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Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Titel: Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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natürlich unsinnig, aber das war schon in Ordnung. Anakin konnte so ohne Gesichtsverlust sein Versteck verlassen.
    Lange Zeit herrschte Stille – und auch das war ein gutes Zeichen. Anakin dachte über seinen Vorschlag nach. Jacen wartete noch eine weitere Minute und machte dann einen neuen Versuch. »Anakin? Komm zurück zum Lager – zum Schiff – und iß was.« Ins Lager konnte er ihn schlecht bitten, denn von ihrem Lager war nicht viel übriggeblieben. Alles, was sich außerhalb des Falken befunden hatte, war zu Asche verbrannt.
    »Kann ich wirklich zurückkommen und mich später wieder verstecken, wenn ich will?« fragte Anakin.
    »Alles, was du willst«, versprach Jacen, denn er wußte, daß es kein Problem war, dieses Versprechen zu halten. Schließlich hatte Anakin keine Erlaubnis gebraucht, als er zum erstenmal weggelaufen war und sich versteckt hatte.
    Beim nächstenmal würde er auch keine brauchen, sofern sie ihn nicht rund um die Uhr bewachten oder ihn einsperrten und die Tür zuschweißten. Und Jacen traute Anakin durchaus zu, daß er sich trotz Wächter und verriegelter Tür davonschlich.
    »Nun gut, ich komme. Einen Moment.« Kurz darauf erschien Anakin im Eingang des Korridors. Er blieb dort stehen und sah seinen großen Bruder an.
    »Es ist alles in Ordnung, Anakin, ehrlich.« Natürlich war nur sehr wenig in Ordnung, aber Anakin wußte, was Jacen meinte. Anakin kam näher, langsam zuerst, um dann plötzlich loszurennen, so schnell er konnte. Er schlang seine Arme um Jacen, und Jacen drückte ihn an sich.
    »Es tut mir leid, Jacen. Ich wollte doch nichts Böses tun. Ehrlich.«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber was man will, ist manchmal nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, was dabei herauskommt.« Jacen hörte sich nun fast wie sein Vater an. Plötzlich dachte er nicht mehr darüber nach, was sein Vater oder seine Mutter tun würden, sondern fragte sich, wie es ihnen wohl ging. Wahrscheinlich steckten sie auch in Schwierigkeiten, irgendwo. Das letzte, was er von ihnen gehört hatte, war, daß sie im Corona-Haus zurückgeblieben waren, als Chewbacca die drei Kinder, Q9 und Ebrihim herausgeholt hatte. Waren sie noch immer dort? Oder hatte Paps' Vetter Thrackan sie woanders eingesperrt? Oder war ihnen irgendwie die Flucht geglückt? Jacen wurde plötzlich von Schuldgefühlen überwältigt. Warum hatte er sich nicht öfter Sorgen um sie gemacht, häufiger an sie gedacht?
    »Ich vermisse Mam und Paps«, erklärte Anakin. Er hatte sein Gesicht an Jacens Schulter vergraben, und seine Stimme klang ein wenig dumpf und ein wenig weinerlich.
    Jacen war überrascht, als er diese Worte von seinem Bruder hörte. Offenbar waren sie sich ähnlicher, als Jacen gedacht hatte. »Ich auch«, versicherte Jacen. »Ich auch. Komm jetzt. Gehen wir zurück zu den anderen.«
     
    Die beiden Jungen gingen Hand in Hand zum Zentrum der riesigen Kaverne. Anakin beruhigte sich allmählich soweit, daß er wieder Interesse an seiner Umgebung zeigte. Er blickte nach oben, wo die Decke der kegelförmigen Kaverne gewesen war und sich jetzt der Himmel befand.
    »Mann«, sagte er. »Es hat sich wirklich einiges verändert.«
    »Ja«, nickte Jacen. »Das kannst du laut sagen.« Er blickte ebenfalls nach oben und staunte erneut über den Anblick, der sich ihm bot.
    Der Himmel verdunkelte sich, und mit ihm das Innere der Kaverne, aber die silbrige Oberfläche spiegelte das restliche Licht. Wahrscheinlich war es kurz vor Sonnenuntergang, auch wenn es sich nicht mit Sicherheit feststellen ließ. Alles, was sie sehen konnten, war ein kreisförmiger Ausschnitt des dunklen Himmels direkt über ihren Köpfen, mitten im Zenit. Jacen konnte hier und dort die ersten Sterne erkennen.
    Sie gingen weiter auf den Falken zu und suchten vorsichtig ihren Weg durch die verkohlten Überreste ihrer Habseligkeiten. Alles außerhalb des Schiffes war zu Schlacke geschmolzen oder zu Asche verbrannt. Jacen und Anakin blieben erneut stehen und musterten den Falken. »Das Schiff ist schon wieder kaputt«, sagte Anakin. Es war keine Frage.
    »Hm, ja. Wie's aussieht, sind alle Antriebssysteme durchgebrannt, bevor Chewbacca die Schilde aktivieren konnte.«
    Anakin nickte langsam. »Das ist nicht gut«, meinte er.
    Jacen blickte an den senkrechten, glatten, unbezwingbaren Wänden der ein oder zwei Kilometer hohen Kaverne nach oben. Wenn es Chewbacca nicht gelang, das Schiff zu reparieren, saßen sie hier unten fest. »Das ist wirklich nicht gut«, stimmte Jacen zu.

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