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Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Titel: Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihrem Ohrläppchen zu knabbern.
    Sie drängte sich ihm entgegen, und
das Feuer, das sie in ihm entzündete, beseitigte seine Zweifel. »Ich liebe dich«,
sagte er dicht an ihrer Brust, während er sich behutsam auf sie rollte.
    Fancy konnte ihn nicht hören, das
wußte er, aber ihr Körper hieß ihn willkommen. Es war eine kurze, stürmische
Vereinigung, und als beide den Höhepunkt ihrer leidenschaftlichen Gefühle
erreichten, vermischten sich ihre lustvollen Schreie mit dem schrillen Pfeifen
der Dampflokomotive.
    Danach blieben sie eng umfangen
liegen, während sie allmählich wieder ruhiger wurden. Jeff schloß die Augen. Es
war seltsam, wie intensiv seine Gefühle für Fancy waren, und er war überzeugt,
daß er es nicht ertragen würde, falls er sie irgendwann einmal noch mehr lieben
sollte als in diesem Augenblick. Die Gefühle, die ihn beherrschten, waren schon
jetzt beinahe unerträglich in irhrer Intensität.
    »Jeff?« fragte Fancy leise, aber er
konnte nichts erwidern. Seine Kehle war wie zugeschnürt.
    »Was hast du, Liebling?« flüsterte
Fancy und streichelte das weiche Haar an seinem Nacken.
    Jeff preßte die Lippen zusammen. Sie
hat dich nur geheiratet, weil du reich bist, ermahnte er sich grimmig. Mach
dich nicht zum Narren, indem du es vergißt! »Fancy .« Es war nur ein
geflüsterter Hauch.
    »Wir sollten zu Phineas
zurückkehren, meinst du nicht?«
    Diese praktische Bemerkung
ernüchterte ihn. »Ja«, antwortete er, sah aber Fancy nicht dabei an. »Du hast
recht ...«
    Fancy legte beide Hände um sein
Gesicht und zwang ihn, sie anzusehen. »Jeff«, beharrte sie sanft, »was hast du?
Bist du nicht zufrieden mit mir?«
    Mit einem erstickten Ausruf riß er
sich von ihr los und sprang auf. Am liebsten hätte er die Wand mit seinen
Fäusten bearbeitet, geschrien und gewütet. Aber statt dessen legte er die Stirn
an den abblätternden Gips und bemühte sich um Haltung. Seine Schultern zuckten
von der Anstrengung.
    »Es tut mir leid«, sagte Fancy
bedrückt.
    Jeff drehte sich abrupt um. »Leid?«
fragte er und kümmerte sich nicht mehr um die Tränen, die in seinen Augen
gJitzerten. »Es tut dir leid?« keuchte er. »Was denn, Fancy, wenn ich
fragen darf?«
    Sie kauerte mitten auf dem schmalen,
zerwühlten Bett und starrte auf ihre Hände. »Ich scheine dich verärgert zu
haben — oder enttäuscht ...«
    »Enttäuscht?« wiederholte Jeff
ungläubig.
    Fancy biß sich auf die Lippen und
nickte. Eine dicke Träne rollte über ihre Wange.
    »Nein!« protestierte Jeff heiser.
»Nein!«
    Fancy holte tief Luft. »Es war
gelogen, als ich gestern sagte, ich hätte dich nur deines Geldes wegen
geheiratet«, erklärte sie mit zitternder Stimme. »Ich ... ich liebe dich,
Jeff.«
    Ihre Worte waren wie eine eiskalte
Dusche für Jeff. Wenn er ihr doch nur glauben könnte!
    Er griff nach seinen Hosen und
streifte sie über. »Klar!« entgegnete er schroff. »Zieh dich an.«
    »Glaubst du mir nicht?«
    »Sicher glaube ich dir«, log Jeff.
»Es interessiert mich nur nicht. Wir haben einen Handel abgeschlossen, und das
wollen wir nicht vergessen.«
    Fancy weinte, doch Jeff stählte sich
innerlich dagegen. Wieder nur so ein Trick, so eine neue Taktik. Bevor er
darauf noch einmal hereinfiel, mußten Blumen in der Hölle blühen.
    »Bis jetzt hast nur du Vorteile von
diesem sogenannten >Handel< gehabt«, wandte Fancy mit zitternder Stimme
ein. »Was habe ich davon?«
    Als Jeff einigermaßen beherrscht
war, drehte er sich zu ihr um. »Zieh dich an«, befahl er in kaltem Ton, der so
gar nicht zu seinen Gefühlen paßte. »Wir reden darüber, wenn wir in Spokane
sind.«
    Fancy wich zurück, als habe er sie
geschlagen, und das hätte ihn fast zur Vernunft gebracht. Er war schon im
Begriff, ihr zu sagen, daß er sie liebte und brauchte, aber da klopfte es an
der Tür.
    »Mach bloß nicht auf!« sagte Fancy
und griff nach ihren Kleidern.
    »Einen Moment!« rief Jeff
unfreundlich.
    »Oh, ich habe es nicht eilig«,
antwortete Jewel Stroble heiter.
    Fancy kniete neben Phineas' Lager in
seinem Wagen. Ihre eigenen Sorgen waren vergessen, als sie seine Blässe sah und
die tiefen blauen Schatten unter seinen Augen. »Soll ich einen Arzt holen?«
flüsterte sie.
    »Nein«, erwiderte Phineas
überraschend heftig. »Ich will keinen Arzt. Habt ihr euch endlich
ausgesprochen, Fancy?«
    Fancy schluckte bedrückt. »Es war
ein Desaster, Phineas«, flüsterte sie.
    Ein väterlich besorgter Blick
erschien in seinen müden Augen. »Wieso?«

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