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Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Titel: Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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suchen.
    Fancy watete noch tiefer in das
Wasser. Als es ihre Taille erreichte, zog sie Hemd und Hosen aus und warf sie
ans Ufer. Nachdem sie ihr Haar und ihren ganzen Körper gewaschen hatte, ging
sie zu der grasbewachsenen Uferböschung zurück.
    »Bist du verrückt?« fragte eine nur
zu vertraute Männerstimme.
    Fancy taumelte erschrocken zurück.
»Nicht verrückt genug, um aus dem Wasser zu kommen, solange du da stehst!«
schrie sie Jeff zornig an. »Geh! Verschwinde!«
    »Ich habe dir eine Decke
mitgebracht«, antwortete er heiter. »Willst du sie nicht haben, Fancy?«
    »Laß sie am Ufer liegen!«
    Jeff legte den Kopf zurück und
lachte so schallend, daß es durch den ganzen Wald dröhnte. »Du träumst wohl!«
    Fancy bebte vor Kälte und Scham;
ihre Füße waren so taub, daß sie den steinigen Grund nicht spürte, auf dem sie
stand. »Du Schuft!« zischte sie, bevor sie aus dem Wasser trat und vor Jeff
stehenblieb.
    Er legte ihr schmunzelnd die Decke
um, und unter seiner flüchtigen Berührung breitete sich eine angenehme Wärme
in Fancy aus. Dann holte er ihre nasse Unterwäsche und hängte sie über einen
nahen Zweig.
    »Ich kann sie nicht hierlassen!«
protestierte Fancy. »Möchtest du sie lieber an Phineas' Lagerfeuer aufhängen?«
erkundigte Jeff sich mit zärtlichem Spott.
    »Nun ja ... nein ...«
    Jeff lachte. »Komm her, Fancy.«
    »Sagte die Spinne zur Fliege!«
    Jeff wurde ernster. »Ich verspreche
dir, dich nicht anzurühren«, meinte er und klopfte einladend auf einen flachen
Felsen neben sich.
    Fancy wußte selbst nicht, warum sie
ihm glaubte, aber sie ging zu ihm und setzte sich.
    »Warum hat Temple Royce dich nicht
verführt?« fragte Jeff nach längerem Schweigen.
    »Weil ich es nicht zugelassen habe«,
antwortete sie leise.
    »Hast du ihn geliebt?«
    »Das glaubte ich damals.« Fancy
dachte an Temples Freude über das, was er Jeff Corbin angetan hatte, und
errötete vor Scham. »Ich kannte ihn nicht gut«, fuhr sie fort und fügte in
Gedanken hinzu: Nicht besser als dich, Jeff.
    Er erwiderte nichts.
    »Warum bist du mir gefolgt, Jeff?
Warum hast du mich nicht einfach gehenlassen? Es wäre für uns beide besser
gewesen.«
    »Für dich vielleicht«, gab Jeff
seufzend zu. »Aber für mich wäre es das Ende gewesen.«
    Fancy spürte, wie ihr die Tränen in
die Augen stiegen. »Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst.«
    Er wandte den Kopf und schaute sie
an. »Du hast mein Leben verändert, Fancy. Ich wollte es nicht, aber du hast
nicht lockergelassen.«
    »Es tut mir leid«, flüsterte sie
verwirrt und erschauerte in der kühlen Brise, die vom Bach herüberwehte.
    »Leid? Du hast mir das Leben
zurückgegeben, Fancy, hast mich zum Lachen gebracht, mich wütend gemacht und
mich ...«
    Fancy errötete und zog die Decke
über den Kopf, als wollte sie ihr nasses Haar abtrocknen.
    »Du hast wieder Gefühle in mir
geweckt.«
    Fancy sprang so unvermutet auf, daß
sie fast die Decke verloren hätte. »Na großartig! Hurra für mich!« höhnte sie,
aber sie hatte Tränen in den Augen.
    Jeff ergriff ihre Hand und zog Fancy
auf den Stein zurück. »Heirate mich«, bat er rauh.
    Nicht schon wieder! dachte Fancy
gequält, denn inzwischen kannte sie seine Motive für einen solchen Antrag. Er
wollte sie benutzen, mehr nicht. »Verdammt!« sagte sie erstickt. »Warum suchst
du dir nicht eine Hure und läßt mich in Ruhe?«
    Jeff legte die Hand unters Kinn und
drehte ihr Gesicht zu sich herum. Bei seiner Berührung erwachte ein beunruhigendes
Flattern in ihrem Magen, und das Herz klopfte ihr plötzlich bis zum Hals. »Ich
will keine Hure, Frances, ich will dich.«
    Eine Träne glitzerte in ihrem
Wimpern und rollte dann langsam über ihre Wange. »Warum, Jeff? Damit du Banner
vergessen kannst? Um dir etwas nehmen zu können, was Temple Royce gern hätte?«
    »Was soll das heißen, mir etwas
nehmen zu können, was Temple Royce gern hätte?« entgegnete er scharf.
    Fancy war diese Bemerkung einfach
herausgerutscht. »Nun ja, ich meine ...«
    »Heraus damit!« Sie sah ein, daß es
sinnlos gewesen war, Jeff mit Ausflüchten abspeisen zu wollen. »Temple hat mich
gesucht«, sagte sie leise.
    »Was?« Jeff richtete sich abrupt
auf, und Fancy erschauerte angesichts des wilden Zorns, der in seinen Augen
stand.
    Sie senkte beschämt den Kopf. »Als
ich bei Mister Shibbles Truppe war, mußte ich mich häufig verbergen, weil
Männer auf dem Platz herumstanden und Fragen nach mir stellten.«
    Jeff umklammerte unsanft

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