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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

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bemerkte er.
    »Ich habe Unterstützung, Malloy. Sie
brauchen Jeff nur in meine Reichweite zu locken, dann rechne ich mit ihm ab.«
    »Damit bleiben nur noch der Doktor
und meine Frau.«
    Temples Schultern versteiften sich.
»Einen Moment, Malloy! Ich würde nichts lieber tun, als Jeffs Leiche über Bord
zu werfen. Aber was Sie mit Adam machen, ist mir völlig gleichgültig. Nur die
Frau ...«
    »Die gehört mir, Royce!«
    »Moment, Malloy! Mit ihr ins Bett zu
gehen ist etwas ganz anderes, als sie umzubringen! Und Ihre Frau ist sie auch
nicht mehr.«
    »Doch.«
    »Nein, Malloy, ich habe die
Scheidungsurkunde mit eigenen Augen gesehen.«
    Scheidungsurkunde? Banner hatte es
gewagt, sich von ihm scheiden zu lassen? »Das glaube ich nicht!« stieß er
heiser hervor.
    »Es stimmt. Sie ist Adam Corbins
rechtmäßig angetraute Ehefrau.«
    Sean hätte Temple Royce am liebsten
niedergeschlagen, aber noch brauchte er ihn, um sicher aus Port Hastings
herauszukommen. »Im Angesicht Gottes sind sie nicht verheiratet«, entgegnete er
rauh.
    »Gott scheint nichts dagegen zu
haben, Malloy. Und Adam Corbin sieht ganz wie ein zufriedener Ehemann aus. Ich
wette, daß ...«
    »Warum tun Sie das? Warum sagen Sie
mir das alles?«
    Royce grinste böse. »Weil ich Sie
wütend machen will, Malloy. Wütend genug, um einen Mord zu begehen.«
    »Oh, das bin ich schon, keine Sorge!
Und Sie werden der erste sein, Royce, wenn Sie nicht aufhören, so zu reden!«
    »Nein, das werden Sie nicht tun,
Malloy, denn sie brauchen mich noch«, widersprach Royce mit einem überheblichen
Grinsen.
    Das war nicht abzustreiten. »Sie
wollen mehr als den Kopf des Kapitäns, nicht wahr, Royce?« fragte Sean schlau.
    Der Dandy nickte. »Ich will Banner
haben«, antwortete er ruhig.
    Sean schloß die Augen und ermahnte
sich, daß er Royce noch brauchte. »Sie ist meine Frau«, murmelte er
gepreßt.
    »Sie ist Adam Corbins Frau.
Überlassen Sie sie mir für eine einzige Nacht, dann können Sie sie haben,
vorausgesetzt, Sie bringen sie nicht um!«
    »So? Und woher wollen Sie wissen, ob
ich es tue oder nicht?«
    »Das erfahre ich schon, Malloy. Wenn
dieser Frau etwas zustößt, sorge ich dafür, daß Sie die Hölle auf Erden
erleben.«
    In diesem Moment sah Sean ganz klar,
was Royce wirklich beabsichtigte. Er wollte sich an Jeff Corbin
    rächen, um dann Sean über Bord der Jonathan
Lee zu
    werfen und Banner für sich zu
behalten, sobald ihr reicher Ehemann beseitigt war. Und das nicht nur für eine
    Nacht, sondern so lange, bis er
ihrer überdrüssig wurde. Sean lachte in sich hinein. Royces Pläne waren gar
nicht so verschieden von seinen eigenen — von kleinen Variationen einmal
abgesehen.
    »Hör zu, Banner«, begann Jeff in
sachlichem Ton. »Ich lasse einige meiner Seeleute kommen, damit sie Wache
stehen für dich und Adam. Anschließend reite ich selbst ins Indianerlager und
befehle ihnen, mit diesem Unsinn aufzuhören, was immer es auch sein mag.«
    Banner merkte nun, daß er gar nicht
vorhatte, sie ins Lager gehen zu lassen, und erhob sich entschlossen. »Ich
fahre selbst!« erklärte sie schroff. »Mach dir keine Sorgen, ich bin immun
gegen Pocken. Und was Sean betrifft, so kann ich dir nur raten, ihn zu
erschießen, falls er hier auftaucht. Er ist ein ungemein gefährlicher Mensch.«
    »Banner, es kommt nicht in Frage,
daß du ...« beharrte Jeff, aber Banner hörte nichts mehr. Sie war bereits draußen
auf dem Weg zu den Ställen, wo sie dem ruhigen Pferd, das gewöhnlich Adams
Wagen zog, Zaumzeug anlegte und auf den Sattel verzichtete, um schneller fortzukommen.
    Im Indianerlager waren tatsächlich
die Pocken ausgebrochen. Ein unverkennbarer Geruch hing in der Luft, als
Banner sich den Hütten näherte. Bei der berüchtigten Dampfhütte brannte ein
großes Feuer, in dessen Glut die Steine erhitzt wurden, die später den Dampf
erzeugten.
    Banner glitt vom Pferd. »Schluß
damit!«
    Eine alte Frau schaute auf, hob
einen der Steine auf und trug ihn in die Hütte, als habe sie Banner gar nicht
gehört.
    Es war klar, daß sie bei den Frauen
nichts erreichen würde, und so ging sie rasch auf einen alten Mann zu, der sie
als einziger nicht zu ignorieren schien.
    »Sie müssen damit aufhören!«
herrschte sie den Mann im weißen Hirschlederanzug an, der anscheinend als
Übersetzer zu ihr geschickt worden war. »Das ist sehr schlechte Medizin ...«
    »Doktors Kloochman?« fragte
der alte Mann schroff. »Wo ist Doktor?«
    Banner seufzte. »Der Doktor ist sehr
krank.

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