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Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Titel: Corellia 02 - Angriff auf Selonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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war relativ klein, nur für kurze Strecken geeignet und eindeutig nicht hyperflugtauglich. Es hatte die Form ei nes Stumpfkegels mit einer Höhe und einem Durchmesser von etwa zwanzig Metern. Offenbar war es so gebaut, daß es nur vertikal starten und mit dem Bug voraus fliegen konnte, was ziemlich ungewöhnlich war. Die vorderen Sichtluken waren an der stumpfen Kegelspitze angebracht, so daß der Pilot beim Start nach oben blickte. Jedenfalls war es klar, daß die Selonianer technisch in der Lage waren, nicht nur ihre ei genen Kabinenroller und Monobahnen zu bauen.
    Während Han das Schiff begutachtete, öffnete sich in ein einhalb Metern Höhe eine Luke, und eine Einstiegsleiter wurde zu Boden gelassen. Eine energisch wirkende Selonia nerin kletterte behende die Leiter herunter und trat zu Dracmus und Han. Sie grinste Han an und lachte zischend. »Das also ist die Nackthaut, von der ich gehört habe«, sagte sie so schnell auf Selonianisch, das Han ihr kaum folgen konnte. »Sie sieht nicht besonders beeindruckend aus, nicht wahr.«
    »Er«, korrigierte Dracmus milde. »Der Mensch ist ein Mann, junge Salculd. Und er hat viele Entbehrungen erlitten, viele Schwierigkeiten überwunden, viele Verletzungen über standen. Daß er es bis hierher geschafft hat, sagt genug über ihn.«
    Han war mehr als nur ein wenig überrascht, ein Lob aus Dracmus' Mund zu hören. »Sehr freundlich von dir, das zu sagen, ehrenwerte Dracmus«, erklärte er etwas holprig auf Selonianisch.
    Salculd starrte Han mit halb offenem Mund an, das selo nianische Äquivalent hochgezogener Brauen. »Sie – er spricht die Heimatsprache! Oder zumindest halbwegs. Nun gut, ehrenwerte Dracmus. Ich werde daran denken, daß in ihm mehr steckt, als auf den ersten Blick zu vermuten ist.« Sie wandte sich an Han. »Du – komm mit.«
    Han sah Dracmus an. »Ich gehe mit Salculd?« fragte er auf Selonianisch. »Du kommst nicht mit?«
    »Ich muß mich mit … gewissen anderen beraten, bevor ich an Bord gehen kann und wir abfliegen. Ich komme bald nach. Pilotin Salculd wird … auf dich aufpassen, während ich weg bin.« Dracmus zögerte einen Moment und sprach dann schnell auf Basic weiter; offenbar wollte sie nicht, daß Salculd verstand, was sie zu Han sagte. »Unsere Pilotin kommt aus einem ungewöhnlichen Stock, und selonianische Piloten sind oft seltsam. Möglicherweise verhält sie sich hin und wieder etwas eigenartig. Achte nicht darauf und mach dir keine Sorgen.«
    »Wie kommt es eigentlich, daß mir das nicht gefällt?« knurrte Han.
    »Ich weiß es nicht, ehrenwerter Solo. Wir sehen uns bald an Bord wieder.« Dracmus neigte vor Han den Kopf, ver beugte sich tief vor Salculd und ging davon.
    »Worüber habt ihr gesprochen?« fragte Salculd auf Selo nianisch.
    Aus irgendwelchen Gründen hatte Han den Eindruck, daß Salculd jemand war, mit dem er reden konnte. »Sie hat mich gewarnt, daß du etwas seltsam bist«, erwiderte Han.
    »Ach so«, meinte Salculd. »Das denken alle. Sie bleiben am liebsten unter der Erde. Sie mögen den Weltraum nicht, das ist alles. Komm an Bord, äh – wie nannte sie dich?«
    »Sie nennt mich Solo. Han Solo. Meine Freunde sagen Han zu mir.«
    Salculd lächelte verstehend. »Dann werde ich dich Han nennen, und du kannst dich selbst überzeugen, ob ich selt sam bin oder nicht. Komm an Bord.«
    Han folgte Salculd die Einstiegsleiter hinauf und in das Schiff, wobei er sich sorgfältig umsah. Schon von außen hat te das kegelförmige Raumschiff primitiv gewirkt, und das Innere verstärkte diesen Eindruck noch. »Gutes Schiff«, log Han der Höflichkeit wegen auf Selonianisch. Er zeigte mit dem Finger auf sich. »Ich bin Pilot und habe ein eigenes Schiff. Kannst du mir deins zeigen?« .
    Salculd legte den Kopf zur Seite und sah Han forschend an. »Du bist Pilot, ja? Das hat mir keiner gesagt. Sicher, ich führe dich herum.«
    Es war klar, daß Salculd Hans Behauptung, ein Pilot zu sein, nicht ganz glaubte. Sie wollte ihn testen und feststellen, ob er wußte, wovon er redete. Han war mehr als froh über die Herausforderung. Er war bereit, alles zu tun, um mehr Informationen zu bekommen. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis er Salculd überzeugt hatte; er stellte die richti gen Fragen, identifizierte diverse technische Geräte und schwadronierte über die Probleme, die alle Piloten kannten – unvernünftige Passagiere, schlecht verstaute Fracht, unfähiges Bodenpersonal und so weiter. Kaum war dieser Punkt geklärt, war Salculd nicht

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