Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...
keinen
Mann. Aber ich war einmal verheiratet, Adam. Er hieß . Sean.«
Adam schwankte. »Sean?« fragte er
verdutzt. Banner nickte. »Ja. Ich bin geschieden, Adam.« »Das ist mir egal.«
»Aber der Kirche nicht. Sie würde
eine Ehe zwischen dir und mir nicht anerkennen.«
»Das ist mir egal«, wiederholte er
stur.
»Wenn du wieder nüchtern bist, wirst
du anders denken.«
Ein Erschauern ging durch Adams
kräftigen Körper, und er stieß einen Ton aus, der wie ein Schluchzen klang.
»Halt mich fest. O'Brien«, murmelte er.
Banner umarmte ihn zärtlich. »Ich
liebe dich«, flüsterte sie.
»Dann heirate mich.«
Banner konnte nur hoffen, daß die
kalte Nachtluft ihn ernüchtern würde. »Na schön, Adam. Gut. Aber wo sollen wir
heiraten? Wir haben keine Lizenz und ...«
Adam holte seinen Rock, der nach
Wald und Brandy roch, und legte ihn Banner um die Schultern. »Mach dir keine
Sorgen, O'Brien«, sagte er und zog sie in die kalte Nacht hinaus.
»Adam ...«
Er führte sie zu den Ställen, wo er
erstaunlich geschickt — wenn man seinen Zustand bedachte — ein Pferd vor den
Zweisitzer spannte.
Anschließend hob er die verblüffte
Banner auf den Wagen und kletterte neben sie.
Anscheinend brachte die kalte Luft
Adam doch nicht zur Vernunft ...
»Adam, bitte«, flehte Banner, als
der Wagen über die steil abfallende Straße rumpelte. »Das können wir nicht tun!
Du bist betrunken!«
Adam sah sie nur an, erwiderte
nichts.
Banner sank in ihren Sitz zurück und
verschränkte nervös die Finger. Was sollte sie machen, wenn Adam nicht bald
nüchtern wurde? Wenn sie ihr Ziel — was immer das auch sein mochte —
erreichten, bevor er zur Vernunft gekommen war?
»Stell dir vor, ich würde sagen, daß
ich dich doch nicht heirate?« bemerkte sie, um ihn zu testen.
Adam zuckte die Schultern und
bedachte sie mit einem überlegenen Lächeln. »Dann wirst du trotzdem mir gehören,
O'Brien. Gleich hier im Wagen.«
Banner errötete vor Empörung, aber
gleichzeitig durchfuhr sie ein erwartungsvolles Beben. »Das würdest du nicht
tun.«
Adam lenkte den Wagen auf den
Straßenrand zu. »Möchtest du eine Wette eingehen?«
»Nein!«
»Dann solltest du mich lieber
heiraten.«
Und nun wurde Banner zu ihrer
Beschämung bewußt, daß sie gar nicht darauf gehofft hatte, Adam möge nüchtern
werden. So verrückt es schien, wollte sie ihn tatsächlich heiraten, sein Leben
mit ihm teilen, sein Bett und Kinder mit ihm haben.
Sie sagte nichts mehr, bis sie
merkte, daß sie in Water Street einbogen. »Warte mal, Adam! Wo ...«
Adam lachte. »Du kannst unseren
Enkeln erzählen, daß wir in einem Bordell geheiratet haben, O'Brien.« »In einem
Bordell?«
Der Zweisitzer holperte schon über
den Hügel, der zum Liegeplatz der Silver Shadow hinunterführte. Die
Fenster des ehemaligen Dampfers leuchteten einladend hell im dichten
Schneetreiben, und aus dem Inneren des Schiffes ertönten fröhliche
Weihnachtslieder.
»Adam!« Banner umfaßte verzweifelt
sein unrasiertes Gesicht. »Adam Corbin — hörst du mir zu? Nein. Hörst du?
Nein!«
Er kletterte aus dem Wagen und zog
Banner mit sich. Hinter ihm stolperte sie über die vereiste Rampe aufs Deck von
Water Streets elegantem Bordell.
»Adam!«
Er küßte ihren Hals und biß zärtlich
in ihr Ohrläppchen. »Ich werde dich heute nacht besitzen, O'Brien — so oder
so«, sagte er warnend. »Ist es da nicht besser, wenn du dein Dokument bekommst,
damit es legal ist?«
Banner war ganz schwindlig vor
Aufregung, in ihrem Bauch flatterten tausend Schmetterlinge. Sie hatte versucht,
Adam zur Vernunft zu bringen, nicht wahr? Sie hatte ihm von ihrer Scheidung
erzählt und ihn auf seinen betrunkenen Zustand hingewiesen. Was konnte sie denn
sonst noch tun?
Adam nahm sie auf die Arme und trug
sie zum Ende eines langen, dunklen Gangs, wo er sie wieder absetzte. Banner
erschauerte, als seine rechte Hand ihre Brüste berührte.
Adams leises Lachen hallte durch die
kalte Winterluft. Er schob den Rock, den er ihr über die Schultern gelegt
hatte, beiseite, und zupfte am Ausschnitt ihres blauen Taftkleides. Banners
Brustspitzen richteten sich steil auf, als er auch ihr spitzenbesetztes Hemd
herunterzog und ihre Brüste freilegte.
»Du kannst wählen, O'Brien. Entweder
du heiratest mich, oder ich nehme dich jetzt gleich hier.« Damit senkte er den
Kopf und umschloß eine der rosigen Spitzen mit den Lippen. Sie hätte sich wehren
sollen, das wußte sie. Aber sie fand keine Kraft dazu, denn ihr
Weitere Kostenlose Bücher