Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Titel: Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Bedrohung betrachteten. Bis zu diesem Morgen hatte sie sich nie in
einer Weise verhalten, die man als liederlich oder ausschweifend hätte bezeichnen
können.
    »Dann werden wir Freundinnen sein —
ganz bestimmt. Sagen Sie, Fancy, kennen Sie auch die restlichen Corbins schon?«
    Die Frage versetzte Fancy in Panik.
Jeff hatte keine weiteren Fragen über ihre Beziehung zu Temple Royce gestellt,
aber seine Familie würde es vielleicht doch tun. Und es war in jedem Fall damit
zu rechnen, daß sie Fancy nicht akzeptieren würden, schon allein ihrer kurzen
Karriere im Schaugeschäft wegen.
    »Nein«, sagte Fancy leise und
hoffte, daß es auch nie zu diesem Kennenlernen kommen würde.
    »Sie kommen alle zur Hochzeit«,
erzählte Amelie, als sie das Haus betraten. »Ich bin so nervös, daß ich kaum
weiß, wie ich mich verhalten soll. Missis Corbin ist eine sehr bedeutende
Frau.«
    »Zweifellos«, stimmte Fancy
unbehaglich zu. Wie dumm von ihr, sich weiter keine Gedanken über die restliche
Familie gemacht zu haben!
    Aber dann, auf dem Weg in den Salon,
dachte sie, daß sie ja doch nicht mehr als eine Angestellte im Hause war und
deshalb sicher nicht von ihr erwartet wurde, an den Trauungsfeierlichkeiten
teilzunehmen.
    Amelie setzte sich in einen Sessel
neben dem Kamin und zog mit abwesender Miene ihre Handschuhe und ihren Hut aus.
»Ich sterbe, wenn ich ihnen nicht sympathisch bin«, sagte sie leise.
    Fancy verspürte plötzlich Mitleid mit
dieser jungen Braut: Sie konnte Amelie verstehen. Die Corbins waren eine
beeindruckende Familie. »Ich wüßte nicht, warum Sie ihnen nicht gefallen
sollten«, entgegnete sie aufrichtig.
    Das entfernte Echo erregter
Männerstimmen war zu hören, und Amelie schaute besorgt auf.
    »Worüber mögen sie streiten?«
    Fancy glaubte es zu wissen — ein
ärgerlicher, wissender Blick war in Keith' Augen erschienen, als er zurückgekommen
war. Vielleicht schickte er sie nun doch fort!
    Fancy war erstaunt, wie dringend sie
auf einmal wünschte, bleiben zu dürfen.

Vier
    Fancy kniete vor Hershels Käfig und schob
eine Schale IrischesWasser und eine Handvoll Salatblätter durch die
kleine Tür. Sie bemühte sich, nicht daran zu denken, was mich vor wenigen
Stunden in dieser Scheune zugetragen hatte, aber das war fast unmöglich. Egal,
wohin sie ging, was sie machte, oder wie alt sie werden mochte — nie würde sie
den Zauber vergessen, der sich hier zum ersten Mal in ihrem Leben offenbart
hatte.
    Eine Träne rollte über ihre Wange,
und sie wischte sie ärgerlich fort. Sie hatte einen Fehler gemacht, einen
schrecklichen Fehler, aber darüber zu weinen würde auch nichts ändern. Nein,
das einzige, was ihr übrigblieb, war in gehen, bevor sich die Situation
verschlimmerte.
    Seufzend stand sie auf und strich
ihren Rock glatt. Doch als sie die Scheune verlassen wollte, trat ihr Jeff in
den Weg.
    Obwohl sie traurig und verwirrt war,
schlug ihr Herz bei seinem Anblick schneller. Mit verzweifeltem Ärger sah sie
ihn an. Warum ließ er sie nicht in Ruhe?
    Aber es war nicht nur seine Schuld,
das mußte sie zugeben. Sie selbst hatte genauso unverantwortlich und egoistisch
gehandelt wie er.
    »Wie findest du Amelie?« wollte er
wissen.
    Fancy zuckte die Schultern. »Ist
meine Meinung denn wichtig?«
    »Wahrscheinlich nicht«, entgegnete
er lächelnd. »Trotzdem wüßte ich gern, was du von ihr hältst.«
    »Ich finde sie sympathisch«,
erwiderte Fancy aufrichtig.
    »Ich auch.«
    »Aber?« fragte Fancy, obwohl die
Antwort sie gar nicht interessierte.
    »Ich glaube, sie ist nicht
temperamentvoll genug für Keith«, erwiderte Jeff. Er hatte sich gekämmt und
einen anderen Anzug zum Essen angezogen — und sah so attraktiv aus, daß Fancy
ihr Verlangen, ihn zu berühren, heftig unterdrücken mußte.
    Natürlich beherrschte sie sich. »Wie
>temperamentvoll< muß die Frau eines Pastors denn sein?« erkundigte sie
sich, ein wenig verärgert.
    »Keine Ahnung. Aber ich weiß,
wieviel Temperament eine Frau braucht, die einen Corbin heiratet.«
    »Keith ist anders als du.« Jeff
lachte leise. »Du Unschuldslamm! Er ist ein Mann, kein Heiliger.«
    »Und ein Priester!«
    »Das wird ihm ein schwacher Trost im
Ehebett sein. Er sollte lieber warten, bis ein hübscher kleiner Trotzkopf in
seinem Leben erscheint — wie Banner O'Brien in dem von Adam.« Jeff machte eine
Pause, um dann sehr leise hinzuzufügen: »Oder du in meinem.«
    Fancy spürte, wie ihr das Blut in
die Wangen stieg und ihr Herz für einen Moment

Weitere Kostenlose Bücher