Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...
ändern,
obwohl es soviel einfacher gewesen wäre, diesen Bruder zu lieben statt den
anderen.
Jeff wandte sich ab und ging, und
als Banner später zum Christbaumschmücken in den Salon zurückkehrte, war er
nicht da. Der
Sechs
Morgen des vierundzwanzigsten
Dezember dämmerte klar und kalt herauf, und die ganze Welt lag unter einer
unberührten weißen Schneedecke begraben. Adam Corbin trat gähnend vom
Küchenfenster zurück.
»Verdammter Narr«, flüsterte Maggie
mürrisch, während sie zwei Gläser mit Apfelkompott in dem großen Deckelkorb
verstaute.
Adam lachte in sich hinein und ging
zum Herd, wo eine Kanne mit heißem Kaffee stand. »Hast du Jim gesagt, er soll
den Schlitten anspannen?«
Maggie wickelte zwei große Pasteten
in karierte Servietten und steckte sie zu dem Kompott, einer gebratenen Gans
und anderen Köstlichkeiten in den Korb. »Ja«, antwortete sie mürrisch.
»Danke!« entgegnete Adam genauso
schroff, obwohl sein Ärger im Gegensatz zu Maggies nur gespielt war. Er wußte,
wie sie es haßte, wenn er oder ein anderes Mitglied der Familie Geheimnisse
vor ihr hatte.
Dabei hätte Adam sich Maggie sehr
gern anvertraut sie war eine vernünftige Frau, und seine Last würde
erträglicher sein, wenn er sie mit jemandem teilen konnte - aber er wagte
nicht, das Risiko einzugehen. Zu viele Menschen würden leiden, falls es bekannt
wurde ...
»Hast du eine Squaw dort oben?«
fragte Maggie streng wie jedesmal, wenn Adam zu einer Reise in die Berge aufbrach.
Er trank nachdenklich von seinem
Kaffee und legte ein bestiefeltes Bein auf die Bank vor dem Kamin. »Du kannst
dir denken, was du willst, Maggie.«
Ein verschlagener Ausdruck erschien
auf Maggies gutmütigem Gesicht. »Wirklich schade, Adam, daß du nicht da sein
kannst, um dich um Dr. Banner zu kümmern.«
»Das werden Jeff und Keith schon
tun«, entgegnete Adam verdrossen.
»Das meinte ich ja. Sie ist ein
hübsches Ding, diese Banner. Die Männer werden sich darum reißen, ihr die
Schlittschuhe zuzubinden und ihr heiße Schokolade zu besorgen.«
Adam schüttete erbost seinen Kaffee
ins Feuer.
Maggie lachte zufrieden. »Lüg mich
jetzt nicht an und sag mir nicht, es machte dir nichts aus, Adam Corbin, denn
ich weiß es besser. Wenn du diese Frau für dich selbst haben willst, solltest
du aufhören, alle drei Wochen in die Berge zu verschwinden und dich etwas mehr
um Banner kümmern.«
Maggie machte eine wirkungsvolle
Pause, bevor sie fortfuhr: »Jeff interessiert sich auch für das Mädchen, wie du
weißt, und er ist so vernünftig, sich zu bemühen um das, was er haben will.«
Adam hob seine leere Tasche und
nickte Maggie höhnisch zu. »Ich wünsche ihm viel Erfolg dabei«, log er. »Weißt
du, Maggie, O'Brien verkörpert all das, was ich nie in einer Frau gesucht
habe.«
Maggie bebte vor Empörung und schlug
entrüstet den Korbdeckel zu. »Vielleicht solltest du einmal die Brille
aufsetzen, die du zum Lesen benutzt, wenn du Banner anschaust! Sie ist
bezaubernd schön, unser Fräulein Doktor, und keine Frau würde besser zu dir
passen als sie!«
»Sie ist die geborene
Volksverhetzerin, genau wie Mama«, widersprach Adam leise. Und sehr gelassen,
wie er hoffte.
»Die Frau, die ich einmal heirate —
falls ich heirate wird eine Hausfrau sein, die nachts in meinem Bett schläft
und morgens an meinem Tisch sitzt. Auf gar keinen Fall wird sie die Hälfte des
Jahres in der Hauptstadt verbringen und unseren Politikern auf die Nerven
gehen.«
»Oder Medizin praktizieren?« warf
Maggie sachlich ein. »Du erstaunst mich, Adam. Ich habe eher den Eindruck, als
könnte Banner eine großartige Gehilfin für dich sein.«
Das und noch viel mehr, stimmte Adam
schweigend zu und fragte sich, wie lange er es noch in der Nähe der temperamentvollen
kleinen Irin aushalten würde, bevor er sie in sein Bett schleppte — notfalls
mit Gewalt.
Entgeistert schüttelte er den Kopf.
Wie kam er bloß auf derartige Ideen. Schließlich hatte er noch nie zuvor Gewalt
angewandt bei einer Frau. Verdammt, er hatte es bisher nicht einmal nötig
gehabt, eine Hure zu bezahlen ...!
Adam murmelte noch empörte Worte vor
sich hin, als er seinen Mantel überzog, den schweren Korb aufnahm, den Maggie
widerwillig gepackt hatte, und die Küche verließ.
Der Schlitten und zwei der
kräftigsten Pferde erwarteten ihn vor den Ställen. Die üblichen Vorräte —
Kaffee, Mehl, Zucker, warme Kleidung — waren hinter dem Sitz verstaut.
Adam nahm gerade die Zügel auf, als
Jeff
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