Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
nach ihrem Treffen mit Tendra des Planetens verwiesen.
Während sie dem Droiden zur Kom-Sektion des Kreuzers folgten, kam Lando – nicht zum erstenmal – der Gedanke, daß es Tendra überaus amüsieren würde, wenn sie erfuhr, daß der bakuranische Militärgeheimdienst ihr den lächerlich pompösen Decknamen ›Quelle T‹ gegeben hatte.
Lando hatte Tendra kennengelernt, während er die Galaxis nach einer reichen Braut durchsucht hatte. Tendra war zweifellos vermögend genug, um als reich bezeichnet zu werden, und es war durchaus möglich, daß sie die geeignete Frau für Lando war – vorausgesetzt, sie schafften es, irgendwann einmal für längere Zeit am selben Ort zu sein, um sich näher kennenzulernen.
Aber auch wenn sie bisher noch keine Zeit gehabt hatten, sich unsterblich und leidenschaftlich ineinander zu verlieben, so hatten die beiden doch eindeutig eine Beziehung zueinander entwickelt, eine solide Grundlage, um darauf aufzubauen, eines Tages, falls ihnen das Universum eine Chance gab.
Soweit er wußte, hatte Tendra auf irgendeine Weise einen militärischen Aufmarsch im sacorrianischen System entdeckt. Sie hatte den Aufmarsch mit dem Abfangfeld in Verbindung gebracht und sich entschlossen, Lando darüber zu informieren. Irgendwie war es ihr gelungen, ein Raumschiff aufzutreiben und sich mit Schmiergeldern die Ausreise von Sacorria zu erkaufen, um dann direkt in das corellianische Abfangfeld hineinzufliegen.
Aber all das hätte ihr ohne das radionische Kommunikationsgerät, das Lando ihr gegeben hatte, nicht viel genutzt. Das radionische Gerät benutzte keine der Standardkomfrequenzen, sondern sendete und empfing Nachrichten mittels einer modulierten Trägerwelle im Radioband des elektromagnetischen Spektrums. Die radionischen Signale wurden von dem systemweiten Störsender nicht blockiert und waren mit den handelsüblichen Kom-Systemen nicht aufzuspüren. Der Nachteil war, daß die Radiobandübertragung – wie alle anderen Formen elektromagnetischer Strahlung, also Infrarot, sichtbares Licht, Ultraviolett, Gamma – und Röntgenstrahlen und so weiter – nicht schneller als das Licht war. Tendras Botschaften an Lando und seine Antworten krochen also nur mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum und waren extrem anfällig für Interferenzen.
Sie befand sich noch immer an Bord ihres Schiffes, der Gentleman Besucher, irgendwo am Rand des corellianischen Systems, und stieß mit einer Geschwindigkeit, die weit unter der des Lichtes lag, tiefer ins innere System vor. Es dauerte viele Stunden, bis ihre Botschaften ihn erreichten – aber es konnten lange, endlose Monate vergehen, bis ihr Schiff dieselbe Strecke zurücklegte.
Die einzige Alternative war, das Abfangfeld auszuschalten. Und genau das hatten sie vor.
Sie betraten die Kom-Sektion. Er und Luke warteten, während der Kurierdroide eine Datensonde ausfuhr und sie in die Sicherheitsbuchse neben der Tür zur Kom-Sektion steckte. Landes radionisches Originalgerät befand sich noch immer an Bord seines Schiffes, der Glücksdame, aber der technische Stab der Eindringling hatte keine Mühe gehabt, nach den Konstruktionsplänen und Daten, die er ebenfalls auf der Glücksdame mitführte, das Gerät nachzubauen. Ihr Sender war sogar noch stärker und ihr Empfänger empfindlicher.
Aber die Radionik beschäftigte Lando nur in zweiter Linie. Er machte sich vor allem Sorgen um Tendra.
Als wäre seine Beziehung zu Tendra nicht schon kompliziert genug, war da noch der klitzekleine Umstand, daß sie wertvolle Informationen an Lando sendete. Wertvoll genug, um die Leute vom Geheimdienst in helle Aufregung zu versetzen.
Das Sicherheitssystem piepte seinen Freigabekode, und das Schott zur Kom-Sektion glitt zur Seite. Bevor Lando eintrat, warf er einen Blick hinein und gab einen leisen Seufzer von sich. Lieutenant Belindi Kalenda vom Geheimdienst der Neuen Republik erwartete sie, und sie sah nicht besonders glücklich aus.
»Hat denn keiner Ihrer Freundin beigebracht, wie man zählt?« fragte sie, sobald sich das Schott wieder schloß. Kalenda hatte noch nie großen Wert auf Konversation gelegt, und inzwischen war sie mit ihrer Geduld definitiv am Ende.
»Was ist jetzt das Problem, Lieutenant Kalenda?« fragte Lando verdrossen.
»Das gleiche wie immer. Die Zahlen sind das Problem«, erklärte Kalenda. Sie war eine etwas seltsam aussehende junge Frau. Ihre weit auseinanderstehenden Augen waren glasig, fast milchig, und schielten ein wenig. Sie war etwas
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