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Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Titel: Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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richtige Zeitpunkt kam, daß ihm endlich das lang erwartete Angebot gemacht wurde, die Nachfolge von Dupas Thomree anzutreten und Diktat von Corellia zu werden. Er hatte bis zu dem Tag gewartet, an dem Thomree starb, aber statt dessen hatte dieser Idiot Gallamby seinen Platz eingenommen. Er hatte darauf gewartet, daß das Imperium aufwachte und begriff, welche Gefahr diese verfluchten Rebellen darstellten, hatte darauf gewartet, daß das Imperium zurückschlug und sich gegen die Hammerschläge der Rebellion wehrte, hatte darauf gewartet, daß Thrawns Gegenschlag Erfolg hatte.
    Auf all das hatte er vergeblich gewartet. Gewartet auf Dinge, die nie geschehen waren, auf süße Siege, die sich in bittere, demütigende Niederlagen verwandelt hatten.
    Thrackan packte den Hals der Flasche wie den Hals eines Feindes, den er erwürgen wollte. Er stand auf und ging um seinen Schreibtisch herum, verließ sein Büro und trat auf den Korridor seines Hauptquartiers in der Ausgrabungsstätte. Das Ausgrabungshauptquartier war nicht so groß oder so bequem wie das alte Hauptquartier, aber wenigstens war es sicher. Thrackan hätte es vorgezogen, weiter in dem unterirdischen Bunker auf der anderen Seite der Stadt zu bleiben – aber die Menschenliga war gezwungen gewesen, diese angeblich geheime Basis aufzugeben. Die verdammten Selonianer hatten ihre Artgenossin Dracmus zusammen mit Thrackans verräterischem Vetter Han Solo von dort befreit.
    Es hatte nicht viel Phantasie bedurft, um zu erkennen, daß eine Gruppe, die zwei Gefangene aus einem unterirdischen Bunker befreien konnte, in der Lage war, dort genauso leicht eine Bombe zu deponieren. So war Thrackan gezwungen gewesen, sich von dort zurückzuziehen, und jetzt fehlte ihm ein richtiges Hauptquartier. Ein weiterer Punkt, den Thrackan seinem Vetter Han Solo in Rechnung stellen würde. Früher oder später würde Han Solo für alles bezahlen.
    Thrackan trat aus dem Gebäude ins verblassende Licht der Abenddämmerung. Er beobachtete, wie die Männer der zweiten Schicht zu ihren unterirdischen Arbeitsplätzen eilten. Einige von ihnen bemerkten ihn und jubelten. Thrackan zwang sich ein Lächeln ab und legte grüßend die Hand an die Stirn. Er machte sich nicht die Mühe, seine Flasche zu verstecken. Das war das Gute an seinen Jungs. Er mußte nicht so tun, als wäre er ein Übermensch, als würde er nicht hin und wieder einen Drink zu sich nehmen. Oder zwei oder drei.
    Wenn seine Jungs nur etwas mehr Spürsinn hätten. Sie suchten noch immer nach dem corellianischen planetaren Repulsor. Er mußte irgendwo in den Stollen unter seinen Füßen versteckt sein. Er mußte dort irgendwo sein. Sonst würde Thrackan in ernste Schwierigkeiten geraten.
    Dabei hatte er schon genug Probleme. Solo war entkommen. Leia Organa Solo war entkommen. Die Bakuraner hatten irgendwie das Abfangfeld durchbrochen. Sie bewegten sich frei im System und hatten womöglich sogar inzwischen die Kontrolle über Centerpoint übernommen. Die Dinge entwickelten sich nicht nach Plan. Zumindest hatte er bereits etwas Rache nehmen können. Leia Organa Solo mochte entkommen sein, aber anderen würde die Flucht nicht gelingen. Mit etwas Glück würde in den Geschichtsbüchern stehen, daß Generalgouverneur Micamberlecto an den Verletzungen gestorben war, die er beim ersten Angriff erlitten hatte. Doch selbst wenn die Wahrheit über den Tod des Frozianers herauskam – Thrackan kümmerte es nicht. Terror konnte ein sehr nützliches Werkzeug sein.
    Aber die Ermordung des Generalgouverneurs war Nebensache. Es stand viel mehr auf dem Spiel – und Thrackan wußte genau, wie gefährlich das Spiel war, das er trieb. Im Gegensatz zu allen anderen in diesem Sonnensystem kannte er die ganze Wahrheit. Er wußte, daß alles nur ein großer Bluff war. Er kannte das wahre Ausmaß der Gefahren, die ihm drohten. Schließlich hatte er behauptet, hinter der Sternvernichter-Verschwörung zu stecken. Zumindest im Moment kam diese falsche Behauptung den Zielen der wahren Herren der Novamaschine entgegen. Für sie war es eine zusätzliche Tarnung, ein weiteres schützendes Täuschungsmanöver. Nicht, daß sie im Moment etwas dagegen unternehmen konnten, aber wahrscheinlicher war, daß sie glaubten, Thrackan würde sich an seinen Teil der Abmachung halten und die Behauptung widerrufen, wenn der richtige Augenblick für sie kam, an die Öffentlichkeit zu treten.
    Sie konnten glauben, was sie wollten. Thrackan hatte nicht die Absicht, etwas

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