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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Titel: Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ... Kostenlos Bücher Online Lesen
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spottete Banner, obwohl sie
nicht sicher war, ob er seine Drohung nicht doch wahrmachen würde. »Ich würde
es dir nicht raten, denn dafür könnte ich dich einsperren lassen.«
    »Einsperren?« Adam lachte. »Du
solltest wissen, O'Brien, daß ich dich nach dem herrschenden Gesetz in diesem
Territorium am Daumen an einer Straßenlaterne aufhängen könnte, wenn es mir
gefiele.«
    »Das ist abscheulich!«
    »Und dennoch wahr. Nach Recht und
Gesetz gehörst du mir, mein Liebling.«
    Banner verzog das Gesicht. »Die
Gesetze werden sich bald ändern.«
    Sie stritten sich noch immer, als
sie die lange Reihe von Zellen im Keller des Gerichtsgebäudes erreichten.
    »Halt den Mund«, sagte Adam
freundlich, als der Kommissar ihnen mit einem gewaltigen Schlüsselring
entgegenkam.
    Banner schaute sich um und fragte
sich, ob der Kommissar zu Foltermethoden greifen mochte, um einen Gefangenen
zum Sprechen zu bringen. Der Gedanke beschäftigte sie so, daß sie den
Verwundeten erst richtig wahrnahm, als sie unmittelbar vor ihm stand.
    Er war ein großer, kräftiger Mann,
und sein lockiges Haar war blutdurchtränkt
    Banner wich entsetzt zurück und
prallte gegen das kalte Eisengitter. Nein! schrie etwas in ihr. Nein!
    »Ich brauche mehr Licht«, verlangte
Adam schroff. Er schien ihr Erschrecken nicht bemerkt zu haben. »O'Brien ...«
    Banner wollte im Boden versinken,
sich in Luft auflösen wie Rauch. Sie hörte nicht auf, den Kopf zu schütteln,
als könnte es einfach nicht wahr sein, was sie sah.
    Der Kommissar trug eine
Petroleumlampe in der Hand und zündete sie rasch an. »Ist es sehr schlimm,
Doktor?«
    Adam warf Banner einen ungeduldigen
Blick zu. »Nicht unbedingt. Kopfwunden bluten meistens sehr stark. Bringen Sie
mir eine Schüssel heißes Wasser, Peters, und ein sauberes Tuch.«
    Banner näherte sich der Zellentür,
aber sie war nicht schnell genug. Peters schlug sie zu, bevor sie die Flucht
ergreifen konnte.
    Und Sean drehte sich auf seinem
Lager um, ließ seinen Blick über Banners zitternde Gestalt gleiten und grinste.
»Hallo, Darling«, sagte er.

Neun
    Banners Fingerknöchel schmerzten, so
fest hielt sie das Eisengitter an ihrem Rücken umklammert; ihre Kehle war wie
zugeschnürt, und sie brachte kein Wort heraus.
    Adam kam zu ihr und umfaßte ihre
Oberarme. Bei seiner Berührung wurde es Banner schwarz vor Augen, und sie
glitt in eine gnädige Ohnmacht.
    Als sie nur wenige Minuten später
erwachte, lag sie auf einem Feldbett, und jemand hielt ihr Riechsalz unter die
Nase.
    Von Übelkeit erfaßt wollte sie sich
aufrichten, aber Kommissar Peters drückte sie sanft auf das Lager zurück.
»Ruhen Sie sich aus, Mrs. Corbin«, meinte er. »Ihr Mann vernäht die Wunde
dieses verrückten Iren.«
    Banner schloß die Augen. Sie hörte
Seans Stimme und Adams — sie waren ganz nahe, nur eine Zelle weiter, und doch
schienen ihre Worte aus einem endlos langen Tunnel zu kommen.
    »Ein hübsches Ding, was?«
    »Ja«, erwiderte Adam ruhig. Banner
brauchte nicht dabeizusein, um zu wissen, daß er sich ganz auf das Reinigen
und Vernähen der tiefen Kopfwunde konzentrierte.
    »Arbeitet sie für Sie — oder wärmt
sie nachts Ihr Bett?«
    »Banner ist meine Frau«, antwortete
Adam. »Hätten Sie gern ihre Ohrläppchen an der Nasenspitze angenäht?«
    »Ihre Frau? Na so was! Das ist aber
wirklich merkwürdig.« Dann kam ein langes Schweigen, in dessen Verlauf Banners
Blut in ihren Adern zu gefrieren begann. »Wenn man bedenkt, daß sie schon mit
mir verheiratet ist.«
    Wieder Schweigen, aber diesmal
drohend wie die Stille zwischen zwei heftigen Erdbewegungen.
    Sean lachte leise. »Sie dachten, Sie
wären der erste, der ihre Schenkel spreizte, was? Aber das sind Sie leider
nicht, mein Freund, das kann ich Ihnen garantieren.«
    Adam erwiderte nichts, kein Wort.
Und das war in gewisser Weise noch viel schlimmer als ein Wutanfall.
    Banner richtete sich auf. Sie würde
es ihm erklären Adam würde es begreifen, wenn er alles wußte ....
    Er beendete seine Arbeit und holte
Banner aus der Zelle ab, in der sie sich von ihrem Schock erholte. Sein
Gesichtsausdruck war verschlossen und kalt, und Banner wäre am liebsten
gestorben.
    Draußen hob er sie auf den Wagen und
stieg neben ihr ein. »Ist es wahr?« fragte er knapp, als das Pferd sich in
Bewegung setzte.
    Banner senkte den Kopf. Eine Träne
fiel auf den weichen Fuchsmuff, in dem ihre Hände steckten. Plötzlich fehlten
ihr die Worte. All die vernünftigen Erklärungen, die sie sich

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