Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...
flachen Bauch, ihre Brüste und ihre glatten
weißen Schenkel. Melissa war der Verzweiflung nahe; nur eine komplette
Vereinigung mit Quinn konnte sie jetzt noch trösten, und sie hob ihm in einer
stummen Bitte ihre Hüften entgegen, als er anfing, sie mit gezielten
Liebkosungen zu reizen.
Erst, als er glaubte, daß sie nichts
mehr zu vergeben hatte, kam er zu ihr. Melissa fühlte sich wie ausgelaugt und
von einer wunderbaren Trägheit erfüllt, doch sie war bereit, ihm zu geben, was
er von ihr verlangte. Vielleicht würde er sie dann, wenn er befriedigt war, in
Ruhe schlafen lassen.
Doch seine ersten Bewegungen
versetzten sie von neuem in einen Taumel leidenschaftlicher Gefühle. Da er vor
ihr stand und sie auf dem Bett lag, war es leicht für ihn, sich immer wieder
zurückzuziehen und sie zu reizen, bis sie das Gefühl hatte, den Verstand zu
verlieren, wenn sie ihn nicht endlich ganz tief in sich spürte.
Als sie auf dem Gipfel einer neuen
Welle der Ekstase den Kopf zurückwarf und einen heiseren Schrei ausstieß, drang
Quinn ganz tief in sie ein, was ihre Erregung so erhöhte, daß sie befürchtete,
das Bewußtsein zu verlieren, so unglaublich intensiv war ihre Erfüllung.
Irgendwann begann der Sturm in ihr
abzuebben, und da war für Quinn der Moment gekommen. Nach einem letzten,
heftigen Stoß entlud sich seine Leidenschaft in ihr, er rief heiser ihren
Namen, murmelte ihr zärtliche Worte ins Ohr und hielt sie umfangen, als wollte
er sie nie, nie wieder loslassen.
Doch sehr viel später, als beide
längst wieder angezogen waren, erwachte wieder Ärger in Melissa. »Jetzt denkst
du wohl, es wäre alles in Ordnung«, sagte sie. »Ich nehme an, daß du vorhast,
die Sache nach dem Essen zu wiederholen und dann meinen Bruder zu bitten, uns
gleich morgen früh in deinem Haus zu trauen!«
Quinn schüttelte lachend den Kopf.
»Du scheinst jedenfalls daran gedacht zu haben, Melissa. Aber das kann ich von
mir eigentlich nicht behaupten.«
Melissa wurde rot vor Zorn, stemmte
die Hände in die Hüften und straffte die Schultern — aber bevor sie etwas
entgegnen konnte, küßte Quinn sie lächelnd auf den Mund.
»Spar dir deine Empörung, Majestät —
ich bin durch aus bereit, eine anständige Frau aus dir zu machen, und dein
Bruder ist der einzige, von dem ich mich trauen las sen würde. Nach der
Erfahrung in Seattle gehe ich kein Risiko mehr ein.«
Melissa trat erzürnt zurück. »Nennst
du das einen Antrag, Quinn?« herrschte sie ihn an. »Ich nicht! Es klingt ja,
als würdest du mir einen Gefallen tun ...«
Ein Muskel zuckte an Quinns Kinn.
»Du kannst dem lieben Gott danken, daß du schwanger bist«, setzte er drohend
an. »Sonst würde ich dir nämlich gründlich deinen hübschen kleinen Po
versohlen!«
»So stellst du dir das also vor?«
versetzte Melissa mit erzwungener Ruhe. »Du willst mich verprügeln, wenn ich
gerade einmal nicht schwanger bin?«
Quinn fuhr sich gereizt durchs Haar.
»Verdammt, wird das immer so sein?« fragte er. »Vor fünf Minuten konntest du
noch nicht genug von mir bekommen. Und jetzt verdrehst du meine Worte so, daß
sie von meinem Vater stammen. könnten!« Er schaute Melissa beschwörend in die
Augen. »Ich bin nicht wie er!«
Melissa hatte das unangenehme
Gefühl, zu weit gegangen zu sein. Quinns Zorn erschreckte sie so sehr, daß sie
rasch ihre Hände auf seine Arme legte. »Erzähl mir von deinem Vater, Quinn«,
forderte sie ihn leise auf.
Er wandte sich von ihr ab. »Mit dem
will nicht einmal der Teufel selbst etwas zu tun haben«, antwortete er mit
leiser, rauher Stimme. Dann schaute er über die Schulter zurück, und Melissa
sah einen uralten, tiefsitzenden Schmerz in seinem Blick. »Ich bin es leid, dir
nachzulaufen, Melissa«, sagte er. »Du weißt, wo ich wohne. Ich bleibe dort,
bis ich mit Keith gesprochen habe.«
Damit verließ er den Waggon, und
Melissa fragte sich, was geschehen sein mochte, die harmonische Stimmung zu
zerstören, die nach dem Liebesakt zwischen ihnen geherrscht hatte.
Irgendwann ging sie zu ihrer Bank
und leitete die nötigen Schritte zur Übernahme von Gillians Anteilen ein. Dann
kehrte sie zum State Hotel zurück, um ihre Sachen ins Seaside Hotel zu bringen.
Ihr Zimmer war keineswegs so
bescheiden, wie Gillian angedeutet hatte; es lag im obersten Stockwerk und verfügte
über ein eigenes Bad und einen schönen Ausblick auf den Strand.
Abends aß sie in der geräumigen
Küche, um den Koch in Aktion zu sehen, dann ging sie in ihr Zimmer
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