Corellia 01 - Der Hinterhalt
da?« fragte er, ohne jemand direkt anzusprechen.
Han war daran gewöhnt, daß ihn die Leute erkannten, auch wenn die Abenteuer, die ihn berühmt gemacht hatten, schon lange zurücklagen, doch diese Burschen schienen ihn nicht zu erkennen. »Ah, Freunde, gibt es ein Problem?« fragte er im heitersten Tonfall und hob seine Stimme, um den Lärm der Marschierenden zu übertönen.
Flautis und Barnley wechselten einen Blick, und dann packte jeder einen von Hans Armen. Sie zerrten ihn an den Straßenrand und stießen dabei die Marschierenden grob aus dem Weg. Sie erreichten den Bürgersteig, und Barnley drückte Han gegen die Wand eines Hauses. »Okay, Alter, was ist das für ein Spielchen? Wer bist du?«
»Kein Spielchen. Kein Spielchen«, keuchte Han. »Ich bin nur spazierengegangen und rein zufällig in Ihre Demonstration geraten. Ich wollte mich gerade davonmachen, als ich gegen Sie gestoßen bin«, sagte er und bemühte sich, so treuherzig wie möglich dreinzublicken. »Tut mir leid, wirklich. Ehrlich. Und danke, daß Sie mich gerettet haben«, fügte er hinzu.
Barnley packte Han vorn am Hemd und zog ihn so dicht zu sich heran, daß Han Barnleys heißen Atem auf seinem Gesicht spüren konnte. »Dein Name, Alter. Spuck sofort deinen Namen aus.«
»Han«, sagte er so freundlich wie möglich. »Han Solo.« Barnley starrte Han verdutzt an. »Solo? Ja, genau«, knurrte er und wandte sich an seinen Kumpanen. »Wir sollten ihn mitnehmen.«
»Sicher«, stimmte Flautis zu. »Wir müssen dem Kerl auf den Zahn fühlen.«
»Aber - warten Sie einen Moment!« protestierte Han. »Ich habe nichts...«
Aber dann traf ihn ein Schlag am Hinterkopf, und das Universum wurde schwarz.
»Also gut, Kinder. Fangen wir am Anfang an«, sagte Ebrihim. Die drei Kinder - Jacen, Jaina und Anakin - saßen an einer Seite des niedrigen Tisches im Spielzimmer. Ebrihim saß auf der anderen Seite, auf einem Kinderstuhl wie seine Schüler, mehr oder weniger in Augenhöhe mit ihnen. Q9 stand neben ihm und überragte seinen sitzenden Meister.
»An welchem Anfang?« fragte der Junge, Jacen, mit finsterem Gesicht. Seine Schwester Jaina blickte ebenfalls mürrisch drein, und der Kleine, Anakin, folgte dem Beispiel seiner Geschwister. Zumindest versuchte er, eine finstere Miene zu machen, aber seine Darbietung war nicht gerade überzeugend. Q9 schien ihn abzulenken.
Ebrihim seufzte. Es war offensichtlich, daß seine Schüler nicht begeistert waren, daß man sie an diesem wunderschönen Tag vom Strand ins Haus gescheucht und ihnen einen Lehrer vor die Nase gesetzt hatte. »Ich meine damit den Anfang eures Unterrichts über den corellianischen Sektor«, erklärte er. Er schwieg, bis das Aufstöhnen verklungen war, und fuhr dann fort: »Schließlich kann ich schlecht mit euch irgendwelche Ausflüge machen, wenn ihr nichts von den Orten wißt, die wir besuchen.«
»Ausflüge?« fragte Jaina.
Das hatte ihr Interesse geweckt, ganz wie er es beabsichtigt hatte. »Natürlich«, bestätigte Ebrihim. »Es gibt fünf Welten, die einen Besuch lohnen. Drall, Selonia, Tralus und Talus, Corellia - und die Mittelpunkt-Station. Ich werde euch und eurer Familie als Führer dienen, wenn wir uns diese Orte ansehen.«
»He, gut«, sagte Jacen. »Wohin fliegen wir zuerst?« fragte er.
»Wenn ihr etwas über die Geschichte dieses Systems erfahren wollt, müßt ihr einen Blick in die Vergangenheit werfen. Nicht weit von Coronet City entfernt gibt es eine große archäologische Ausgrabungsstätte. Eure Mutter ist einverstanden, daß wir sie uns morgen anschauen.«
»Was für eine Ausgrabungsstätte ist das?« wollte Jaina wissen.
»Die fragliche Stätte liegt unter der Erde. Es scheint sich um einen uralten Industriekomplex zu handeln. Wir wissen noch immer nicht genau, welchen Zwecken diese Anlage diente - aber Menschen und Drall und Selonianer haben sie vor mindestens zweitausend Standardjahren, wahrscheinlich noch viel früher, für irgend etwas benutzt - und zwar für etwas Großes.«
»Wow«, machte Jacen. »Werden wir auch Skelette sehen?«
Ebrihim nickte. »Aller Wahrscheinlichkeit nach, ja«, bestätigte er. »Man hat eine ganze Menge davon ausgegraben.«
»Ist er wie R2?« fragte Anakin plötzlich und deutete mit einem pummeligen Finger auf Q9-X2.
Q9 rollte ein paar Zentimeter zurück und richtete sein Kameraauge auf Anakin. »Wie bitte?« fragte er sichtlich irritiert.
»R2-D2«, erklärte Jacen. »Das ist ein Droide, der unserem Onkel Luke gehört.
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