Corellia 02 - Angriff auf Selonia
Aufgabe zu entscheiden, welche von seinen Untergebe nen er in den Tod schickt. Ich wäre froh, wenn mir diese Ent scheidung für den Rest meines Lebens erspart bliebe.«
Ossilege zögerte einen Moment und fuhr dann fort: »Und dennoch muß ich ehrlicherweise hinzufügen: Krieg hat etwas Erregendes an sich. Ich kann es nicht leugnen. Ich bin nicht stolz darauf, aber es ist so. Finden Sie es seltsam, daß ich derart widersprüchliche Gefühle hege?«
»Ich würde es nie wagen, Ihr Urteil in Frage zu stellen, Admiral, vor allem nicht am Vorabend einer Schlacht. Aber ein kluger Commander ist sich bewußt, daß er den Krieg gleichzeitig liebt und haßt. Das Problem ist, den goldenen Mittelweg zwischen diesen beiden Extremen zu finden.«
»Gut formuliert, Master Skywalker. Aber ein Commander muß auch den Preis bedenken, der für übertriebene Vorsicht zu zahlen ist. Was, wie ich meine, durch die Namen unserer Schiffe symbolisiert wird. Die drei Zerstörer wurden ur sprünglich gebaut, um eine mögliche Rückkehr der Ssi-ruuk zu verhindern, und so modifiziert, daß sie ein Abfangfeld durchdringen können. Wächter, Paladin, Verteidiger. Das sind ohne Zweifel stolze Namen, und sie verraten die wichtigste Aufgabe unserer Flotte: die Abwehr einer möglichen Rückkehr der Ssi-ruuk. Aber eine Verteidigungsstreitmacht allein kann keinen Krieg gewinnen. Widerstand allein genügt nie mals. Man muß auch die Fähigkeit zum Gegenschlag haben.«
»Aber wir sind hier an Bord der Eindringling«, erinnerte Luke.
»Exakt! Der richtige Name für das erste Schiff, das spezi ell für die Durchdringung eines Abfangfelds konstruiert wurde, meinen Sie nicht auch? Die bakuranische Strategie hat sich viel zu lange auf die Verteidigung konzentriert. Ich bin froh, daß sich unsere Regierung endlich dazu durchge rungen hat, den Vorteil einer aggressiveren Haltung zu nut zen.«
»Ihre Haltung ist meine geringste Sorge, Admiral«, sagte Luke, wobei er seine Worte vorsichtig wählte. »Mir geht es mehr um den Erfolg unserer Mission.«
Ossilege sah ihn wieder an und lächelte matt. »Das klingt in meinen Ohren wie ein Verweis, Sir. Vielleicht habe ich ihn verdient. Aber warten wir ab, wie sich die Lage entwickelt. Sie werden noch früh genug erfahren, ob ich mein Fach be herrsche oder nicht.«
Irgendwie war dies keine sehr beruhigende Bemerkung.
Der ohrenbetäubende Lärm der Blaster nahm langsam ab, während sich der Bohrkopf immer tiefer in den Boden grub. Schließlich war nur noch ein gedämpftes Brummen zu hö ren, das im Brausen und Brüllen des Abraumrohrs fast un terging. Genau zwanzig Minuten nach Beginn der Arbeiten brachen die Bohrgeräusche aprupt ab, und das Gebläse des Abraumrohrs lief fauchend aus.
»Das war die automatische Abschaltung«, erklärte Ana kin. »Wir müssen die Decke des Tunnels durchstoßen haben. Kommt!«
Ebrihim, die drei Kinder und Q9 stiegen aus dem Schwe bewagen und eilten zur Bohrstelle. Chewbacca hievte den Bohrkopf bereits aus dem Loch und achtete darauf, nicht die noch immer rotglühenden Komponenten zu berühren. Neu gierig spähte er in das Loch. Die Kinder drängten sich um ihn und blickten ebenfalls in die Tiefe. Ebrihim gesellte sich zu ihnen und beugte sich über die Öffnung, aber das einzige Ergebnis war, daß ihm ein Schwall heißer Luft entgegen schlug. Erkennen konnte er nichts. Was nicht verwunderlich war, denn schließlich gab es nur ein schwarzes Loch zu se hen. Jacen leuchtete mit einer Taschenlampe in die Tiefe, und als Ebrihim angestrengt nach unten starrte, glaubte er, am Grund einen dunkelbraunen Fleck zu erkennen.
Während Chewbacca darauf wartete, daß das Loch ab kühlte, baute er neben der ersten Winde eine zweite auf und wuchtete den Bohrkopf mit Hilfe eines komplizierten Sy stems aus Rollen und Flaschenzügen auf das zweite Gestell. Das erste Dreifußgestell mit der nun freien Winde blieb di rekt über dem Bohrloch stehen.
»Ich denke, wir machen uns besser sofort an den Abstieg«, sagte Ebrihim ohne große Begeisterung. Eine hüb sche, gemütliche Höhle war eine Sache, aber ein Bohrloch, das bis in ein uraltes Tunnelsystem reichte, war etwas ganz anderes. »Du gehst zuerst, Q9.«
»Ich? Warum ich? Warum gehen Sie nicht zuerst?«
»Weil ich es bin, der die Befehle gibt, und weil du all diese eingebauten Sensoren hast, auf die du so stolz bist. Vielleicht entdeckst du wirklich etwas mit ihnen. Du kannst uns über die Kabelverbindung auf dem laufenden halten.«
»Sie halten
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