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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Titel: Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ... Kostenlos Bücher Online Lesen
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er
geheimnisvoll, bevor er ging.
    Eine knappe Viertelstunde später saß
Banner in der bequemen Familienkutsche, eine dicke Felldecke über den Knien.
    Ihr erstes Ziel war Banners Hotel,
wo sie ihr bestes Kleid abholte — ein Abendkleid aus hellblauem Taft, das
gebügelt werden mußte, bevor sie es anziehen konnte. Nachdem sie es in Wung Los
Wäscherei abgegeben hatten, machten sie sich auf den Weg zum einzigen Warenhaus
der Stadt.
    In der Annahme, Banner sei lieber
allein beim Einkaufen, schützte Jeff eigene Besorgungen vor und versprach, sie
später wieder abzuholen.
    Der Laden war gut bestückt, und ein
mächtiger Ofen sorgte für angenehme Wärme. Das Spitzentaschentuch für Mrs.
Corbin und das Tagenbuch für Melissa waren schnell gefunden. Danach suchte
Banner ein Parfüm für Maggie aus, Bücher für Jeff und Keith und — nach langer
Überlegung — ein hübsches Duftkissen aus glänzendem Satin für Jenny.
    Nun blieb nur noch Adam.Banner ging
zu den Büchern zurück, aber keins davon erschien ihr passend für Adam.
Stirnrunzelnd betrachtete sie Auslage um Auslage, nahm Gegenstände in die Hand
und legte sie kopfschüttelnd wieder zurück.
    »Schwierigkeiten?« fragte eine
männliche Stimme, als Banner vor einer Sammlung kleiner Indianertrommeln
stehenblieb. Banner drehte sich um und schaute in das markante, lächelnde
Gesicht von Temple Royce. »Hallo«, grüßte sie ihn.
    »Dr. Henderson sagte, Sie wären in
Adam Corbins Praxis eingetreten«, sagte Mr. Royce verdrossen, und sein Lächeln
wirkte plötzlich sehr erzwungen. »Ich muß sagen, das hat mich überrascht.«
    »Warum?« fragte Banner mit
abwesender Miene, während sie überlegte, ob ein Karton mit Pralinen ein passendes
Geschenk für Adam wäre.
    »Es ist nicht leicht, mit Adam
auszukommen«, erklärte Mr. Royce mit vielsagendem Blick.
    Banner nickte lächelnd. »Das stimmt.
Aber er ist ein hervorragender Arzt, und ich bin sicher, daß ich sehr viel von
ihm lernen werde.«
    Ein Muskel zuckte an Royces
glattrasierter Wange. »Möglich«, sagte er nach einer Weile, drehte seinen eleganten
Hut aus Biberfell in den Händen und schien sich sehr unbehaglich zu fühlen.
    »Stimmt irgend etwas nicht?«
erkundigte sich Banner verblüfft.
    Wieder dieses erzwungene Lächeln.
»Nein ... natürlich nicht. Es ist nur ... nun ja, ich ...«
    »Ja?«
    Mr. Royce klopfte die Schneeflocken
von den Ärmeln seines gutsitzenden Rocks. »Da ich es war, der Sie nach Port
Hastings gebracht hat, würde ich mich verantwortlich fühlen, falls etwas ...
passierte.«
    »Zum Beispiel?« Banner war gekränkt,
obwohl ihr selbst nicht ganz klar war, warum sie sich gekränkt fühlen sollte.
    Bevor Royce etwas erwidern konnte,
kehrte Jeff zurück. Seine großen Hände steckten in den Taschen seiner blauen
Kapitänsuniform. Schnee glitzerte auf seinen Schultern und unterdrückter Zorn
in seinen Augen, als er Royce neben Banner erblickt.
    »Royce«, sagte er knapp, und Banner
fragte sich, ob es ein Gruß sein sollte oder eine Drohung.
    Temple lächelte nervös. »Jeff«,
erwiderte er mit einer angedeuteten Verneigung.
    Jeffs Blick ging zu Banner, und
seine Züge wurden weicher. »Sind Sie fertig?« fragte er.
    Banner hielt ihren Einkaufskorb so,
daß Jeff nicht den Inhalt sehen konnte. Sein Geschenk sollte eine Überraschung
für ihn sein. »Noch nicht. Könnten Sie mir noch ein paar Minuten Zeit lassen?«
    Jeff zuckte gutmütig die breiten
Schultern. »Ich warte«, stimmte er zu, und als Banner weiterging, hörte sie,
wie er in gedämpftem, aber eindringlichem Ton auf Royce einsprach.
    Aber Banner hatte Wichtigeres zu
tun, als sich Gedanken darüber zu machen. Sie blieb von neuem vor den
Indianertrommeln stehen, und aus einer plötzlichen Eingebung heraus wählte sie
die schönste und bunteste für Adam aus — als Erinnerung an jenen Tag im
Indianerlager.
    Temple Royce war schon fort, als
Banner an die Kasse trat, und Jeff hielt sich diskret zurück, bis alle
Geschenke verpackt waren. Dann kam er zu ihr hinüber und nahm ihr das Paket ab.
    Während Banner an der Eingangstür
wartete, das Schneetreiben und den Kutschenverkehr auf der Straße beobachtete,
kaufte auch Jeff rasch etwas ein. Er schob das Päckchen in die Jackentasche,
bevor er zu Banner hinaustrat.
    Obwohl es noch viel zu früh zum
Abendessen war, deutete er auf ein Speiselokal auf der anderen Straßenseite.
»Sind Sie hungrig, Banner?«
    Sie war sogar sehr hungrig, da sie
nichts zu Mittag gegessen hatte, aber es drängte

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