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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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vor allem, mich selbst zu überzeugen.
    Louis-Cesare sah demonstrativ zum Telefon hinter der Theke. Na schön, ich hatte begriffen. Er brauchte nicht darauf herumzureiten.
    »Wie wär’s mit Frühstück?«, fragte ich und stand auf. »Als wir hierherkamen, habe ich eine Bäckerei die Straße hinunter gesehen …«
    »Du gehst nicht allein«, wurde mir mitgeteilt.
    »Wie du willst.« Ich griff nach meinem Rucksack mit den Spielsachen und schlang ihn mir über die Schulter. Im anderen Raum sagte ich zu Alan, dass wir uns ein wenig die Beine vertreten wollten, und bat ihn, Kristie auszurichten, dass wir bald zurück sein würden.
    »Möchtest du später ein Piercing für die Braue?«, fragte er. »Stünde dir gut.« Ein echter Geschäftsmann - er versuchte immer, einem etwas anzudrehen.
    »Ich denke darüber nach«, versprach ich ihm. Alan nickte fröhlich, und ich schüttelte den Kopf. Ein Punk-Morgenmensch war einfach falsch.
    Die Bäckerei hatte einige Tische draußen, mit gutem Blick auf den Eingang des Elektrischen Igels. Ich überließ Louis-Cesare den Platz an der Wand, weil es dort Schatten gab, und bereute es sofort. Kaum hatte ich mich gesetzt, fühlte ich auch schon das vertraute nervöse Prickeln zwischen den Schulterblättern - es wies mich in aller Deutlichkeit darauf hin, dass mein Rücken ungeschützt war. Ich schob den Stuhl zur Seite, bis Louis-Cesare und ich praktisch Seite an Seite saßen, und bestellte Krapfen, einen Croissant, einen Bagel mit Schinken und Käse und einen ordentlichen Milchkaffee.
    Louis-Cesare beobachtete, wie viel der Kellner kurze Zeit später vor mir absetzte, und seine Augen wurden größer.
    »Mein besonderer Stoffwechsel«, kam ich seiner Frage zuvor.
    Er lehnte sich zurück, als ich Butter auf den Bagel schmierte. Ein Sonnenstrahl kam durch eine Lücke in der Markise, aber er rückte nicht zur Seite. Reine Angeberei.
    »Willst du dich wirklich von dem Mann stechen lassen?«, fragte er schließlich.
    Ich hätte mich fast am Milchkaffee verschluckt. »Wie bitte?«
    »Mit der Nadel. Comme ca.« Er deutete auf seine Augenbraue.
    Ich lachte unwillkürlich. »Nein. Ich heile zu schnell.« Ich bemerkte seinen fragenden Blick und fügte hinzu: »Ich habe es ein einziges Mal mit Ohrringen versucht und musste sie herausreißen, als die Löcher zugewachsen waren.
    Es dauerte etwa eine Stunde.« Ich wollte nicht herausfinden, wie es sich anfühlte, mir die Augenbraue aufzureißen.
    »Du heilst schneller als ein Mensch, aber langsamer als ein Vampir, ja?«
    Ich sah ihn argwöhnisch an. Fragte er vielleicht, um mit seinem Wissen später etwas anzufangen? »Kommt auf den Vampir an.«
    »Eure Spezies wird also im Lauf der Jahrhunderte stärker, so wie wir?«
    Es gefiel mir gar nicht, auf diese Weise ausgefragt zu werden. Erst recht nicht, da die Antwort in meinem Fall Nein lautete. »Kommt auf den Dhampir an.«
    Louis-Cesare schien zu verstehen und wechselte das Thema. »Es gibt andere Arten von Schmuck«, sagte er, als wäre mir das nie eingefallen.
    »Armbänder und Halsketten rasseln bei unpassenden Gelegenheiten und behindern einen beim Kampf«, sagte ich.
    Das hatte ich auf sehr unangenehme Weise herausgefunden, als es einem Vamp fast gelungen wäre, mich mit meinem Halsband zu erwürgen.
    »Du musst nicht jeden Tag kämpfen.«
    »Ich muss auch nicht jeden Tag essen, aber ich kriege schlechte Laune, wenn ich’s nicht tue.«
    »Comment?«
    »Schon gut.« Ich hatte keinen Bock darauf, ihm meine physischen Unzulänglichkeiten unter die Nase zu reiben.
    »Die Haarfarbe ist der einzige Schmuck, der sich mit Körper und Beruf in Einklang bringen lässt«, fügte ich hinzu, um weiteren Fragen zuvorzukommen.
    »Ah.« Louis-Cesare schien der Meinung zu sein, dass ich endlich etwas Vernünftiges gesagt hatte. »Das erklärt das Violett.«
    »Aubergine.«
    Ein oder zwei Sekunden rang er mit sich selbst und schien widersprechen zu wollen, doch dann überlegte er es sich anders. »Wer ist Claire?«, fragte er nach einem Moment.
    Ich kniff die Augen zusammen. Was sollte dieses Fragespiel? Versuchte er, mich zu psychoanalysieren? Wollte er Schwächen finden, indem er sich nach meinem Leben und meinen Freunden erkundigte? Hatte er bereits vergessen, wer mein Daddy war? Wenn bei mir Psychospiele irgendeiner Art funktionieren würden, hätte mich Mircea längst gezähmt. Ich warf Louis-Cesare einen durchdringenden Blick zu und biss von meinem Bagel ab.
    »Wenn wir zusammenarbeiten sollen, wäre es

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