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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Adam und Jeff! Sicher habt ihr auch Mätressen und denkt, es sei
in Ordnung, weil ihr eure Frauen liebt und eure Kinder auch ...«
    Keith schüttelte sie sanft. »Hör mir
zu, Melissa. Für Jeff und Adam kann ich nicht antworten, aber was mich
betrifft, werde ich dir sagen, daß das, was ich mit Tess habe, viel zu gut ist,
um das Risiko einzugehen, sie zu verlieren.«
    Melissa lehnte ihren Kopf an Keith'
Schulter. »Ich habe immer geglaubt, Papa wäre perfekt gewesen«, sagte sie
traurig.
    »Dann hast du ihn ungerecht
beurteilt«, erwiderte Keith geduldig. »Sieh mal, Mama bricht gleich mit ihrem
neuen Mann zu ihrer Hochzeitsreise auf. Sollten wir nicht hinausgehen und ihnen
Glück wünschen?«
    Melissa nickte stumm und trocknete
ihre Augen mit einer von Maggies Servietten. Dann folgte sie ihrem Bruder
hinaus.
    Melissa wartete am Bahnhof, schon lange,
bevor der Zug einfuhr, und mit ihrem Herzen war sie längst in Port Riley bei
Quinn. Da sie sich am Abend zuvor von ihrer Familie verabschiedet hatte, war
nur Fancy zum Bahnhof mitgekommen, aber ihre Schwägerin war nicht in der Stimmung,
Melissa aufzuheitern. Fancys Augen waren vom Weinen gerötet, und ihr Gesicht
war blaß und leblos.
    »Gestern nacht habe ich geträumt,
daß du mit einem Hausierer durchgebrannt bist«, sagte Melissa im Versuch, einen
munteren Ton anzuschlagen. In der Ferne stieß der Zug ein wehmütiges Heulen
aus.
    Fancy schüttelte den Kopf. »Ich
würde Jeff nie verlassen«, sagte sie betrübt. »Aber ich habe Angst, daß er
mich verlassen könnte.«
    Melissa trat einen Schritt näher, um
ihre Schwägerin in die Arme zu nehmen, aber dann wagte sie es doch nicht.
»Steht es wirklich so schlimm, Fancy?«
    Fancy nickte. »Weißt du, er ist so
starrsinnig, so herrschsüchtig, Melissa. Und gerade das, was ich am meisten an
ihm liebe, zerstört mich mit der Zeit.«
    »Was hast du denn vor?«
    Fancy zuckte sie schmalen Schultern.
»Ich möchte auch etwas Bedeutendes tun — wie Katherine — und Banner und Tess —
und du.«
    »Ich?« fragte Melissa erstaunt.
    »Katherine und Banner haben ihre
Frauenbewegung, Tess ihre Fotografiererei, und du ... du hast eine phantastische
Ausbildung erhalten. Du bist durch die ganze Welt gereist. Ich habe nie etwas
anderes gelernt, als auf Jahrmärkten ein Kaninchen aus dem Hut zu ziehen und
Kinder zu bekommen.«
    Melissa hätte gelacht, wenn es Fancy
nicht so bitterernst gewesen wäre. »Kinder zu bekommen ist gar nicht so
einfach«, entgegnete sie sanft. »Vergiß nicht, daß die Hälfte der Bevölkerung
keine Möglichkeit dazu hat!«
    Fancy lächelte schwach. »Jeff
spricht schon davon, daß er noch eine Tochter will«, sagte sie leise. »Aber das
geht nicht. Bei Carolines Geburt ist ... ein Schaden entstanden.«
    Melissa begann allmählich zu
begreifen. »Weiß Jeff das nicht?«
    Fancy schaute Melissa ängstlich an.
»Nein! Ich könnte es nicht ertragen, wenn er es wüßte. Er wäre so enttäuscht
von mir.«
    »Nur, wenn Kinderkriegen alles ist,
was er von dir will«, widersprach Melissa empört. »Und ich weiß, daß du sehr
viel mehr für Jeff bist als eine Maschine zum Kinderkriegen!«
    Der einlaufende Zug beendete ihre
Unterhaltung. Melissa und Fancy umarmten sich noch einmal, dann trennten sie
sich.
    Das Abteil war überfüllt, heiß und
stickig, und das erste, was Melissa tat, als sie ausstieg, war, sich direkt
neben den Gleisen zu übergeben.
    Eine freundliche Frau hatte es
gesehen und brachte ihr ein Glas kaltes Wasser. »Ist es Ihr erstes?« erkundigte
sie sich, während Melissa ihren Mund ausspülte.
    »Mein erstes ... was?«
    »Baby! Was denn sonst?« entgegnete
die Frau erstaunt.
    »Nein!« rief Melissa betroffen. »Ich
meine, ja!« Sie machte eine Pause und holte tief Atem. »Ich meine, nein —
jedenfalls nicht das, was Sie denken.«
    Die Frau lächelte nur verschmitzt,
zuckte die Schultern, nahm ihr Glas und ging.
    Melissa ging verwirrt nach Hause und
ließ ihr Gepäck zurück, um es später abholen zu lassen. Ich kann nicht
schwanger sein, dachte sie. Unmöglich. Es würde alle ihre Pläne für die
Gründung der Zeitung zerstören, und außerdem kannten sie und Quinn sich noch
nicht gut genug, um schon ein Kind zu haben.
    Als sie das Haus erreichte, das sie
inzwischen als ihr Heim betrachtete, litt Melissa unter stechenden Kopfschmerzen.
Sie begrüßte flüchtig Helga und Mrs. Wright und zog sich rasch in ihr Zimmer
zurück, wo sie sich aufstöhnend auf das breite Bett fallen ließ.
    Zu ihrem

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