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Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Titel: Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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Katastrophe. Die Triebwerke standen kurz vor der Explosion. Han wünschte sich verzweifelt, noch etwas mehr Leistung aus ihnen herauszukitzeln, aber er wagte es nicht. Es hatte keinen Sinn, jetzt, nachdem sie so weit gekommen waren, das Risiko einzugehen, einen halben Kilometer über dem Boden zu explodieren.
    Vielleicht, nur vielleicht waren sie inzwischen so langsam geworden, daß sie den Aufprall überlebten. Han schaltete sämtliche Systeme ab und speiste alle Energie in die Trägheitsdämpfer. Die Dämpfer konnten unmöglich alle Aufschlagenergie absorbieren, aber sie würden zumindest einen Teil neutralisieren. Vielleicht reichte es gerade aus, wenn sie mit maximaler Leistung liefen.
    Und das war es dann. Das war alles. Er hatte keine Tricks mehr übrig. Jetzt konnte er nichts mehr tun, als sich festzuhalten und zuzusehen, wie die Anzeige des Höhenmessers rasend schnell gegen Null fiel. Han hatte nicht die leiseste Ahnung, wo sie landen würden. Dieser eine flüchtige Blick zum Boden war so kurz gewesen, daß er nicht mehr gesehen hatte als Wasser, flaches Land und ein paar mittelgroße Hügel, aber wo genau sie aufschlagen würden, konnte er nicht sagen.
    Noch ein Kilometer. Achthundert Meter. Siebenhundert. Fünfhundert. Vierhundert. Dreihundertfünfzig. Wenn doch nur die Repulsoren funktionieren würden. Eine Schande, daß sie beim Starten der Triebwerke durchgeschmort waren, doch er hatte keine andere Wahl gehabt. Dreihundert. Lieferte dieser Höhenmesser überhaupt genaue Werte? Zweihundert. Einhundertfünfzig. Noch einhundert Meter. Fünfundsiebzig. Fünfzig. Han wappnete sich für den Aufschlag und widerstand dem Drang, die Augen zu schließen. Null.
    Minus zehn Meter. So genau arbeitete der Höhenmesser also doch nicht. Aber jeder zusätzliche Meter bedeutete einen weiteren Sekundenbruchteil, in dem die Triebwerke des Kegelschiffs sie abbremsen konnten. Minus zwanzig. Minus fünf...
    BUMM!! Hundert verrückte Banthas sprangen gleichzeitig auf Hans Brust, preßten ihn tief in die Polsterung des Pilotensitzes. Dracmus stieß einen schrillen, entsetzten Schrei aus. Irgendwo im Schiff riß eine metallene Spundwand mit einem durchdringenden metallischen Kreischen, und ein Dutzend verschiedene Alarmsirenen heulten auf einmal los. Die Deckensichtluke hielt irgendwie, und Han konnte sehen, daß der Himmel voller Rauch und Dampf – und Schlamm war.
    Große Klumpen aus feuchter Erde klatschten auf die Sichtluke, bis sie fast vollständig bedeckt war.
    Han schaltete die Alarmsirenen ab und war erstaunt über die plötzliche Stille. Bis auf Dracmus' Stöhnen und die dumpfen Aufschläge der herabregnenden Schlammklumpen war alles ruhig. Sie waren unten, und sie lebten. Plötzlich prasselte Wasser auf die Schiffshülle und wusch einen Teil des Schlamms – aber bei weitem nicht allen – von der Sichtluke.
    Han kam mühsam auf die Beine. »Das war knapp«, murmelte er auf Basic vor sich hin. »Kommt«, fügte er auf Selonianisch hinzu. »Wir müssen Schiff verlassen. Vielleicht ...«Er brach ab. Seine Selonianisch-kenntnisse schienen ihn im Stich zu lassen, zumindest in diesem Moment. Aber wenn er bedachte, wie knapp er mit dem Leben davongekommen war, kam es ihm wie ein Wunder vor, daß er sich überhaupt noch an seinen Namen erinnern konnte. Doch ihm fielen nicht die Worte für »chemische Verseuchung« oder »Feuer« oder »Kurzschlüsse« ein. »Böse Dinge«, sagte er schließlich. »Vielleicht sind böse Dinge auf Schiff. Müssen sofort raus.«
    Die beiden sichtlich mitgenommenen Selonianerinnen rappelten sich auf und folgten Han die Leiter zum Unterdeck hinunter und weiter zur Hauptluke. Han drückte den Öffner und war nicht im mindesten überrascht, als nichts geschah. Das Schiff, das sie unter Einsatz ihres Lebens zu Boden gebracht hatten, das Schiff, das die Hunchuzucs so dringend brauchten, war nur noch Schrott. Ein Totalverlust. Han kniete nieder, rummelte am manuellen Kontrollkasten, bekam die Klappe auf und drehte die Handkurbel. Das Schott glitt widerwillig zur Seite und klemmte zweimal, bis der Spalt breit genug war, daß sie sich nach draußen zwängen konnten. Han schob zuerst den Kopf hinaus und sah sich um.
    Sie schienen mitten in einem seichten Teich gelandet zu sein – und ihn beim Aufschlag trockengelegt zu haben. Der Grund das Teichs lag frei, und nur hier und da waren ein paar Pfützen übriggeblieben. An verschiedenen Stellen dampfte der Schlamm und gab die Hitze ab, die beim Aufprall

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