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Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Titel: Corellia 02 - Angriff auf Selonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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ihrem ganzen Gewicht auf Hans Rücken drückte und am Ende auf seinen Kopf trat. Han seufzte wieder. Neue Schrammen und blaue Flecken. Die Selonianer, die ihn überholten, schienen immer neue Stellen an ihm zu finden, in die sie ihre Klauen drücken konnten. Jene, die ihm entgegenkamen, schienen immer auf dieselben Stellen an seinem Rücken und seinen Beinen zu treten.
    Die überholende Selonianerin stieg dann über Dracmus hinweg, und das war immerhin ein Trost, wenn auch ein kleiner. Die Selonianer waren daran gewöhnt. Aber Han hoffte, daß Dracmus wenigstens ein paar blaue Flecke abbe kam. Doch wenn dies der Fall war, so ließ sie es sich nicht anmerken.
    Han richtete sich halb auf und kroch auf Händen und Knien hinter seiner Führerin her.
    Oder seiner Aufseherin. Er war immer noch nicht sicher, was sie wirklich war.
     
    Die Herzogin Marcha von Mastigophorous tröstete sich oft mit dem Gedanken, daß ihr Neffe Ebrihim sein exzentrisches Benehmen nicht von ihrem Zweig der Familie geerbt haben konnte. Und dennoch stand es außer Frage, daß er eine oder zwei Eigenschaften besaß, die auch sie und ihre nächsten Verwandten auszeichneten. Ebrihim war ausdauernd, auch wenn er es nicht immer zeigte. Doch wenn die Umstände es erforderten, konnte er immer noch weitermarschieren, wäh rend alle anderen längst vor Erschöpfung zusammengebro chen waren.
    Und er war ein guter Lehrer, auch wenn er diese Gabe nicht vernünftig nutzte. Er konnte alle Fakten sammeln, sie objektiv diskutieren, dann eine Situation leidenschaftslos analysieren und realistische Spekulationen anstellen, ohne die Tatsachen mit Meinungen oder Vorurteilen zu vermi schen. Und Ausdauer war für einen Lehrer natürlich – eine große Hilfe. Man mußte in Bewegung bleiben, durfte nicht einrosten. Kein Zweifel, Ebrihim hätte etwas aus sich ma chen können, wäre da nicht seine Neigung zum Dilettantis mus gewesen. Er interessierte sich für schlichtweg alles – mit dem Ergebnis, daß er keine einzige Sache zu Ende geführt hatte.
    Aber in dieser Nacht setzte er zum ersten Mal all seine in tellektuellen Fähigkeiten ein. Die Kinder schliefen längst, dieser Wookiee Chewbacca war ebenfalls zu Bett gegangen, und selbst Q9-X2, Ebrihims absurder Droide, war ins Schiff zurückgekehrt, um sich aufzuladen.
    Doch Ebrihim war hellwach und lebendig, frisch wie eine Dresselblume an einem taufeuchten Morgen. Sie und er sa ßen schon seit Stunden in der Küche und unterhielten sich, während sie tassenweise starken Tee tranken und einen Tel ler guter, fester Hartkekse knabberten, jene Sorte, die, die Kiefermuskulatur trainierte und für menschliche Zähne absolut verheerend war.
    Natürlich sprachen sie zuerst über die Familie. Nicht ohne Grund hieß es über die Drall: Sollte das Universum von ei nem gigantischen Schwarzen Loch verschluckt werden, während am selben Tag ein Vetter eine unglückliche Liebes beziehung beendete, würden Tage vergehen, bis die Verwandten des Vetters Zeit fanden, sich mit dem Ende des Universums zu beschäftigen.
    Aber auch wenn Ebrihim lange Zeit fort gewesen war, früher oder später mußte selbst der Familienklatsch den Kri sen weichen, die das corellianische Planetensystem in den Grundfesten erschütterten. »So schlimm ist es noch nie ge wesen«, sagte Tante Marcha. »Es scheint, als wäre ein halbes Dutzend Separatistengruppen über Nacht aus dem Boden geschossen. Alle tönen, daß sie die corellianische Sektorre gierung hassen und daß die Neue Republik nicht besser als daß Imperium ist. Sie rufen alle zum Widerstand gegen die Unterdrücker von der Menschenliga auf, scheinen sich aber gegenseitig am meisten zu hassen. Und dergleichen Unsinn mehr. Es ist überaus undrallisch.«
    »Wer war noch einmal für die Anschläge verantwort lich?« fragte Ebrihim. »Hattest du nicht eine Gruppe namens Drallisten erwähnt?«
    »Genau. Von allen idiotischen Gruppen sind sie die schlimmste. Sie haben die Stromleitungen gekappt und ter rorisieren Reisende. Jeden Tag beschuldigen sie jemand an deren, ein Kollaborateur zu sein. Selbst mich haben sie be schuldigt, eine Kollaborateurin zu sein, stell dir das vor! Sie machten sich natürlich nicht die Mühe, mir zu sagen, mit wem ich kollaboriere oder welche Ziele meine imaginären Mitkollaborateure verfolgen. Sie scheinen nur für das Chaos und gegen alles andere zu sein. Aber ich weiß, was passieren kann, wenn man der Kollaboration bezichtigt wird. Es sind schon Häuser in die Luft gejagt

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