Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...
aufhörte zu schlagen. Sie stand
ganz still, hielt den Atem an und wartete ab.
Jeff kam näher und berührte ihr
Haar.
Fancy wich zurück, als hätte er sie
verbrannt. »Bitte nicht ... ich kann es nicht ertragen ...«
Jeff seufzte und legte ihr sanft die
Hände um die Taille. »Es tut mir leid, Fancy — nicht, daß ich mit dir
geschlafen habe. Das bereue ich nicht. Aber es tut mir leid, daß du dich so
fühlst ...«
»Und wie fühle ich mich?« unterbrach
sie ihn gereizt. »Ein bißchen ausgenutzt, vermute ich.«
»Ein bißchen?« Fancy erstarrte vor
Entrüstung. »Ein bißchen? Kannst du mir sagen, was ich dem Mann, den ich
vielleicht einmal heirate, erzählen soll? Daß der Verlust meiner Unschuld zu
meinem Job gehörte?«
»Fancy ...«
»Erzähl mir nichts! Du bist ein
reicher Mann und gewöhnt, zu bekommen, was du willst, und nichts anderes ist
dir wichtig — nicht einmal die Konsequenzen, die es für mein Leben haben könnte!«
Jeff legte ihr die Hände auf die
Schultern und schüttelte sie sanft. »Würdest du mich bitte anhören?« bat er.
»Hältst du mich wirklich für so überheblich, so arrogant?«
»Ja!«
Ein Muskel zuckte an seinem Kinn.
»Fancy, wir können nicht hier bleiben«, fuhr er beharrlich fort. »Nicht nach
dem, was geschehen ist.«
Zu diesem Schluß war Fancy auch
schon gekommen, aber sie war erstaunt, daß Jeff genauso dachte. »Selbstverständlich
nicht«, antwortete sie steif.
»Gut. Dann wirst du mir vielleicht
auch glauben, daß ich ganz verzaubert von dir bin — was nichts damit zu tun
hat, daß du Kaninchen aus Hüten ziehen kannst.«
»Verzaubert?« fragte Fancy
entgeistert.
»Ja. Ich habe noch bei keiner
anderen Frau so etwas empfunden wie bei dir, Fancy«, gab er seufzend zu.
»Willst du mit mir fortgehen?«
Sein Vorschlag war verlockender, als
Fancy sich je eingestanden hätte. »Wozu?«
»Um meine Geliebte zu sein.«
Sämtliche Hoffnungen, die Fancy sich
vielleicht gemacht hatte, waren zerstört. Natürlich mußte er so etwas vorschlagen,
nach allem, was sie ihm erlaubt hatte. Das war keine Überraschung. Und doch
hatte sie trotz allem die leise Hoffnung genährt, Jeff könnte sich in sie
verliebt haben.
Sie hob die Hand und schlug ihm hart
ins Gesicht. Er war so überrascht, daß er seinen Griff um ihre Schultern
lockerte und Fancy sich befreien konnte. Mit wehenden Röcken lief sie aus der
Scheune.
Da sie weder Keith noch Amelie sehen
wollte, wandte Fancy sich zum Obstgarten. Halb blind vor Tränen, stolperte sie
und stürzte auf die weiche Erde, und sofort war Jeff bei ihr, warf sich auf sie
und hielt sie an den Boden gedrückt.
»Was ist los mit dir?« fragte er
ungehalten.
Fancy war nicht in der Verfassung,
eine vernünftige Antwort zu geben, sie schluchzte nur, zappelte und versuchte,
sich zu befreien.
Jeff nahm ihr Gesicht zwischen beide
Hände und zwang sie, stillzuhalten. »Hör auf!« befahl er.
Etwas in seinem Ton brachte Fancy
zur Vernunft. »Laß mich los!« sagte sie etwas ruhiger.
»Nein, zuerst hörst du mir zu,
verstanden? Ich wollte dich nicht kränken, als ich dich bat, meine Geliebte zu
werden.«
»Das ist eine Ehre, auf die ich gern
verzichte!« versetzte Fancy.
»Was willst du dann?« herrschte er
sie an. »Heiraten?« »Ich würde dich nie heiraten!«
Jeff zog zweifelnd eine Braue hoch.
»Nein?«
»Nein!«
Er schien nachdenklich zu werden.
»Es würde einige Probleme lösen«, bemerkte er sinnend.
»Für mich nicht!«
»Nein? Überleg doch mal, Fancy — du
bräuchtest dann
nicht mehr durch die Städte zu
tingeln. Und natürlich
würde sich auch einiges für deine Familie
ändern ...« Fancy machte große Augen. »Wie meinst du das?« »Du weißt sehr gut,
wie es gemeint ist.«
Fancys Kehle war wie zugeschnürt,
als sie sich ausmalte, wie es wäre, ihren Eltern einen sorglosen Lebensabend
bereiten zu können. »Du ... du würdest für sie sorgen?«
»Ja. Für dich auch.« Jeff lachte
leise. »Und sogar für dein fettes, dummes Kaninchen.«
Jeff hielt Fancys beide Hände fest,
aber sie wehrte sich nicht mehr. »Und du? Welchen Vorteil hättest du davon?«
Jeff lachte, und Fancy spürte seine Finger
an den Knöpfen ihres Mieders. Ein erwartungsvolles Prickeln lief durch ihren
Körper. »Ja — was hätte ich wohl davon?« neckte er sie und schob eine Hand in
ihren Ausschnitt.
Fancy stöhnte leise auf bei der
Berührung und bog sich ihm entgegen, als sie spürte, wie er seinen Daumen erregend
um ihre empfindsame
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