen gequälten Blick
aus ihren lavendelfarbenen Augen zuzuwerfen.
    »Dr. O'Brien. Darf ich das Geschwür
sehen, bitte?« Lou zog ihr Nachthemd hoch und streifte ihre spitzenbesetzte
Unterhose ab. »Sind ...«
    »Ja«, fiel ihr Banner schroff ins
Wort, während sie sich vorbeugte, um das Furunkel zu betrachten. Es schien tatsächlich
eine Menge Eiter zu enthalten, und die ganze Wundgegend war infiziert. »Ich bin
wirklich Ärztin.«
    »Wo ist Adam?«
    Banner preßte die Lippen zusammen
und holte Watte, Alkohol, ein Skalpell und Karbolsäure aus ihrem Arztkoffer.
»Dr. Corbin ist auch an Bord. Möchten Sie ihn sehen?«
    »Nein!« rief Lou entsetzt. »Nicht so
jedenfalls. Es ist viel besser, von einer Frau behandelt zu werden.«
    Banner unterdrückte ein Lächeln und
ging zum Waschtisch, um ihre Hände zu schrubben. Danach legte sie das Skalpell
in Karbolsäure und reinigte die Wundgegend mit Alkohol. »Es wird ein bißchen
weh tun«, warnte sie Lou freundlich.
    Lou preßte die Augen zusammen. »Ich
bin bereit, Doc!«
    So vorsichtig wie möglich öffnete
Banner das Furunkel, ließ den Eiter auslaufen, desinfizierte die Wunde und
verband sie. Während sie ihre Hände wusch und das Skalpell reinigte, beklagte
Lou sich unaufhörlich darüber, mit einem solchen Verband auf dem Po nicht
arbeiten zu können.
    Banners Lippen zitterten vor
Belustigung. »Eine kleine Pause werden Sie sich doch sicher leisten können«,
bemerkte sie freundlich.
    Lou streckte sich flach auf dem
Rücken aus, zuckte leicht zusammen und zog ihre dunklen Augenbrauen hoch. »Ich
werde mich schrecklich einsam fühlen, so ganz alleine hier! Wie lange dauert
es, bis die Wunde heilt?«
    »Ein paar Tage.« Banner ließ ihre
Tasche zuschnappen. »Versuchen Sie nicht zu ... arbeiten, bevor es soweit ist.
Eine Infektion wäre noch sehr viel schmerzhafter als es das Furunkel war.«
    Lou versprach mürrisch, ihr
Unternehmen für einige Tage zu schließen.
    »Ich komme bald wieder«, sagte
Banner, bevor sie ging. Es überraschte sie nicht, daß Adam auf dem Gang stand,
aber was ihr sofort auffiel, war, daß er seinen Rock nicht trug. »Meiner
Patientin geht es gut«, erklärte sie ihm steif. »Was macht deine?«
    Adams Mundwinkel zuckten. »Ich habe
sie geheilt«, versetzte er in anzüglichem Ton.
    Banner hätte ihn gern von neuem
geschlagen, wie vorhin an der Schiffsrampe, aber das wagte sie nicht. Sie
spürte, daß er einen zweiten Angriff nicht so widerspruchslos akzeptieren
würde wie den ersten. »Gehen wir?«
    Er machte eine angedeutete
Verbeugung. »Nach Ihnen, Mylady.« An Deck wartete eine andere Prostituierte in
einem blauen Satinkleid, das sicher zwei Nummern zu klein war. Darunter trug
sie schwarze Netzstrümpfe und Spitzenstrumpfhalter. Mit einem Lächeln warf sie
Adam seinen Überrock zu.
    Er fing ihn auf und zog ihn an, ohne
zu bemerken, daß Banners Gesicht kirschrot geworden war. »Danke«, sagte er zu
dem Freudenmädchen.
    »Ich danke dir«, flötete das
halbnackte Geschöpf, bevor es sich abwandte, um in den

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