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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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hatte, ergab plötzlich einen Sinn. »Aber warum sollte man dich ablehnen?« Louis-Cesare war der perfekte Nachkomme, ein galanter Sohn, dessen Leistungen vielleicht über die Flecken in der Familiengeschichte hinwegtäuschten. Flecken wie Drac. Und wie meine Wenigkeit.
    In Louis-Cesares Mundwinkeln zuckte es bitter. »Frag deinen Vater, wenn du es wissen willst. Oder Lord Radu.
    Vielleicht sagen sie dir die Wahrheit.«
    »Ich frage dich.«
    »Warum? Warum solltest du mich irgendetwas fragen?«, erwiderte er aufgebracht. »Man toleriert mich nur für den Moment, weil der Senat verzweifelt ist. Zu viele seiner Mitglieder sind bereits dem Krieg zum Opfer gefallen, und weitere könnten ihnen bald folgen. Derzeit braucht der Senat Hilfe, aber wenn der Krieg endet .... Dann wird wieder alles so wie vorher.«
    Ich runzelte die Stirn. Das klang nicht nach Mircea. Wer ihn verriet, musste damit rechnen, dass ihm die Eier abgeschnitten und ins Maul gestopft wurden, aber ich hatte nie erlebt, dass er sich von einem Verbündeten abwandte. Und ich bezweifelte sehr, dass ich das jetzt erleben würde. »Wenn wir das hinter uns gebracht haben, rede ich mit Mircea«, begann ich und fragte mich, warum ich mir die Mühe machte.
    Ich sprach nicht weiter, weil Louis-Cesare violett anlief. »Ich brauche kein Mitleid von dir!« Er trat näher, so nahe, dass sein Körper mich berührte, aber ich wies ihn nicht darauf hin. Im Wagen war er so kontrolliert gewesen, so selbstgefällig überlegen; es tat gut zu sehen, wie sich ein Teil seiner Arroganz in ehrlichere Gefühle verwandelte.
    Niemand sonst schien zu merken, wie viel davon er mit sich herumtrug, aber mit Zorn kannte ich mich aus. Bei den meisten Leuten war es ein oberflächliches, abgenutztes Empfinden, schlaff und lauwarm. Bei Louis-Cesare hingegen war es weißglühend.
    »Und was brauchst du von mir?« Die Worte rutschten mir heraus, bevor ich sie zurückhalten konnte.
    Die Zeit schien für einige atemlose Sekunden stehen zu bleiben. Dann wurden Louis-Cesares Augen silbern und schienen in der Hitze seines Zorns zu schmelzen. Ich war so überrascht von der Veränderung, dass ich einen Moment brauchte, um zu begreifen: Er war nicht betroffen oder beleidigt, sondern außer sich vor Wut.
    »Es gibt nur einen Dienst, den du meiner Art leistest«, sagte er mit einem wilden Unterton. »Wenn ich bereit bin, gebe ich dir Bescheid.«
    Es war wie ein Schlag in den Magen, ein gut gezielter Hieb, der einem sofort den Atem nimmt. Ich wusste schlicht und einfach nicht, was ich erwidern sollte. Dann ersparte mir jemand die Mühe, indem er mir den Arm um den Hals schlang und mir die Luft abdrückte.
    Ich fasste es nicht, dass es jemandem gelungen war, sich an mich heranzuschleichen. Dann hörte ich Marlowes Stimme und verstand. Der verdammte Vampir war so leise wie Rauch, einer der Gründe dafür, warum er so gefährlich sein konnte. »Passen Sie besser auf, Louis-Cesare. Denken Sie daran, mit wem Sie es zu tun haben.«
    Louis-Cesare warf ihm einen bösen Blick zu. »Lassen Sie sie los! Das ist eine Familienangelegenheit.«
    »Familie, wie?« Marlowe machte sich nicht die Mühe, seine Abscheu zu verbergen. »Sie klingen fast wie…«
    Ich rammte ihm den Ellenbogen zwischen die Beine und sprang aus seiner Reichweite. »Ich weiß nicht, wies zwischen euch aussieht, aber klär es mit Radu ab«, teilte ich Louis-Cesare mit und widersetzte mich dem Drang, mir den wunden Hals zu reiben. »Es war ebenso seine Idee wie meine, und er glaubt, es könnte klappen. Wenn du deinem Herrn sagen willst, dass er ein Narr ist - nur zu. Erzähl mir später, wies gelaufen ist, falls du überlebst.«
    Louis-Cesare hatte eine Hand um Marlowes Oberarm geschlossen und den erzürnten Vamp festgehalten, aber sein Blick galt mir. »Wir sind noch nicht fertig.«
    Der Mistkerl überlegte es sich dauernd anders - eben noch hatte er mir einfach so den Rücken zukehren und weggehen wollen. »Ich glaube, es ist alles gesagt«, erwiderte ich und platschte zur Garage.
    Ich hoffte halb, dass er mir folgte und mir vielleicht Gelegenheit gab, ihn zu überfahren. Doch als ich den Jaguar aus der Garage holte - so neu, dass das Leder noch nicht seinen Geruch verloren hatte -, stand er noch immer im Regen und sprach mit dem erbosten Marlowe. Ich hielt neben Radu an, der seinem recht mitgenommen wirkenden Assistenten einen Vortrag über angemessenen Sicherheitsabstand hielt.
    »Dein Sohn ist irre«, teilte ich ihm mit.
    Radu seufzte. »Und

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