Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
die Verzögerung gibt, auch wenn Sie und ich natürlich einen sofortigen Angriff vorziehen würden. Die Risiken liegen auf der Hand – aber ich glaube, wenn man alle Faktoren gegeneinander abwägt, dann ist Abwarten am erfolgversprechendsten.«
»Ob diese Entscheidung richtig ist, werden wir erst im Nachhinein erfahren. Wenn Sie recht haben, sind Sie ein Genie, und wenn nicht, ein Monster und ein Narr. Ich beneide Sie nicht um diese Art von Entscheidung, Admiral. Einmal, vor langer Zeit, hat man mich zum General ernannt«, erinnerte sich Lando. »Es hat mir nicht gefallen. Vor allem wegen derartiger Entscheidungen. .Sie haben mein Mitgefühl.«
»Danke, Captain Calrissian. Angesichts unserer bisherigen Meinungsverschiedenheiten ist dies überaus großzügig«
»Glauben Sie mir, ich habe jedes Wort ehrlich gemeint. Aber die wichtigste Frage ist noch unbeantwortet. Glauben Sie, daß unser Freund dort unten, der große und mächtige Thrackan Sal-Solo, inzwischen die volle Kontrolle über diesen Repulsor hat? Oder bald haben wird?«
»Schwer zu sagen, wirklich«, meinte Kalenda. »Ich vermute, die die auswärtige Macht, die hinter all dem steckt, den Einheimischen nicht traut und deshalb ihre Technoteams ins System geschickt hat, um die Repulsoren zu übernehmen. Sie hat Sal-Solo wahrscheinlich genug Techniker zur Verfügung gestellt, um einen Repulsor zu bedienen. Hat er diese Techniker auf Corellia gelassen oder sie mitgebracht? Wie gut sind sie? Wissen sie, was sie tun? In welchem Zustand ist der Repulsor? Wurde er bei dem unkontrollierten Ausbruch beschädigt?« Kalenda schüttelte den Kopf. »Es gibt zu viele Unsicherheiten.«
»Hmmm. Eines Tages wird ein Geheimdienstoffizier eine Frage mit einer Antwort beantworten statt mit einer ganzen Serie neuer Fragen. Der selonianische Repulsor ist funktionsfähig und aktiviert. Der Drall-Repulsor stellt eine Unwägbarkeit dar. Was ist mit dem corellianischen oder den Anlagen auf Talus und Tralus?«
Kalenda schüttelte den Kopf. »Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, daß sie funktionieren. Aber das will nichts heißen. Daß sie noch nicht in Betrieb genommen wurden, könnte bedeuten, daß man sie noch nicht entdeckt hat. Andererseits ist es möglich, daß die Techniker bereits den Finger am Knopf haben und nur auf den großen Moment warten.«
»Wir fischen im Trüben«, klagte Ossilege. »Bei stockfinsterer Nacht. Nichts ist klar, nichts ist sicher. Es gibt keinen Feind, auf den man mit dem Finger zeigen und sagen kann: Er ist es! Angriff! Wie denken Sie darüber, Frau Pre-mierministerin? Sie haben schon eine ganze Weile nichts gesagt.«
Gaeriel lehnte sich in ihrem Sessel zurück und verschränkte nachdenklich die Arme. »Sie haben das Hauptproblem bereits genannt. Es gibt zu viele Feinde, die hinter einer Art Nebelbank agieren. Ich denke, es handelt sich dabei um eine bewußte Taktik. Man will uns verwirren, ablenken, uns dazu bringen, daß wir in die falsche Richtung schauen. Und ich fürchte, es hat funktioniert. Wir haben so viele widersprüchliche Geschichten gehört, uns mit so vielen widersprüchlichen Behauptungen herumschlagen müssen, daß wir nicht mehr wissen, was wirklich ist und was nicht. Ich weiß nur eines mit Sicherheit: daß wir dem wahren Feind noch nicht begegnet sind. Ich glaube nicht mehr, daß die Rebellionen echt sind. Die Rebellengruppen sind im Grunde ein einziger Schwindel. Einige sind völlig künstlich, bei anderen handelt es sich um winzige Splittergruppen, Extremisten, die von der äußeren Macht mit Geld und Material versorgt wurden. Die Menschenliga ist eine Ausnahme, wenigstens zum Teil. Sie war eine echte Organisation – aber sie wurde von derselben äußeren Macht finanziert wie die anderen Rebellengruppen. Und ich bin fest davon überzeugt, daß die Menschenliga jetzt ihre Zahlmeister genauso erbittert bekämpft wie uns. Die äußere Macht, der unbekannte Feind, hat all das inszeniert, um die Kontrolle über den corellianischen Sektor zu übernehmen und die Neue Republik zu destabilisieren. Aber die Menschenliga und Thrak-kan Sal-Solo haben sich entschlossen, selbst die Macht auf Corellia zu übernehmen.
Wir haben den wahren Feind bis jetzt noch nicht gesehen. Wir haben nur seine Strohmänner gesehen, seine Marionetten, seine Helfershelfer. Aber ich denke, das Ende der Kommunikationsstörung bedeutet, daß wir den wahren Feind bald kennenlernen werden.«
Die Interkomanlage auf dem Schreibtisch summte leise. Ossilege fuhr
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