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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Seitenstraße, sondern in einer Pool-Lounge im Caesars. In seinem Laden hatte man mir gesagt, dass ich Benny hier treffen konnte, und tatsächlich: Da saß er, und der triefäugige Blick, den er auf mich richtete, deutete darauf hin, dass er schon seit einer ganzen Weile Margaritas kippte. »Ich hab schon verstanden«, sagte er und hob eine knorrige Hand, damit ich mich nicht wiederholte. »Dich erwartet ein schwieriger Einsatz, und du brauchst etwas mit mehr Wumm, als das Gesetz erlaubt. Aber wie gesagt, ich habe nichts.«
    »Das sagst du immer.« So einfach wollte ich mich nicht abwimmeln lassen. Ich musste mich neu ausrüsten, und der Senat würde mir dabei kaum eine Hilfe sein. Mircea wollte Drac gefangen nehmen, nicht endgültig ins Jenseits schicken, und die Dinge, die ich hatte, machten ziemlich kurzen Prozess.
    »Aber diesmal ist es keine Verhandlungstaktik. Es gibt da diesen Krieg, weißt du? Der Senat hat sich mein ganzes Inventar geschnappt - Beschlagnahme von Schmuggelware, hieß es.« Benny nahm einen weiteren Drink von einem Kellner entgegen, dessen Blick sich nicht ganz auf ihn richtete, und leckte über den Glasrand. »Und kurze Zeit später kreuzten die verdammten dunklen Magier bei mir auf und krallten sich den Rest. Dass man für Ware bezahlt, scheint in Vergessenheit geraten zu sein.«
    »Komm schon, Benny. Ich kenne dich. Du hast nie alles im Laden.«
    »Und jetzt hab ich auch woanders nichts mehr.« Er seufzte und klopfte mir auf die Hand. »Du warst eine gute Kundin, Dory, und du kennst mich. Ich bin immer offen zu dir gewesen, nicht wahr? Es sind die Zeiten, in denen wir leben. Es heißt, der Senat sei verwundbar und seine Kontrolle ließe nach. Wer weiß, was bevorsteht? Die Antwort lautet: Niemand weiß es. Und deshalb wollen alle geschützt sein, klar. Ein bisschen was extra für den Fall, dass es zu krachen beginnt. Ehrlich gesagt,
    um meinen Bestand war es auch vorher nicht besonders gut bestellt. Und jetzt…« Er schüttelte den Kopf. »Ich hab nichts.«
    Eine gestresst wirkende Mutter ging an der Theke vorbei, im Schlepptau ein kleines Mädchen mit einem Eis in der Hand. Der Mund des Mädchens formte ein staunendes »Oh«, als es Benny sah, der ihm freundlich zuzwinkerte.
    »Mami! Sieh nur, der Elf!«
    »Gaff nicht, Melissa! Und beschimpf die Leute nicht!«
    Ich sah Benny an, als das Mädchen fortgezogen wurde, das laut protestierte und auf seinen Wunsch hinwies, dem
    »netten Elfen« Guten Tag zu sagen. »Ich würde einen Okkultus-Zauber nicht unbedingt >nichts< nennen, Benny«, sagte ich. Solche Dinge waren recht teuer und sorgten dafür, dass Leute, die nicht Bescheid wussten, nur ein projiziertes Bild sahen und nicht die wahre Person. Kleine Kinder bildeten eine Ausnahme, denn in ihren Gehirnen hatten sich noch keine vorgefassten Meinungen darüber gebildet, wie die Welt beschaffen sein sollte, und solche Konzepte brauchte der Zauber, um seine Wirkung zu entfalten.
    Benny zuckte ungerührt mit den Schultern. Wenn es darum ging, Geld zu verdienen, war er wie die meisten seiner Art. Er würde seine Mutter verkaufen - die versucht hatte, ihn zu fressen -, wenn er einen guten Preis für sie erzielen könnte. Das Problem war: Bestimmt glaubte er, ich hätte nicht genug Knete für die fraglos weit überhöhten Preise, die er in diesen Tagen verlangte. Normalerweise hätte er mit dieser Vermutung genau richtig gelegen, aber heute sah die Sache anders aus.
    »Wie schade.« Wie beiläufig legte ich meine glänzende gelbe Murmel auf die Theke, direkt neben seine Sammlung bunter Papierschirme. »Mir wäre es lieber gewesen, mit dir ins Geschäft zu kommen, aber wenn das nicht geht, muss ich mich eben woanders umsehen.«
    Benny starrte auf die kleine gelbe Kugel und stellte langsam sein Glas beiseite. »Wenn ich’s mir genau überlege, Dory .... Vielleicht habe ich da noch einige besondere Gegenstände.«
    Eine gute halbe Stunde später hielten wir vor einem großen Lagerhaus. »Einige Gegenstände?«, fragte ich, als wir ausstiegen.
    Benny zuckte mit den Schultern und rang mit einem großen Schloss an der dicken Metalltür. »Dieses Lager habe ich schon seit Jahren. Für gewöhnlich ist es mindestens halb voll, aber jetzt…« Er zog die Schiebetür beiseite.
    »Sieh es dir an.«
    Ein großer, leerer Raum erwartete uns. Leere Paletten standen herum, in Gesellschaft von Kisten, zahlreichen zerdrückten Kartons und einem rostigen Gabelstapler. Die Lampen an der Decke gingen mit einem

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