Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Titel: Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
Vom Netzwerk:
Glühkugel«, erklärte Sonsen. »Sie hat sich wieder normalisiert, zumindest vorübergehend. So sah sie die ganze Zeit aus.«
    Die Turboliftkabine näherte sich dem Ende des Tunnels, wobei die Illusion entstand, daß sie sich immer schneller bewegte, während sie dem Licht nähe kam. Die Menschen in der Gruppe schirmten ihre Augen ab, um von der plötzlichen Helligkeit nicht geblendet zu werden.
    Die Turboliftkabine erreichte das Ende des Tunnels und stürzte derart abrupt in die Tiefe, daß sich allen der Magen umdrehte. Aber niemand schenkte der plötzlichen Richtungsänderung große Beachtung. Alle waren viel zu sehr mit Hollowtown beschäftigt.
    Oder von dem, was von Hollowtown übrig geblieben war.
    Die Glühkugel war genau das, was ihr Name besagte, eine glühende Kugel aus Licht, die im exakten Zentrum der riesigen kugelförmigen Kaverne in der Luft hing. Sie sah wie eine Miniatursonne aus, warm, hell, angenehm, einladend. Aber die Landschaft unter ihr hatte nichts Einladendes an sich.
    Hollowtown war ein verbranntes, geschwärztes Land aus Asche. Überall trieben trübe Staubwolken umher. Luke konnte die skelettierten Ruinen ausgebrannter Gebäude erkennen. Einst sorgfältig gehegte und gepflegte Obstgärten hatten sich in verkohlte Reihen von Baum-Stümpfen verwandelt. Das Wasser eines Sees war verdampft, der Seegrund lag frei, und überall, wie Kinderspielzeug in einer Badewanne, aus der das Wasser abgelaufen war, lagen die Überreste zerschmetterter Ausflugsboote herum.
    Es war ein schrecklicher Ort, ein alptraumhafter Ort, und die Tatsache, daß er einst, vor nicht allzu langer Zeit, so malerisch schön gewesen sein mußte, machte alles nur noch schlimmer. »Normalerweise würde ich die Kabine anhalten, damit Sie sich draußen umsehen können«, sagte Sonsen. »Aber es gibt so gut wie keinen freien Sauerstoff mehr in der Luft. Er ist vom Feuer verbraucht worden. Ich weiß nicht, wie wir je wieder eine atembare Atmosphäre schaffen können. Was das betrifft, es war nicht gerade einfach, diese Turboliftkabine mit Atemluft zu versorgen. Sie verfügte über keine eigene Luftversorgung, nur über einen Kompressor, der von draußen Luft hereinpumpte. Die Luft im Tunnel und nahe der Rotationsachse war schon immer zu dünn zum Atmen. Nach der ersten Eruption installierten die Techs ein komplettes Luftversorgungssystem, damit ich die Kabine weiter benutzen konnte. Der Turbolift ist der schnellste, einfachste Weg vom Äquator zur Andockzone und der Techsek, wo ich Sie in Empfang genommen habe. Die Ingenieure bauten den Kompressor aus und ersetzten ihn durch einige Sauerstofftanks und einen Kohlendioxidfilter.«
    »Was genau ist passiert?« fragte Lando.
    »Die erste Eruption ereignete sich vor dreißig oder vierzig Standardtagen«, erklärte Sonsen, und ihre Stimme klang plötzlich traurig und müde. »Bis dahin gab es hier überall Parks, Farmen und luxuriöse Häuser. Es war ein wunderschöner Anblick. Die Glühkugel schien ununterbrochen. Die Farmer benutzten Schattenschilde, um das Licht zu blockieren und die Jahreszeiten zu simulieren. Unter den Schilden konnte man die Helligkeit regulieren; man mußte nur einen Schalter umlegen.. Die Schilde selbst konnten wie Schatten aussehen oder wie silberne Blasen oder wie Rechtecke aus Gold – je nachdem, wie man sie einstellte. Die Leute dekorierten ihre Schilde nach ihrem Geschmack. Es herrschte eine besondere Atmosphäre, denn man wußte, daß es hier immer Tag war – aber unter jedem goldenen Fleck gab es eine private kleine Nacht. All das existiert jetzt nicht mehr. Es wurde zerstört. Von der Eruption zerstört.«
    »Das war vor dem Beginn der Kommunikations-störung. Ich habe etwa zu dieser Zeit das System erreicht«, wandte Kalenda ein. »Aber ich habe nie etwas davon gehört. Der Vorfall hätte Schlagzeilen machen müssen.«
    »Wir haben versucht, die Angelegenheit geheimzuhalten«, erwiderte Sonsen. »Die Föd-Dopp-Regierung war ohnehin schon schwach genug, und Terroristen geht es hauptsächlich um Publizität. Die Föds befürchteten eine Panik oder sogar eine Rebellion, wenn die Sache bekannt wird. Und ich schätze, sie hatten recht damit. Wir konnten verhindern, daß die anderen Welten davon erfuhren« – sie wies auf die Verwüstung jenseits des Fensters –, »aber die Flüchtlinge mußten alle nach Talus und Tralus gebracht werden. Die Neuigkeit verbreitete sich, und es kam tatsächlich zu Rebellionen. Eine auf Talus, zwei auf Tralus. Eine der

Weitere Kostenlose Bücher