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Corum 01 - Der scharlachrote Prinz

Corum 01 - Der scharlachrote Prinz

Titel: Corum 01 - Der scharlachrote Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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ihr viel Freude haben.«
    »Wer seid Ihr?«
    »Ich glaube, Ihr habt meinen Namen bereits erraten.«
    »Shool-an-Jyvan.«
    »Prinz Shool-an-Jvan, der Lord alles Toten in der See - nur einer meiner vielen Titel.«
    »Gebt mir Rhalina zurück.«
    »Das habe ich vor.«
    Corum blickte den Zauberer mißtrauisch an. »Weshalb?«
    »Ihr glaubt doch nicht, ich würde auf einen so schwachen Beschwörungsversuch eingehen, wie den ihren, wenn ich mir nicht auch etwas anderes davon versprochen hätte. Oder glaubt Ihr das wirklich?«
    »Und was habt Ihr Euch versprochen? Euere Freude an ihrem entsetzlichen Geschick?«
    »Unsinn! Haltet Ihr mich für so kindisch? Über so etwas bin ich längst hinaus. Aber ich sehe, Ihr beginnt allmählich auf Mabden-Art zu argumentieren. Das ist vielleicht ganz gut, wenn Ihr in diesem Mabden-Traum überleben wollt.«
    »Ist es ein Traum?«
    »Gewisser Art. Aber echt genug. Es ist, was Ihr den Traum eines Gottes nennen mögt. Doch natürlich könntet Ihr auch sagen, es ist ein Traum, den ein Gott zur Wirklichkeit werden ließ. Ich spreche selbstredend vom Schwertritter, der über die fünf Ebenen herrscht.«
    »Die Schwertherrscher! Es gibt sie nicht. Sie sind ein Aberglaube, dem einst Vadhagh und Nhadragh verfallen waren.«
    »O doch, Meister Corum. Es gibt sie, diese Schwertherrscher. Ihr habt zumindest einem von ihnen Eure Heimsuchung zu verdanken. Es war der Schwertritter, der beschloß, die Mabden mächtig werden und sie die alten Rassen ausrotten zu lassen.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Weil er Euer müde war. Wer wäre es nicht? Die Welt ist jetzt viel interessanter. Das müßt doch auch Ihr zugeben.«
    »Chaos und Zerstörung haltet Ihr für ›interessant‹!« Corum machte eine ungeduldige Handbewegung. »Ich dachte, Ihr seid über solche Kindereien hinaus.«
    School-an-Jyvan lächelte. »Ich vielleicht. Aber doch nicht unbedingt der Schwertritter.«
    »Ihr sprecht in Rätseln, Prinz Shool.«
    »Stimmt. Eine Untugend, die ich nicht aufgeben mag. Aber sie belebt ein nichtssagendes Gespräch.«
    »Wenn Ihr dieses Gesprächs müde seid, dann gebt mir Rhalina zurück und ich lasse Euch allein.«
    Wieder lächelte Shool. »Es steht in meiner Macht, Euch Rhalina wiederzugeben und auf freien Fuß zu setzen. Darum entsandte ich Meister Mordel auf die klägliche Beschwörung hin. Ich wollte Euch kennenlernen, Meister Corum.«
    »Ihr wußtet ja nicht einmal, daß ich kommen würde.«
    »Ich hielt es für wahrscheinlich.«
    »Und warum wolltet Ihr mich kennenlernen?«
    »Ich habe Euch etwas zu bieten. Und falls Ihr auf den Gedanken kämt, mein Geschenk abzulehnen, halte ich es für weise, Mistreß Rhalina bei der Hand zu haben.«
    »Warum sollte ich ein Geschenk ablehnen wollen?«
    Shool zuckte die Schultern. »Oh, meine Geschenke werden nicht immer angenommen. Die Sterblichen scheinen mir zu mißtrauen. Es gefällt ihnen nicht, wie ich sie zu mir hole. Wenige haben ein freundliches Wort für einen Zauberer, Meister Corum.«
    Corum versuchte die Dunkelheit zu durchdringen. »Wo ist die Tür? Ich werde Rhalina selbst suchen. Ich bin Eurer Reden müde, Prinz Shool.«
    »Natürlich seid Ihr müde. Ihr habt viel erlitten. Ihr hieltet Euren eigenen süßen Traum für Wirklichkeit, und die Wirklichkeit für einen Traum. Ein Schock! Hier gibt es keine Tür. Ich benötige sie nicht. Werdet Ihr mich nun ausreden lassen?«
    »Wenn Ihr Euch etwas verständlicher ausdrückt, ja.«
    »Ihr seid ein unfreundlicher Gast, Vadhagh. Ich glaubte, Eure Rasse hätte bessere Manieren.«
    »Ich bin nicht länger ein typischer Vertreter meiner ausgerotteten Rasse.«
    »Wie bedauerlich, daß gerade der Letzte einer Rasse nicht mehr ihre Tugenden aufweist. Jedoch hoffe ich, ein besserer Gastgeber zu sein, und erfülle Euch Eure Bitte. Ich bin uralt. Ich gehöre nicht zu den Mabden und auch nicht zu den alten Rassen, wie Ihr Euch nanntet. Ich kam lange vor Euch. Ich gehörte einer Rasse an, die zu degenerieren begann. Ich wollte nicht ebenfalls degenerieren, darum beschäftigte ich mich mit wissenschaftlichen Forschungen, die mir ermöglichen sollten, meinen Geist mit all seiner Weisheit zu bewahren. Wie Ihr seht, war mir Erfolg beschieden. Ich bin im Grund genommen reiner Geist. Ich kann, zugegeben mit ein wenig Anstrengung, von einem Körper in den anderen überwechseln und bin deshalb unsterblich. Im Laufe der Jahrtausende hat man mir unzählige Male nach dem Leben getrachtet, aber jene, die mich auslöschen wollten, gaben

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