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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Titel: Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ... Kostenlos Bücher Online Lesen
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Melissas Liebesroman gedacht, aber das konnte sie Jeff nicht sagen, solange
Melissas Karriere als Schriftstellerin ein Geheimnis war. Daher zuckte sie nur
die Schultern und wechselte das Thema.
    Als sie das gemütliche Restaurant
verließen, gingen sie noch einmal ins Kaufhaus zurück, wo Banner das Buch
erstand. Danach wies Jeff den Kutscher an, sie zum Hafen zu fahren, wo die Sea
Mistress vor Anker lag.
    Da Banner spürte, wie stolz Jeff auf
seinen schlanken Klipper war, bewunderte sie das Schiff gebührlich und stellte
viele Fragen. Ihr Interesse war nicht vorgetäuscht; sie war fasziniert von
Jeffs Erzählungen über seine Reisen in fremde Länder und die exotischen Orte,
die er gesehen hatte. Er sei sogar einmal in Hawaii gewesen, sagte er, und sein
Vater habe ihn auf dieser Reise begleitet.
    »Das war sechs Monate vor dem
Unfall«, setzte er seine Erzählung fort, als sie über den Pier zur Kutsche zurückgingen.
»Bevor Papa ertrank.«
    Banner schob die Hand unter Jeffs
Arm und sagte tröstend: »Dann war es gut, daß Sie vorher noch eine Reise
zusammen gemacht haben, nicht wahr?«
    Jeff nickte und hob die Hand, als
wollte er Banners Haar berühren, aber er tat es nicht. Seufzend half er ihr
heim Einsteigen und bestieg dann selbst die Kutsche.
    Banner blieb still, als sie seine
nachdenkliche Stimmung bemerkte, und schweigend legten sie den Heimweg zurück.
    Adam durchquerte mit ungeduldigen
Schritten den langen Krankensaal. Als er die gegenüberliegende Wand erreichte,
kehrte er um und marschierte zurück. Jeden Augenblick brach die Dunkelheit
herein, und Banner war noch nicht zurück. Wo steckte sie bloß? Hatte sie etwa
doch ihr Monatsgehalt genommen und Hals über Kopf die Stadt verlassen?
    »Adam.«
    Beim Klang der Stimme seines
jüngeren Bruders blieb er stehen und drehte sich mit geballten Fäusten um.
Keith lachte. »Willst du den Saal ausmessen?«
    Adam winkte ungeduldig ab.
    An den Türrahmen gelehnt,
verschränkte Keith die Arme vor der Brust und beobachtete seinen Bruder gelassen.
Obwohl Keith das helle Haar seiner Mutter und ihre blauen Augen hatte, kam es
Adam vor, als wäre er dem Vater sehr viel ähnlicher. Er war immer so ruhig, so
gelassen, und so verdammt selbstsicher.
    »Jeff hat Banner eingeladen, mit ihm
essen zu gehen, Adam. Deshalb sind sie noch nicht zurück.«
    »Wer hat gesagt, daß ich auf die
beiden warte?«
    »Ich.« Keith schaute zu dem
schlafenden Patienten hinüber. »Clarence sieht schon viel besser aus. Meinst
du nicht, du könntest ihn eine Weile allein lassen und eine Partie Schach mit
mir spielen?«
    Adam lachte. »Du hoffst doch nicht
etwa, mich schlagen zu können?«
    Keith zuckte die Schultern. »Ich
hoffe es nicht, ich weiß es. Schließlich übe ich seit dem Herbst. Außerdem hast
du die Angewohnheit, deine Königin unbewacht zu lassen.«
    Die Bemerkung ließ Adam an Banner
und Jeff denken, und er verzog verärgert das Gesicht. Sie waren also essen
gegangen, was? Verdammt, er hatte O'Brien nicht freigegeben, damit sie essen
ging — und erst recht nicht mit Jeff!
    »Zerbrich dir nicht den Kopf«,
warnte Keith, als sie über den Gang zum Haus gingen.
    »Essen«, murmelte Adam gereizt.
»Haben wir etwa nicht genug zu essen im Haus?«
    Keith lachte. »Wie unromantisch du
bist«, sagte er vorwurfsvoll. »Frauen gehen ab und zu gern einmal aus, Adam.«
    »Danke schön, Herr Prediger, für
diese weise Feststellung. Aber O'Brien ist meine Angestellte, und sie hat kein
Recht ...«
    Keith stieß die Tür zum Eßzimmer
auf. »Kein Recht, Jeff zu mögen?« beendete er Adams angefangenen Satz.
    Adam seufzte verdrossen. »Spielen
wir nun Schach oder nicht?« entgegnete er schroff.
    Keith deutete mit einer leichten
Verbeugung auf den Salon. »Nach Ihnen, Sir. Hast du Banner ein Weihnachtsgeschenk
gekauft?«
    »Und wenn ich es getan hätte?«
    Im Salon, vor der großen Tanne, die
darauf wartete, geschmückt zu werden, kniete Melissa und kramte in einer
Schublade mit Christbaumschmuck.
    Als ihre Brüder eintraten, schaute
sie strahlend auf. »Es ist der schönste Baum, den wir je hatten!«
    Adam maß die hohe Tanne mit einem
düsteren Blick und dachte an die kalten Füße, die er sich bei der Suche nach
dem Baum geholt hatte. Ein ganzer verdammter Wald zur Auswahl, und seine Brüder
hatten Stunden gebraucht, um einen geeigneten Baum zu finden!
    »Eine verdammte Feuerfalle«,
entgegnete er, während Keith den Lederkasten mit den elfenbeinernen Schachfiguren
holte.
    Melissa streckte

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