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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Tisch heraus und baute ihr Handwerkszeug auf.
    Eine große, mit klarem Wasser gefüllte Schüssel. Den Rasierschaum, die Handtücher, den Rasierer.
    Sie wünschte sich sehnsüchtig ein Rasiermesser. Es wäre ein Spaß gewesen, die Klinge über den Lederriemen zu ziehen.
    Nachdem er sich gesetzt hatte, band sie ihm ein Handtuch um. „Wenn ich schon dabei bin, könnte ich Ihnen auch gleich die Haare schneiden.”
    „Die Haare bleiben, wie sie sind.”
    Sie konnte es ihm nicht verdenken. Es war wundervolles Haar, mit vereinzelten helleren Strähnen und ungebändigt. Auf jeden Fall hatte ihr Versuch, sich selbst die Haare zu schneiden, bewiesen, dass in dieser Hinsicht nicht gerade verborgene Talente in ihr schlummerten.
    „Also gut, entspannen Sie sich jetzt einfach.” Sie bedeckte sein Gesicht mit einem warmen, feuchten Handtuch. „Das habe ich im Film gesehen, ich glaube, es macht die Bartstoppeln weich.”
    Während er ein leises Brummen von sich gab und sich zurücklehnte, schaute sie hinaus in den Wald. Er war so grün, so dicht, gesprenkelt mit Licht und Schatten. Sie hörte die Vögel singen und erhaschte einen kurzen Blick auf einen Kardinal – eine rote Kugel, die in ein grünes Ziel schoss.
    Zwischen diesen Bäumen lauerte niemand darauf, dass sie irgendeinen Schritt machte, mit dem man Geld verdienen konnte. Nirgendwo standen stoische Bodyguards herum, um sie zu beschützen.
    Hier herrschte nur eine unendlich wohltuende Ruhe.
    „Wirklich ein wunderschöner Tag heute.” Gedankenverloren legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. Sie wollte dieses wunderbare Gefühl von Freiheit mit jemandem teilen. „Wie herrlich das Blau und Grün leuchtet. Heiß, aber nicht schwül. In Virginia wären wir jetzt schon völlig durchgeschwitzt.”
    Ah! Er hatte doch gleich gehört, dass da eine Spur Süden in ihrer Sprache mitschwang. „Was ist denn in Virginia?”
    „Oh, meine Familie.” Ein Teil jedenfalls, fügte sie in Gedanken hinzu.
    „Unsere Farm.”
    Als sie das Handtuch wegnahm, begegnete sie seinem Blick. Er war durchdringend und zweifelnd. „Wollen Sie mir jetzt weismachen, dass Sie eine Farmerstochter sind? Erbarmen!”
    „Wir haben eine Farm.” Leicht verärgert griff sie nach dem Rasierschaum. Zwei Farmen sogar, dachte sie. Eine in jedem Land, in dem sie wohnten. „Mein Vater baut Sojabohnen und Getreide an. Außerdem züchtet er Pferde und Rinder.”
    „Diese Hände haben noch nie einen Boden gehackt, Schwester.”
    Sie zog eine Augenbraue hoch, während sie den Rasierschaum auf seiner Wange verteilte. „Dafür wurde der Traktor erfunden. Und ja, ich kann einen fahren”, fügte sie mit leiser Schärfe hinzu.
    „Ich habe ein bisschen Mühe, Sie mir auf einem Traktor vorzustellen.”
    „Ich bin nicht oft auf dem Feld, aber ich kann immerhin eine Steckrübe von einer Kartoffel unterscheiden.” Mit zusammengezogenen Augenbrauen hob sie sein Kinn und setzte die Klinge an. „Meine Eltern haben ihre Kinder dazu erzogen, zu der Gesellschaft, in der sie leben, ihren Teil beizutragen. Meine Schwester arbeitet mit benachteiligten Kindern.”
    „Eben haben Sie von Brüdern gesprochen.”
    „Eine Schwester, zwei Brüder. Wir sind vier.” Sie steckte den Rasierer in die Wasserschüssel und spülte gewissenhaft Schaum und Bartstoppeln ab.
    „Was machen Sie denn da auf der Farm?”
    „Eine ganze Menge”, sagte sie, während sie überlegte, von welchem Einfallswinkel aus sich die Stelle zwischen Hals und Kinn am besten in Angriff nehmen ließe.
    „Sie sind davor weggelaufen? Au!”
    Als ein Blutstropfen kam, tupfte sie ihn ab. „Es ist nur ein Kratzer … weil Sie dauernd reden. Erst schweigen Sie stundenlang in sich hinein, und dann reden Sie wie ein Wasserfall.”
    Belustigt und fasziniert, weil er offensichtlich einen wunden Punkt berührt hatte, zuckte er die Schultern. „Liegt vielleicht an meiner Nervosität. Mir ist noch nie eine Frau mit einem scharfen Werkzeug zu nahe gekommen.”
    „Das überrascht mich angesichts Ihrer Persönlichkeit.”
    „In Ihnen eine zweite Rebecca von der Sunnybrook Farm zu sehen überrascht mich angesichts Ihrer Persönlichkeit nicht weniger. Und wo haben Sie das Rezept für das französische Blätterteiggebäck her, wenn Sie in Virginia aufgewachsen sind?”
    Sie zog die Brauen hoch, und ihre Augen funkelten belustigt. „Das Rezept für das französische Blätterteiggebäck? Von meiner Mutter”, schwindelte sie, obwohl sie leichte Gewissensbisse verspürte.

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