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Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Titel: Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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sie schmolzen.
    Es war ein riskantes Unternehmen, ein trickreiches Lavieren zwischen zwei möglichen Katastrophen.
    Han überprüfte die Höhen- und Geschwindigkeitsanzeigen. Das Kegelschiff wurde mit jeder Sekunde schneller, beängstigend schneller. Selbst wenn es ihm gelang, die Triebwerke zuzünden, blieb ihm vielleicht nicht genug Zeit, um das Schiff zu verlangsamen, bevor es in die tieferen Atmosphäreschichten eindrang.
    »Ehrenwerter Solo! Hüllentemperatur nimmt abrupt zu!« rief Salculd.
    »Wir haben Atmosphäre früher erreicht als erwartet!« sagte Han. »Festhalten! Wir schließen Triebwerke kurz und sehen, was passiert.«
    Eine Chance, sagte sich Han. Genau eine Chance. Für einen flüchtigen Moment dachte er an Leia, die ihn von der Jadefeuer aus beobachtete, ohne etwas tun zu können. Er dachte an seine drei Kinder, die irgendwo in diesem System waren, in der Obhut von Chewbacca und Ebrihim, dem Drall. Nein. Nein. Er konnte nicht sterben. Nicht, wenn sie alle ihn brauchten. Eine Chance. Das Schiff stampfte und bockte, als es vom atmosphärischen Aufprallschock hart genug getroffen wurde, daß die Trägheitsdämpfer die kinetische Energie nicht voll neutralisieren konnten.
    Han wartete solange wie möglich, dann noch einen Moment länger, dann noch einen. Und dann ...
    Er hieb mit der Faust auf den Freigabeknopf und jagte alle Energie direkt in die Triebwerksleitungen. Dann drückte er den Triebwerksstarter – und spürte einen entsetzlichen Schlag, als eine dumpfe, grollende Detonation das ganze Schiff durchschüttelte. Das mußten die Repulsoren sein – sie waren explodiert. Für einen langen, schrecklichen Moment passierte nichts. Aber dann leuchtete die TRIEBWERKE HABEN JETZT EINDEUTIG GEZÜNDET-Anzeige auf, und Han verfügte über drei funktionsfähige Triebwerke.
    Drei? Nicht vier? Eins mußte von diesem LAJ zerstört worden sein. Davor hatte sich Han gefürchtet. Aber selbst wenn ihm ein Triebwerk weniger als erhofft zur Verfügung stand, waren es drei mehr, als er erwartet hatte.
    Er gab sofort Vollschub, seinen eigenen Rat in diesem Punkt ignorierend. Er hatte keine Zeit, die Triebwerke sanft hochzufahren. Ein dumpfer Knall dröhnte durch das Schiff, gefolgt von einer plötzlichen Serie heftiger Vibrationen, bevor die Triebwerke ansprangen, aber sie hielten. Zumindest im Moment.
    Han behielt den Beschleunigungsmesser, den Geschwindigkeitsmesser und den nicht besonders zuverlässigen Höhenmesser im Auge. Wundersamerweise zeigten alle Instrumente vertraute Standardwerte an, nicht irgendwelche obskuren selonianischen Formate, die er noch nie zuvor gesehen hatte.
    Aber was er sah, war keineswegs beruhigend. Er hatte genug Wiedereintrittsmanöver geflogen, um mit einem Blick zu erkennen, daß sie noch immer in großen Schwierigkeiten steckten. Das Beste, was sie zustande bringen konnten, war ein kontrollierter Absturz. Han riskierte einen Blick durch die Sichtluke und sah, daß sich die Jadefeuer noch immer in unmittelbarer Nähe befand. Mara war eine ausgezeichnete Pilotin.
    Wenn er doch nur sehen könnte, wohin sie flogen. Unglücklicherweise wies das Heck des Schiffs zu dem Planeten, und die Heckholokamera, die ihm zumindest ein vages Bild von dem hätte liefern können, was vor ihnen lag, hatte irgendwann im Lauf der letzten Minuten, die Übertragung eingestellt.
    Positiv zu vermerken war, daß die Luftreibung die Axialdrehung verlangsamte. Schließlich hörte sie ganz auf, was die Steuerung des Kegelschiffs wesentlich erleichterte. Es wurde auch Zeit, daß wenigstens etwas leichter wurde.
    Han warf einen Blick auf den Geschwindigkeits- und Höhenmesser und erkannte, in welch großen Schwierigkeiten er noch immer steckte. Er mußte die Geschwindigkeit weiter verringern. In diesem Punkt hatte er keine andere Wahl. Es gab eine Möglichkeit, aber die hatte ihre Nachteile. Und ohne Steuerdüsen würde es nicht einfach sein. Er mußte mit den Haupttriebwerken manövrieren – keine leichte Sache, da er bereits mit ihren Schubvektoren jonglierte, um das Fehlen der einen Antriebseinheit zu kompensieren. Trotzdem, es war machbar. Vielleicht.
    Er reduzierte den Schub von Triebwerk Nummer Drei ein wenig, und das Kegelschiff neigte sich langsam bis zu einem Fünfundvierzig-Grad-Winkel. Es stürzte noch immer senkrecht in die Tiefe, aber seine Bugnase war um eine Achtel Drehung von der Vertikalen abgewichen. Wenn Han alles richtig berechnet hatte, sollte das genügen, um dem Kegelschiff etwas Auftrieb zu

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