Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint

Titel: Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
Vom Netzwerk:
erinnerte sich. Sie hatte den Alarm selbst installiert. Er sollte ausgelöst werden, wenn der Navcomputer der Gentleman Besucher feststellte, daß das Abfangfeld zusammengebrochen war.
    Das Abfangfeld war zusammengebrochen! Plötzlich überschlugen sich ihre Gedanken. Ein Teil von ihr hatte mit einemmal Angst. Der Zusammenbruch des Feldes konnte alles mögliche bedeuten, und vieles davon war nicht gut. Aber sie hatte ohnehin keinen Einfluß darauf. Sie konnte ihrer Phantasie später freien Lauf lassen und darüber spekulieren, was all das zu bedeuten hatte. Der Zusammenbruch des Feldes hatte im Moment nur eine praktische Bedeutung für sie. Sie konnte endlich ihren Flug fortsetzen. Sie ließ sich in den Pilotensitz fallen und machte sich an die Arbeit.
    Bevor Tendra an Bord der Gentleman Besucher gegangen war, hatte sie nur sehr wenig praktische Erfahrung mit Navcomputern gehabt, aber seitdem hatte sie das Versäumte nachholen können. Sie arbeitete, so schnell sie konnte, gab ihre derzeitige Position und die Position ihrer möglichen Ziele ein und ließ vom Navcomputer die genauen Sprungkoordinaten durch den Hyperraum berechnen.
    Ihre Position kannte sie genau – sie hatte genug Zeit gehabt, sie zu berechnen –, aber sie hatte bis jetzt noch nicht entschieden, wohin sie fliegen sollte. Es war ihr einfacher erschienen, alle potentiellen Ziele vom Navcomputer speichern zu lassen, um bis zur letzten Minute auf jede Veränderung der Situation sofort reagieren zu können. Doch jetzt, wo sie reagieren und eine Entscheidung treffen mußte, zögerte sie.
    Aber sie mußte schnell handeln. Wer auch immer das Abfangfeld kontrollierte, konnte es jederzeit erneut aktivieren. Schließlich rang sie sich zu einer Entscheidung durch. Centerpoint. Sie würde nach Centerpoint fliegen. Aus Landes letzter Mitteilung war hervorgegangen, daß die Station sein Ziel war. Sie argwöhnte, daß dies bei Lan-do nicht allzu viel zu bedeuten hatte – und in Kriegszeiten gab es ohnehin keine Sicherheit –, aber sie mußte eine Wahl treffen. Sie gab die entsprechenden Befehle ein und schaltete den Navcomputer auf Automatik. Der Bildschirm leuchtete auf und zeigte eine Dreißig-Sekunden-Countdownuhr. Der Countdown begann, und .die Sekunden vertickten.
    Für einen flüchtigen Moment dachte Tendra daran, den Hyperraumsprung manuell durchzuführen, falls die Automatik versagte. Schließlich machten das die Helden in den Holovids immer so. Aber nein. Die Holovid-Helden waren stets erfahrene Raumpiloten oder die größten Naturtalente, die die Galaxis je gesehen hatte. Außerdem wurden sie immer von den denkbar mächtigsten Verbündeten unterstützt – hilfreichen Drehbuchautoren. Im wirklichen Leben war alles anders. Sie konnte sich nicht darauf verlassen, daß sich in der letzten Szene alles zum Guten wendete.
    Außerdem war dies erst ihr zweiter Hyperraumsprung.
    Wenn die Automatik einen Fehler feststellte und den Sprung unterbrach, statt ihn fortzusetzen, war es am vernünftigsten, sich damit abzufinden. Lieber saß sie noch einen oder zwei Monate hier herum und langweilte sich zu Tode, als daß der Hyperantrieb unter ihr explodierte oder sie auf die andere Seite der Galaxis schleuderte.
    Sie warf einen Blick auf die Countdownuhr. Fünfzehn Sekunden. Ihre Reise dauerte jetzt schon sehr lange, und selbst wenn es funktionierte und sie in das corellianische System gelangte, selbst wenn der Navcomputer Präzisionsarbeit leistete und sie direkt vor dem Hauptandockring Centerpoints aus dem Hyperraum zurückstürzte, gab es keine Garantie, daß sie damit das Ende ihrer Reise erreichte.
    Zehn Sekunden. Und was war mit Lando? Ging es ihm gut? War er überhaupt in der Nähe von Centerpoint? Würde sie ihn finden? Schließlich war Krieg. Sie mußte damit rechnen, daß überall Chaos herrschte.
    Fünf Sekunden. Was machte sie überhaupt hier? Warum hatte sie ein überteuertes gebrauchtes Raumschiff bestiegen, um einem charmant plaudernden Frauenhelden nachzujagen, den sie gerade einmal getroffen hatte? Sie hatte sich immer für eine besonnene Frau gehalten. Im Moment bewies sie durch ihr Verhalten das krasse Gegenteil.
    Drei Sekunden. Es war einfach verrückt. Sie sprang direkt in ein Kriegsgebiet. Sie sollte den Sprung in die Lichtgeschwindigkeit abbrechen, den Kurs ändern und heim nach Sacorria fliegen, wo sie sicher war.
    Zwei Sekunden. Nein. Dafür war es zu spät. Außerdem würde sie sich sonst den Rest ihres Lebens fragen, was sie versäumt

Weitere Kostenlose Bücher