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Corum 02 - Die Königin des Chaos

Corum 02 - Die Königin des Chaos

Titel: Corum 02 - Die Königin des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Hoffnung, einer der Meute würde ihm doch den Todesstoß geben.
    Immer noch wuchs das Chaos-Pack, bis so viele Kadaver um den Fels herumlagen, daß Corums Gefährten sich nicht mehr zu rühren vermochten. Nur er selbst hieb und stach noch um sich, bis etwas von hinten seine Beine packte und ihn herunterzerrte, zu Rhalina, Jhary und dem König ohne Land, die bereits entwaffnet und gefesselt waren.
     
    Eine Kreatur mit schiefem Pferdegesicht brach sich einen Weg durch die Chaos-Meute und zeigte ihre klobigen braunen Zähne. Sie wieherte und rückte sich den Helm zurecht, dann steckte sie die haarigen Daumen in den Gürtel.
    »Sollen wir uns selbst einen Spaß mit Euch machen oder Euch zu unserer Herrin bringen? Königin Xiombarg fände Euch vielleicht recht interessant.«
    »Welches Interesse könnte sie schon an vier Wanderern haben?« fragte Corum.
    Das Pferdewesen grinste ihn an. »Vielleicht seid Ihr mehr als das? Vielleicht seid Ihr Spione der Ordnung?«
    »Ihr wißt doch, daß die Ordnung nicht mehr hier herrscht.«
    »Aber sie möchte es vielleicht ganz gern wieder möglicherweise hat man Euch von einer anderen Ebene hierhergeschickt?«
    »Erkennt Ihr mich denn nicht?« rief König Noreg-Dan.
    Das Pferdewesen kratzte sich an der Stirn und starrte den König ohne Land stupide an. »Warum sollte ich Euch erkennen?«
    »Weil ich Euch wiedererkenne. Ich sehe noch Spuren Eurer ursprünglichen Züge.«
    »Schweigt! Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht!« Das Pferdewesen zog einen Dolch aus seinem Gürtel. »Schweigt!«
    »Weil Ihr es nicht ertragt, Euch zu erinnern!« donnerte Noreg-Dan. »Ihr wart einst Polib-Bav, der Graf von Tern! Ihr verbündetet Euch mit dem Chaos, noch ehe mein Land fiel.«
    Angst leuchtete plötzlich aus den Augen des Pferdedings. Es schüttelte wütend den Schädel und schnaubte. »Nein!«
    »Ihr seid Polib-Bav und ward meiner Tochter versprochen das Mädchen, das Eure Chaos-Meute nein, nein, nein! Ich ertrage es nicht, mich auch nur daran zu erinnern.«
    »Ihr erinnert Euch an nichts«, knurrte Polib-Bav heiser. »Ich sage, ich bin der, der ich bin.«
    »Und wie heißt Ihr dann?« erkundigte Noreg-Dan sich spöttisch. »Was ist Euer Name, wenn nicht Polib-Bav, Graf von Tern?«
    Das Pferdewesen schlug dem König die plumpe Hand ins Gesicht.
    »Und wenn ich es bin? Ich stehe in Diensten der Königin Xiombarg, nicht in Euren!«
    »Ich würde mich auch für Eure Dienste bedanken«, höhnte der König und wischte sich das Blut von der Oberlippe. »Schaut doch nur, was aus Euch geworden ist, Polib-Bav.«
    Das Pferdewesen wandte den Kopf ab. »Ich lebe«, schnaubte es. »Ich befehlige diese Legion.«
    »Eine Legion wahnwitziger Monster!« lachte Jhary.
    Eine Kuh kickte Jhary mit dem Huf in die Seite, daß der Heldengefährte aufstöhnte. Aber er hob seinen Kopf und lachte erneut. »Diese Deformation ist nur der Anfang. Ich habe selbst gesehen, was aus Sterblichen wird, die dem Chaos dienen stinkendes Nichts, formlose Schemen!«
    Das Pferdewesen kratzte sich nun am Kopf und murmelte tonlos: »Na und? Die Entscheidung ist getroffen und läßt sich nicht mehr rückgängig machen. Königin Xiombarg schenkt uns ewiges Leben.«
    »Ewig wird es sein«, höhnte Jhary, »aber kein Leben. Ich bin einst durch viele Ebenen gereist und habe erfahren, wohin das Chaos führt zur Öde, zur Unfruchtbarkeit. Das allein ist ewig, wenn die Ordnung es nicht aufhalten kann.«
    »Pah!« stieß das Pferdewesen aus und wandte sich an seine Untergebenen. »Werft sie in meinen Streitwagen. Wir bringen sie zur Königin.«
    Noreg-Dan versuchte noch einmal Polib-Bav umzustimmen: »Ihr wart einmal ein schöner Mann, Graf von Tern. Meine Tochter liebte Euch, und Ihr liebtet sie. In jenen Tagen wart Ihr mir noch treu ergeben.«
    Polib-Bav drehte den Schädel zur Seite. »Und nun bin ich Königin Xiombarg treu ergeben. Dies ist jetzt ihr Reich. Lord Shalod von der Ordnung ist geflohen und wird nie mehr hier herrschen. Seine Armeen und Verbündete wurden, wie Ihr sehr wohl wißt, auf der Blutebene niedergemacht.«
    Er nahm die Waffen der Gefährten entgegen, die ein Froschwesen ihm reichte, und klemmte sie sich unter den Arm.
    »In den Wagen mit ihnen! Es geht zum Palast der Königin!«
    Corum zermarterte sich den Kopf nach einer rettenden Idee. Seine Hände waren auf den Rücken gebunden. Es gab keine Fluchtmöglichkeit. Wenn er erst einmal vor die Königin gebracht wurde, würde sie ihn sofort erkennen. Sie würde ihn zermalmen, und

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