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Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Titel: Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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»Hast du in deinem Leben überhaupt schon mal eine direkte Antwort gegeben?«
    »Was meinst du mit einer direkten Antwort?«
    Han Solo wandte sich an seine Frau, die friedlich am Frühstückstisch saß. »Da siehst du, was ich die ganze Zeit ertragen mußte«, sagte er. Dracmus war wie jeden Tag zu ihrem Morgenbesuch vorbeigekommen. Und wie jeden Tag fragte sich Han, was der Zweck ihres Besuches war. »Rätsel. Unverständliche Rätsel. Das ist alles, was ich zu hören bekomme. Das ist alles, was wir je zu hören bekommen.«
    »Nimm's leicht, Han«, riet Leia. »Geduld ist der schwierigste Teil der Diplomatie.«
    »Aber meine ist inzwischen erschöpft«, sagte Han.
    »Ich fürchte, ich muß Han zustimmen«, warf Mara ein. »Dort draußen überschlagen sich die Ereignisse. Ich kann nicht länger warten.«
    »Ich weiß immer noch nicht, warum wir eigentlich hier sind«, sagte Han. »Seit du mich aus dieser Zelle geholt hast, frage ich mich, ob ich dein Partner oder dein Gefangener bin. Sind wir Gefangene? Vielleicht Geiseln? Oder sind wir hier, um über irgend etwas zu verhandeln? Und wenn ja, worüber?«
    »Ich fürchte, es ist nicht so einfach«, erwiderte Dracmus. »Bei meinem Volk sind diese Dinge – Partner, Gefangener, Geisel, Unterhändler – nicht so streng voneinander unterschieden, wie bei deinem. Bei meinem Volk kann jemand nur eine dieser Funktionen oder alle zugleich haben. Manchmal ändern sich die Funktionen auch mit der Zeit.«
    »Und welche Funktion habe ich?« fragte Han mit einem warnenden Unterton. Einem Unterton, den Dracmus offenbar überhörte.
    »Das steht noch nicht fest. Du mußt wissen, daß mein Volk größten Wert auf Einigkeit legt. Von daher sind Zweideutigkeiten sehr nützlich. Wenn keine Übereinstimmung erzielt wird, können die Verhandlungen weitergehen, denn wenn keiner das Problem in seinem ganzen Ausmaß versteht, ist Uneinigkeit viel schwerer zu erzielen.«
    »Einigkeit aber auch«, wandte Han ein. »Dort draußen gibt es Leute mit Waffen und Schiffen, die auf unsere Leute schießen. Das ist unzweideutig.«
    »Bitte! Bitte!« rief Dracmus. »Verständnis für deine Ungeduld, aber deine Forderung ist unerfüllbar. Die Traditionen meines Volkes ...«
    »Eure Traditionen haben euch schon immer wundervolle Entschuldigungen geliefert«, unterbrach Mara. »Jedesmal wenn ich mit einer Selonianerin verhandelt habe, die etwas nicht tun wollte, behauptete sie, daß es den Traditionen ihres Volkes widerspricht oder daß die Traditionen eine Entscheidung erschweren. Und meine Leute mußten eure Traditionen und kulturellen Eigenheiten respektieren. Damit ist jetzt Schluß. Hier geht es nicht um irgendeinen Handelsvertrag über die Lieferung von Luxuswaren, wo ihr uns sechs Monate warten lassen könnt in der Hoffnung, daß eure praktischen Traditionen uns derart frustrieren, daß wir aufgeben und einen besseren Preis bezahlen. Wir haben Krieg. Es geht um unser Überleben. Wir können keine Zeit verschwenden. Es wird Zeit, daß ihr die Traditionen unserer Kultur akzeptiert, bevor wir alle ausgelöscht werden. Unsere Tradition verlangt, daß wir offen reden, uns an die Wahrheit halten, eine Entscheidung treffen und sie in die Tat umsetzen.«
    »Bitte!« sagte Dracmus. »Ihr müßt Geduld haben. Die Lage ist kompliziert. Wir brauchen Zeit.«
    »Aber wir haben keine Zeit mehr«, sagte Mara mit Nachdruck. »Unsere Zeit ist abgelaufen. Oder vielmehr eure. Ich mag ja vieles sein, aber nicht eure Gefangene.«
    »Was heißt das?« fragte Dracmus.
    »Du kannst deinen Leuten sagen, daß ich gehe. In einer Stunde. Ich werde zum Landefeld auf der anderen Seite dieser Villa gehen. Ich werde an Bord der Jadefeuer gehen und wegfliegen. Meine Gefährten können mich begleiten, wenn sie wollen, aber ich verschwinde auf jeden Fall. Ich möchte dich außerdem daran erinnern, daß Leia und ich der Menschenliga entkommen und mit der Jadefeuer von Corellia geflohen sind, wobei wir auf mehr Widerstand stießen, als ich je erlebt habe. Und da mein Schiff die Staatschefin der Neuen Republik zu diesem Planeten gebracht hat, wäre ein Angriff auf die Feuer gleichbedeutend mit einem Angriff auf die Neue Republik, die ihr angeblich schätzt und unterstützt. Kurz und gut, ich rate deinen Leuten, mich nicht aufzuhalten. Ihr werdet keinen Erfolg damit haben, und ich übernehme keine Verantwortung für etwaige Schäden, die bei dem Versuch entstehen.«
    »Aber... aber...«
    »Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, meinen

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