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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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sie sich versteckte, und zurückgekommen war, um Kontakt mit ihr aufzunehmen.
    Ihr Herz hämmerte vor Aufregung, während sie beobachtete, wie er aus dem Schwebewagen stieg, mit den CVS-Posten plauderte, ein paar Hände schüttelte, um ihnen für ihre Arbeit zu danken, und dann im Haus verschwand. Warum hätte er sonst zurückkommen sollen? Es mußte so sein.
    Kalenda begann ihre letzte Nachtwache, die all ihre Mühe rechtfertigen würde. Sie verfolgte, wie die letzten CVS-Agenten ihre Ausrüstung verluden, ihre Bodenfahrzeuge und Schwebewagen bestiegen und in der Dunkelheit verschwanden. Sie beobachtete die Umgebung durch ihr Makrofernglas und wartete fünf Minuten, zehn Minuten, fünfzehn Minuten, um sicherzugehen, daß die CVS-Agenten auch nichts vergessen hatten und womöglich zurückkehrten, um es zu holen.
    Exakt in dem Moment, als sie sich sagte, daß sie lange genug gewartet hatte, daß die Küste menschenleer war und sie nicht mehr zurückkehrten, da erschien an einem Fenster im ersten Stock von Solos Villa ein rubinrotes Licht. Es blitzte dreimal lang, dann gab es eine Pause, drei weitere lange Blitze, eine weitere Pause und noch einmal drei lange Blitze.
    Ein Mon Calamari-Lichtkode, erzeugt von einem altmodischen Laserstrahl. Sehr einfach und sehr primitiv. Etwas, das jeder Fähnrich lernte, etwas, das einem auf der GNR-Akademie eingebleut wurde. Und etwas, das die CVS-Agenten trotz ihrer hochtechnisierten Kommunikations- und Überwachungssysteme wahrscheinlich nicht aufspüren konnten, selbst wenn sie im falschen Moment zurückkehrten. Und wichtiger noch, etwas, das sie vermutlich nicht einmal lesen konnten.
    WARTEN SIE MICH VORNE, DR MUDNIGHZ, lautete die Nachricht.
    Okay, er war also ein wenig aus der Übung. Aber die Botschaft war klar.
    Und vielleicht hatten sich ihre Nachtwachen am Ende doch gelohnt.
    Kalenda sah ihn die Straße heraufkommen, mit gelassenen, langsamen Schritten wie ein Mann, der einen nächtlichen Spaziergang machte.
    Sie sah, wie er einen Moment lang am Weg, der zu ihrer Tür führte, stehenblieb. Er blickte sich um, vergewisserte sich, daß er nicht beobachtet wurde, und näherte sich dann eilig ihrer Tür. Sie riß sie auf, sobald er auf der Veranda war, und er kam herein, ohne seine Schritte zu verlangsamen. Sie schloß hinter ihm die Tür und bedeutete ihm mit einem Wink, ihr in den Keller der Villa zu folgen. Er nickte und kam ihrer Aufforderung wortlos nach. Für den unwahrscheinlichen Fall, daß sie doch beobachtet wurden, bot der Keller besseren Schutz vor einem Richtmikrofon oder einem Spionagestrahl. Außerdem konnten sie das Licht anmachen, wenn sie die Kellertür schlossen. Sie scheuchte ihn die dunkle Treppe hinunter, schloß die Tür und schlug auf den Lichtschalter.
    Warmes gelbes Licht durchflutete den Keller, und Kalenda keuchte vor Überraschung. Sie hatte seit viel zu langer Zeit nicht gewagt, Licht zu machen.
    »Ich habe Ihnen etwas mitgebracht«, sagte Han ohne Umschweife und kippte den Inhalt einer kleinen Tragetasche auf den alten Tisch, den die Besitzer des Hauses irgendwann vor Jahren im Keller abgestellt hatten. »Etwas Bargeld, Kleidung zum Wechseln - Leias Overall -, Nahrungsmittel und Wasser für den Fall, daß Sie von Ihren Rationen die Nase voll haben oder Ihnen die Vorräte ausgegangen sind. Ein Lichtstab, ein Taschenblaster - und ein Kom.«
    Kalenda nickte. Für einen Moment fehlten ihr die Worte. Es war jemand hier, der mit ihr redete. Es war jemand hier, dem sie vertrauen konnte und der ihr vertraute. Jemand, der etwas für sie tat. Sie spürte, wie ihr eine Träne übers Gesicht lief, aber sie riß sich zusammen, oder sie versuchte es zumindest. »Danke, vielen Dank«, sagte sie, während sie nach einer der Rationspackungen griff und sie aufriß. Ihre Vorräte waren fast aufgebraucht, und alles, einfach alles - selbst eine Überlebensration von Bord eines Raumschiffs - war besser als die ewig gleichen Fertiggerichte, von denen sie sich in der letzten Zeit ernährt hatte. Sie nahm einen großen Bissen und kaute hungrig.
    »Sie haben die ganze Zeit das Haus beobachtet«, sagte Han, und es war keine Frage. »Nur für den Fall, daß wir in Schwierigkeiten geraten, nur für den Fall, daß die örtlichen Behörden irgendwelche Tricks versuchen. Sie haben kaum geschlafen und nichts Vernünftiges zu essen gehabt.«
    Sie schluckte, um antworten zu können. »Ja - ja«, sagte sie und hörte, wie rauh ihre Stimme nach dem langen Schweigen klang. Sie hatte

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