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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Lächeln. „Einverstanden“, sagte sie leise.

7. Kapitel
    Gabriella fühlte sich auf dem Wasser ebenso zu Hause wie auf dem Land. Es machte ihr Spaß, festzustellen, dass sie mit Leinen und Segeln umgehen konnte. Auch allein an Bord hätte sie das kleine hübsche Boot zu führen vermocht. Dafür besaß sie genügend Kraft, Kenntnisse und Energie. Das Wasser klatschte gegen den dahinschießenden Rumpf. Wie vertraut war ihr dieses Geräusch!
    Segeln war eine ihrer Leidenschaften. Jeder, mit dem Reeve sich unterhalten hatte, bestätigte es, und so hatte er diesen Gedanken gefasst.
    Sie sollte sich auf dem Wasser entspannen können.
    Beim Ablegen hatte er ihr gleich die Ruderpinne überlassen. Sie drehte das Boot jetzt leicht aus dem Wind heraus. Im Einklang mit ihr zog Reeve am Hauptsegel, um die flatternde Leinwand zu glätten. Gabriella lachte auf, als es sich im Winde zu blähen begann.
    „Ist das herrlich“, rief sie. „Ich fühle mich frei und ganz locker.“
    Der Wind zerzauste ihr Haar, das Boot glitt immer schneller durch die Wogen. Welch wunderbares Gefühl der Freiheit, nachdem sie so lange unter der Aufsicht anderer gestanden hatte. Endlich hatte Gabriella etwas, über das sie selbst bestimmen konnte. Die Hand an der Ruderpinne, ging sie gekonnt auf Reeves Manöver ein, um die größtmögliche Geschwindigkeit zu erzielen.
    Auch das Wetter spielte bei diesem Ausflug mit. Die Sonne strahlte warm auf das Wasser hinab. Gabriella klemmte sich die Pinne zwischen die Knie und zog ihr übergroßes Baumwollhemd aus. Darunter trug sie nur einen knappen Bikini. Sie wollte die Sonne und den Wind auf ihrer Haut spüren. Gekonnt lenkte sie das Boot so, dass kein anderes ihnen zu nahe kam. Sie wollte endlich allein sein, ein paar Stunden lang wie eine Privatperson leben, nicht wie eine Prinzessin.
    „Ich bin früher auch schon segeln gegangen“, stellte sie fest.
    Reeve setzte sich, da das Boot für den Augenblick gut im Wind lag. „Es ist Ihr Boot“, erklärte er. „Ihr Vater hat mir erzählt, dass Bennett allen anderen davonreitet, Alexander ist ein Meister im Fechten, aber Sie sind die beste Seglerin der Familie.“
    Nachdenklich strich Gabriella mit der Hand über die rutschige Mahagoni-Reling. „Liberté“, sagte sie leise und dachte an den Namen des Bootes am Bug. „Mir scheint, ich brauche dieses Boot so wie die kleine Farm, um meine persönliche Freiheit zu genießen.“
    Reeve wandte sich zu ihr um. Auch er zog sein T-Shirt aus und warf es zur Seite. Er sieht so unbefangen aus, so ausgeglichen, dachte Gabriella. Seine Badehose saß äußerst knapp, aber Gabriella war nicht verlegen. Schließlich hatte sie seinen Körper schon eng an ihrem eigenen gefühlt. Sie hing dieser Erinnerung nach.
    Reeve hatte einen festen, durchtrainierten Körper. Kleine Wassertropfen glitzerten auf seiner Haut. Ein gefährlicher Mann, wirklich, aber mit dieser Gefahr würde sie sich früher oder später auseinander setzen müssen. Noch war sie allerdings vorsichtig. „Ich weiß so wenig“, sagte sie leise vor sich hin, „so wenig von mir und von Ihnen.“
    Reeve holte eine Zigarette aus der Schachtel, die auf dem Bootssitz lag, zündete sie an und blies den Rauch genussvoll aus. Dann sah er sie an und fragte: „Was wollen Sie von mir wissen?“
    Gabriella antwortete nicht sogleich, sondern hielt den Blick auf ihn gerichtet. Dieser Mann konnte sich um sich selbst kümmern und auch um andere, wenn er wollte. Dieser Mann, dessen war sie sich sicher, lebte nach seinen eigenen Gesetzen. Und, wenn sie sich nicht völlig irrte, lebte er nach bereits festgesetzten Grundsätzen. Was waren seine Absichten?
    „Mein Vater vertraut Ihnen“, stellte sie fest.
    Reeve nickte und drehte das flaue Segel wieder in den Wind. „Er hat keinen Grund, es nicht zu tun.“
    „Nun ja, aber er kennt Ihren Vater besser als Sie selbst.“
    Reeve saß aufrecht. Die Arroganz ist nicht zu übersehen, dachte Gabriella, gleichgültig wie tadellos er auch erzogen ist. Leider war diese Arroganz auch einer der interessantesten Charakterzüge an ihm.
    „Vertrauen Sie mir nicht, Gabriella?“ Reeve sprach absichtlich leise, drohend. Er forderte sie heraus, und beide fühlten es. Ihre Antwort verschlug ihm dann jedoch die Sprache.
    „Mit meinem Leben“, erklärte sie schlicht. Dann legte sie das Boot wieder in den Wind und ließ es davonschießen.
    Was sollte er darauf sagen? Ihre Worte klangen gar nicht ironisch oder spöttisch. Sie meinte das, was sie

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