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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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uns wieder darum streiten, können wir gleich das Handtuch werfen.« Ich bemerkte seine Verwirrung -
    er schien diesen Ausdruck nicht zu kennen. »Dann können wir gleich aufhören.«
    »Du kannst machen, was du willst«, sagte Louis-Cesare, und sein spöttisches Lächeln wies mich darauf hin, dass er nichts Besseres von mir erwartete. »Aber mir bedeutet mein Wort etwas.«
    »Du kennst mich nicht, aber du kennst Mircea. Ich nehme an, du vertraust seinem Urteil, nicht wahr?« Meine Finger bekamen endlich das schlüpfrige Plastik zu fassen.
    »Natürlich…«
    »Er hat mich bei dieser Angelegenheit ins Spiel gebracht, weil er wusste, dass du Hilfe brauchst. Onkel Drac kämpft nicht fair. Er nutzt jede Taktik, die Erfolg verspricht. Er wird nicht warten und sich dir zum Duell stellen, auf dass der bessere Vampir alles bekomme. Wenn wir ihn schlagen wollen, müssen wir wie er denken. Und abgesehen von Mircea bringe ich dafür die besten Voraussetzungen mit.«
    »Du versuchst, die Mission unter deine Kontrolle zu bringen«, beharrte Louis-Cesare stur.
    »Nein, ich versuche dir klarzumachen, dass die Mission ohne mich zum Scheitern verurteilt ist. Für wie gut du dich auch hältst, bei Drac würdest du allein nicht einmal zehn Minuten durchhalten.«
    Er sah mich mit verständlicher Herablassung an, wie ich da an der Wand klebte. »Im Gegensatz zu dir?«
    »Ich habe eins mit der Familie gemeinsam.«
    »Und das wäre?«
    Ich lächelte und rief die kleine Flamme ins Leben. »Ich bin gerissen.«
    Louis-Cesares Antwort verlor sich im Donnern des Feuers, das sich mit einem Schlag auf dem tequilagetränkten Boden ausbreitete. Die unsichtbaren Hände, die mich eben noch festgehalten hatten, ließen plötzlich los, und ich konnte nur knapp verhindern, auf die brennenden Leichen zu fallen. Flammen rasten durch den Elektrischen Igel und leckten nach meinen Absätzen, als ich nach draußen rannte. Dort sah ich zum Rauch zurück, der durch die Tür quoll. »Runde eins geht an Onkel Drac«, murmelte ich.
    6
    Der Jet des Senats stand auf der Runway und wirkte rein und unschuldig unter dem strahlend blauen Himmel. Er glänzte in einem blendenden Weiß, wie frisch gewaschen. Ein Treibstoffwagen rollte fort; die Maschine war also aufgetankt und bereit.
    Ich schauderte.
    »Worauf wartest du?« Louis-Cesare war ungeduldig, und ich konnte es ihm nicht verdenken. Fast zwanzig Minuten lang hatte ich hinter einem leeren Gepäckwagen gestanden, auf das Ende des Auftankens gewartet und mir immer wieder gesagt, dass alles in Ordnung war. Doch irgendetwas in mir wollte nichts davon wissen. Zunächst hatte mich ein Prickeln veranlasst zu warten, bis alle Menschen gegangen waren, doch anstatt nachzulassen, hatte es an Intensität gewonnen und war zu einem Zittern geworden. Mit dem Flugzeug stimmte etwas nicht.
    Ich beobachtete es und achtete nicht auf Louis-Cesares Gesichtsausdruck, der mir zu verstehen gab: Es war ihm völlig gleich, ob mir das gefiel oder nicht, und wenn ich noch etwas länger zögerte, würde er ohne mich fliegen.
    Um ihn daran zu hindern, hätte ich mich auf ihn stürzen und ihn zu Boden werfen müssen, und da das in letzter Zeit nicht besonders gut funktioniert hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als mich dem zu stellen, was uns beim Flieger erwartete. Aber es bedeutete nicht, dass es mir gefallen musste.
    Nicht, dass ich glaubte, Drac würde uns töten, selbst wenn er drinnen auf uns wartete. Er spielte gern Katz und Maus, und sein neuestes Spiel hatte er gerade erst begonnen. Er wollte mich für all die Jahre büßen lassen, die er in Gefangenschaft verbracht hatte, und ein schneller Tod wäre seiner Meinung nach ganz und gar nicht angemessen gewesen. In der guten alten Zeit hatte er Menschen auf stumpfe, gut geölte Pfähle gepflanzt und sichergestellt, dass es Tage dauerte, bis sie starben - und solche Methoden hatte er gewählt, wenn er nicht besonders sauer gewesen war. Ich zweifelte kaum daran, dass er für mich etwas weitaus Einfallsreicheres plante. Doch genau darin bestand das Problem mit Wahnsinnigen: Man konnte nie ganz sicher sein, was sie tun würden. Vielleicht würde uns Onkel Drac bei der ersten Gelegenheit erledigen, weil er es eilig damit hatte, sich wieder Radu zu widmen. Ich hielt es nicht für wahrscheinlich, war aber nicht bereit, mein Leben darauf zu wetten.
    »Wir haben bereits darüber gesprochen«, erinnerte mich Louis-Cesare und klang erstaunlich ruhig. »Wir müssen uns mit Lord Mircea in

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