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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Verletzung erholen, auch von einem völligen Verlust von Magie.
    Man kann ihn jede Nacht leeren, und am nächsten Tag erwacht er wieder, vorausgesetzt, Herz und Kopf bleiben intakt. Er ist das perfekte, immer wieder verwendbare Opfer.«
    Für einen Moment stockte mir der Atem. Die Kälte, die ich zuvor gefühlt hatte, breitete sich aus und ließ alles zu Eis erstarren, auch mein Gehirn. Ich fragte nicht nach Einzelheiten. Ich wollte gar keine wissen. Plötzlich war ich immens dankbar dafür, dass unser gemeinsames Erlebnis nicht seine Erinnerungen betraf, sondern meine.
    Ich schluckte. »Wie lange?«
    »Ich war einen Monat lang sein Gefangener. Wir hatten uns auf eine Woche geeinigt, aber Jonathan ließ mich nicht gehen. Er meinte .... er meinte, ich würde besser schmecken als alle, die er jemals gehabt hatte.« Ich drehte mich in seinen Armen, damit ich sein Gesicht sehen konnte. Ein Blick in seine Augen bestätigte mir, dass er die Wahrheit sagte. Im matten Licht glänzten sie wie Kristalle, wie durch Eis betrachtete Saphire. Deutlich erkannte ich die Emotionen in ihnen. »Wenn Radu mich nicht gefunden hätte, wäre ich vielleicht noch immer dort.«
    »Radu hat dich gefunden?«
    »Ja. Als mein Herr konnte er mich lokalisieren. Ich befand mich in einer steinernen Zelle und war tagsüber zu schwach, um auszubrechen. Und nachts tat sich Jonathan an mir gütlich. Ich hatte fast die Hoffnung aufgeben, als ich eines Nachmittags draußen vor meinem Fenster eine Stimme hörte, die mich aufforderte zurückzutreten. Ich erkannte sie nicht - ich hatte Radu jahrelang nicht gesehen -, hielt es aber für besser, der Aufforderung nachzukommen. Kurz darauf brach die Mauer ein. Ich starrte durch den aufgewirbelten Staub auf den Mann, der vergeblich versuchte, das sich aufbäumende Pferd zu kontrollieren, das er ans Fenstergitter gekettet hatte.«
    »Klingt nach Radu.«
    »Und dann stürzte die Decke auf mich herab.« Er sagte es mit ausdruckslosem Gesicht, und deshalb wusste ich nicht, ob er es scherzhaft meinte. Louis-Cesares Lippen zuckten und formten ein Lächeln, und ich lachte erleichtert.
    »Sie stürzte tatsächlich auf mich«, fügte er hinzu.
    »Kann ich mir denken.« Radu war vieles, aber bestimmt kein guter Retter in der Not. »Allerdings verstehe ich noch immer nicht, was an Bord des Flugzeugs geschehen ist. Warum hat Jonathan versucht, dich mit der Maschine in die Luft zu jagen?«
    »Das hat er gar nicht. Seit meiner Flucht versucht er immer wieder, mich erneut gefangen zu nehmen, aber er musste vorsichtig sein, um keinen Krieg mit dem Senat zu riskieren.«
    »Wir sind bereits im Krieg.«
    »Was ihm den perfekten Vorwand liefert. Mit der Zerstörung des Senatsjets wollte er die Familie von meinem Tod überzeugen, und dann hätte es niemand für nötig gehalten, nach mir zu suchen.«
    »Aber …warum hast du nicht mit dem Senat gesprochen? Warum hast du ihn nicht gebeten, Jonathan für dich zu erledigen? Wir sind bereits im Krieg gegen seinen Kreis. Ein toter Magier mehr oder weniger macht keinen Unterschied.« Ich wäre bereit gewesen, diese Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    »Ich hätte meine Anklage gegen Jonathan erläutern müssen, um den Senat zu veranlassen, wichtige Ressourcen vom Krieg abzuziehen und für eine persönliche Vendetta einzusetzen.« »Und?«
    Louis-Cesare sah mich an. »Wie vielen Leuten hast du davon erzählt, was in jener Nacht geschehen ist, Dorina?
    Wie viele wissen, warum du Dracula so sehr hasst?«
    Ich verstand. »Niemand. Mircea drohte Augusta, ihr etwas anzutun, wenn sie auch nur ein Wort darüber verlauten ließ. Soweit ich weiß, hat sie nie davon erzählt.«
    »Und sonst wusste niemand davon?«
    »Nein. Bis auf Jack. Aber Augusta war seine Herrin, und deshalb galt ihr Wort auch für ihn. Warum?«
    »Der Zauber, auf den wir in den Höhlen stießen .... Der einzige mir bekannte Zauber dieser Art ist lokal begrenzt und mit einem bestimmten Ort verbunden. Wir hätten ihn hinter uns zurücklassen sollen, als wir hierher kamen.
    Aber das vorhin waren deine Erinnerungen, nicht wahr?«
    Ich zögerte. Ein Teil der Szene war vertraut genug gewesen - die Folgen von Dracs Folter in London. Aber das letzte Stück war neu. Ich hatte immer angenommen, dass es falscher Familiensinn war, der Mircea daran hinderte, Drac endgültig ins Jenseits zu schicken. Jetzt war ich mir da nicht mehr so sicher. Vielleicht hatte der alte Knabe mehr Rückgrat, als ich dachte. »Der größte Teil davon. Vielleicht

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