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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

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erwürgt«, bemerkte sie mit lustig
funkelnden Augen. »Er weiß, daß er dann meine Reitpeitsche zu spüren bekommen
hätte.«
    Aus lauter Erleichterung und Freude
über das sympathische Wesen dieser Frau mußte Banner lachen. »Ich freue mich
sehr, Sie kennenzulernen, Mrs. Corbin«, sagte sie aufrichtig.
    »Ich auch, mein Kind«, erwiderte die
Dame, nahm Banners Arm und zog sie von Adam fort aus dem Krankensaal. »Aber
Sie müssen mich Katherine nennen, und ich möchte alles über Sie erfahren,
Banner O'Brien.«
    Abends hatte Jenny, die Indianerin, nicht
nur eine Mahlzeit zubereitet, sondern sogar Wasser für ein Bad erhitzt.
    Nach dem Essen zog Banner sich in
ihr Zimmer zurück und sank dankbar in die Wanne mit dem dampfend heißen
Wasser.
    »Sie müssen einen anstrengenden Tag
gehabt haben«, bemerkte Jenny, die mit dem Rücken zu Banner vor der Kommode
stand und Kämme, Bürsten und andere Toilettenutensilien ordnete.
    »Das ist stark untertrieben«,
seufzte Banner, als der Schmerz in ihren Gliedern im heißen Wasser nachzulassen
begann. »Aber sag mir doch, Jenny, wie du in dieses Haus gekommen bist?«
    »Adam hat mich eingestellt. Er
sagte, solange der Hahn fort sei, sollte ich die Gelegenheit nutzen und den Hühnerdreck
entfernen.«
    Banner schmunzelte. Bei Adams
Abneigung gegen Dr. Henderson konnte sie sich eine solche Bemerkung gut von ihm
vorstellen. »Ich bin froh, dich hier zu haben«, sagte sie zu Jenny.
    Die Indianerin zuckte die Schultern
und antwortete nicht.
    »Wie lange kennst du Adam schon?«
    Die Indianerin hockte sich auf
Banners Bettkante und strich ihren Popelinerock glatt. »Mein ganzes Leben.
Warum?«
    »Er verwirrt mich sehr«, gestand
Banner leise. Jenny lachte. »Er verwirrt jeden.«
    »Melissa erzählte mir, er sei oft
sehr launisch.« Jenny zuckte die Schultern. »Das geht uns allen so.«
    »Möglich. Aber ich bin trotzdem
ziemlich sicher, daß
    er irgendein Geheimnis hat«,
entgegnete Banner nachdenklich.
    »Nein.« Jenny schüttelte den Kopf.
    »Doch!« beharrte Banner eigensinnig.
»Wie ließe sich sein häufiges Verschwinden denn sonst erklären?« »Er ist Arzt.
Er hat Patienten zu besuchen.«
    Banner seufzte. Aus Jenny war nichts
herauszubringen, das war klar. »Ich glaube, er hat irgendwo eine Frau«,
murmelte Banner leise, und der Gedanke brachte ihr den Schmerz in ihren müden
Gliedern von neuem zu Bewußtsein.
    »So?« erwiderte Jenny schroff und
verließ abrupt den Raum.
    Nach fünf Minuten intensiven Vergnügens
in einem der Séparées legte der Seemann eine Handvoll Münzen auf die Theke und
verließ das Lokal.
    Draußen wehte ein kalter Wind, und
der Mann schaute noch einmal in den Saloon zurück, wo der Barkeeper damit
beschäftigt war, die Blutflecken vom Boden und vom Tisch zu entfernen. Der
Matrose umklammerte den Perlmuttgriff des Messers, das in seiner Tasche
steckte, und dachte befriedigt: Sie werden sich in Zukunft hüten, Mike
O'Hurlehey der Falschspielerei zu bezichtigen!
    O'Hurlehey ging schneller, als er
die Glocke der Jonathan Lee hörte. Sein Schiff lief heute nacht nach
Kanada aus, und Mike wollte weder auf seinen Anteil an der Beute verzichten
noch Temple Royce verärgern — was fast das gleiche war, wenn man es genau
bedachte.
    Aber selbst als er an Bord
kletterte, gelang es ihm nicht, die zierliche Rothaarige zu vergessen, die mit
dem Doktor im Saloon gewesen war. Was hätte er nicht dafür gegeben, fünf
Minuten mit ihr in einem Séparée verbringen zu können!
    O'Brien hieß sie. Banner O'Brien.
    O'Hurlehey lachte vor Vorfreude, als
er sich auszumalen begann, was er in Portland über die Messerstecherei, den
dunkelhaarigen Arzt und diese Banner O'Brien erzählen würde. Der Arzt hatte
ausgesprochen kampflustig gewirkt und wäre bestimmt auch ganz gern einmal mit
dieser Banner O'Brien für ein paar Minuten in einer Nische des Saloons verschwunden
...
    Ich könnte die Sache so weit
ausspinnen, dachte Mike, als hätte ich selbst etwas mit ihr gehabt ... wer kann
dort unten in Oregon schon wissen, wie es wirklich war? Darüber nachzudenken,
war fast so schön, wie es zu tun, und darüber zu reden, war auch nicht
schlecht.
    Adam stand am Wohnzimmerfenster, einen
Drink in der Hand, und schaute zu den fernen Bergen hinüber. Jeff beobachtete
seinen Bruder schweigend.
    Adam spürte seinen Blick und drehte
sich um. »Ist Keith schon da?«
    Jeff setzte sich an den Kamin und
streckte die langen Beine aus. »Nein. Mama meint, er würde erst morgen im Laufe
des

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