Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
Gruppen – ich weiß nicht genau, welche – landete vor einiger Zeit mit einer Reihe Jäger irgendwo in der Südpolregion und beanspruchte die Station für sich.« Sonsen zuckte die Schultern. »Was sollte ich tun? Allein gegen sie kämpfen? Ich ließ sie in Ruhe, und sie ließen mich in Ruhe – bis Sie, sie vertrieben.«
»Was meinen Sie mit allein?« fragte Gaeriel. »Sind Sie der einzige Mensch auf der Station?«
Sonsen schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich nicht. Sie ist riesig. Wir haben versucht, alle zu evakuieren, aber ich vermute, daß einige zurückgeblieben sind. Ich habe niemand gesehen, aber das will nichts heißen.«
»Sie haben diese erste Eruption erwähnt«, sagte Lando. »Wie viele gab es insgesamt?«
»Nur noch eine weitere. Insgesamt zwei. Die zweite ereignete sich etwa einen Tag bevor das Abfangfeld und die Störsender aktiviert wurden. Und fragen Sie mich nicht, was für einen Sinn ein Terroranschlag hat, wenn niemand mehr übrig ist, den man terrorisieren kann.«
»Hm, hm«, brummte Lando nachdenklich. »Diese Station befindet sich genau im Zentrum zwischen Talus und Tralus. Sie bildet also das Baryzentrum, richtig?«
»Richtig«, bestätigte Sonsen und warf Lando erneut einen verwunderten Blick zu. »Hat man Sie denn überhaupt nicht informiert?«
»Es war nur eine rhetorische Frage«, erklärte Lando. »Die Glühkugel. Sie befindet sich genau im Zentrum von Hollowtown? Und Hollotown liegt genau im Zentrum der Station?«
»Ja – von ein paar Zentimetern Abweichung vielleicht abgesehen. Sie können sich ja einen Zollstock besorgen und nachmessen.«
Lando ignorierte Sonsens Sarkasmus. Er wies durch den riesigen kugelförmigen Hohlraum zur anderen Seite der Rotationsachse und legte dann den Kopf in den Nacken, um durch die Deckensichtluke zu schauen. »Diese kegelförmigen Gebilde, die aus dem Nord- und Südpol ragen, direkt an der Rotationsachse ... Was wissen Sie darüber?«
Luke blickte durch die Deckensichtluke und dann durch das vordere Fenster. Bis zu diesem Moment waren sie der einen Kegeltraube zu nahe gewesen, um sie deutlich erkennen zu können, und die andere war vom grellen Licht der Glühkugel verdeckt worden. Aber Lando schien sie in dem Moment, als sie sichtbar wurden, sofort entdeckt zu haben. Die beiden Trauben schienen identisch zu sein: ein größerer Zentralkegel, umringt von sechs kleineren Kegeln, in Höhe und Durchmesser gleich.
Sonsen zuckte ein wenig theatralisch die Schultern. »Ich weiß, daß man die eine Traube die Südlichen Kegelberge und die andere die Nördlichen Kegel nennt. Finden Sie selbst heraus, welche, welche ist. Früher haben sich hin und wieder ein paar Bergsteiger an ihnen versucht, aber selbst nahe der Null-G-Zone an der Rotationsachse ist der Aufstieg nicht leicht. Gibt es sonst noch irgendwelche lebenswichtigen Dinge, die Sie wissen wollen? Wie die Namen der Boote am Grund des verdampften Sees?«
»Nein«, sagte Lando sichtlich geistesabwesend. »Ich denke, das ist alles, was ich wissen muß.«
»Großartig«, knurrte Sonsen. »Irgendwann werde ich mal fünf Minuten opfern müssen, um alles Wichtige über Ihre Heimatwelt zu erfahren.«
»Hmmm? Was? Nein, nein. Es tut mir leid. So habe ich das nicht gemeint. Ich meine, ich weiß jetzt genug, um zu verstehen, was hier vor sich geht.«
»Nach, fünf Minuten? Ich will Sie ja nicht beleidigen, aber unsere TND-Leute versuchen schon etwas länger, dies herauszufinden, und haben es immer noch nicht geschafft.«
»TND?« fragte Luke.
»Ich glaube, in diesem Zusammenhang dürfte es sich um den Technischen Nachrichtendienst handeln«, warf 3PO hilfsbereit ein.
»Ich bin sicher, daß Sie über tüchtige Leute verfügen«, sagte Lando, »und ich wollte nicht unhöflich oder abfällig klingen. Es ist einfach eine Frage der Perspektive. Sie haben hier drinnen ihr ganzes Leben verbracht, während ich als Außenstehender...«
In diesem Moment stieß R2 einen leisen, unbehaglich klingenden Pfiff aus. Seine Kameraobjektive drehten sich nach oben, und dann wandte er sich an 3PO und gab eine Reihe von Piep- und Pfeiftönen von sich, die zu schnell aufeinanderfolgten, als daß Luke sie verstehen konnte.
»Nun gut, R2, ich werde nachfragen, auch wenn es sehr unhöflich ist, sich in das Gespräch anderer Leute einzumischen.« 3PO wandte sich an Jenica Sonsen. »Verzeihen Sie die Unterbrechung, Administratorin Sonsen, aber mein Kollege möchte wissen – und es scheint recht dringend zu sein –, ob
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