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Corum 02 - Die Königin des Chaos

Corum 02 - Die Königin des Chaos

Titel: Corum 02 - Die Königin des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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wir die Burg verlassen haben«, brummte Corum, während er finster auf das brennende Land hinunterstarrte. Die Ernte war vernichtet, Leichen verfaulten in der Sommerglut, selbst Tiere waren sinnlos dahingemetzelt worden. Rhalina war erschüttert über das, was man ihrem Lande angetan hatte. Ihr Magen rebellierte. Sie wandte den Blick von all dem Grauen ab.
    »Das hat er sicher«, antwortete sie Corum. »Nach all dem Morden und Brandschatzen zu schließen, dürfte seine Armee schon lange unterwegs sein.«
    Hin und wieder sahen sie vereinzelte Gruppen von Barbaren, die in ihren Streitwagen dahinzogen oder auf zottligen Ponys ritten. Sie plünderten, was noch zu finden war, auch wenn nichts mehr lebte, womit sie ihre Blutlust stillen konnten. Manchmal sahen sie auch Flüchtlinge sich südlich zu den Bergen schleppen, wo sie hofften, Unterschlupf zu finden.
    Als sie den Fluß Ogyn erreichten und darüber hinwegflogen, sahen sie, daß er ein einziges Grab war. Leichen von ganzen Familien verwesten neben den Kadavern von Rindern, Hunden und Pferden. Die Barbaren, welche der Hauptarmee folgten, hatten sich weit verteilt und versicherten sich, daß nichts Lebendes übersehen worden war.
    Rhalina vermochte ihre Tränen nicht länger zurückzuhalten, und Corums und Jharys Gesichter waren grimmig. Sie hielten sich die Nasen zu, um den Gestank von Tod und Verwesung nicht in voller Stärke einatmen zu müssen, und wünschten, das Schiff, das ohnehin flinker als das flinkste Pferd war, würde noch schneller fliegen.
    Da sahen sie das Bauernhaus.
    Kinder hasteten, von ihrem Vater zur Eile angetrieben, ins Innere. Der Bauer war mit einem alten, rostigen Breitschwert bewaffnet. Die Frau verbarrikadierte den Hof.
    Corum entdeckte den Grund für die Hast. Eine Gruppe Barbaren, etwa ein Dutzend Mann, ritten durch das Tal auf den Bauernhof zu. Sie hatten brennende Fackeln in den Händen und trieben ihre Ponys mit viel Geschrei an.
    Corum kannte Mabden wie diese. Er war von ähnlichen gefangen und gemartert worden. Sie unterschieden sich nicht von Glandyth-a-Kraes Denledhyssi, außer, daß sie auf Ponys ritten und nicht auf Streitwagen dahinzogen. Sie trugen schmutzstarrende Pelze und Schmuck Halsketten, Armreifen und Ringe -, den sie den Gemordeten abgenommen hatten.
    Er erhob sich und trat in die Steuerkabine. »Wir müssen niedergehen«, erklärte er Bwydyth-a-Horn rauh. »Dort unten ist eine Familie nicht mehr lange und die Barbaren werden sie niedermetzeln.«
    Bwydyth blickte ihn betrübt an. »Aber uns bleibt nur wenig Zeit, Prinz Corum.« Er klopfte auf seine Hemdtasche. »Wir müssen die Liste der benötigten Grundstoffe nach Halwygnan-Vake bringen, wenn wir die Pyramidenstadt und damit Lywm-an-Esh noch retten wollen - «
    »Landet!« befahl Corum.
    »Schön. Wenn Ihr meint«, erwiderte Bwydyth friedfertig. Er betätigte einige Schalter und Knöpfe und studierte einen Betrachter, der ihm das Land unter ihnen zeigte. »Jenes Bauernhaus dort?«
    »Aye jenes Bauernhaus.«
    Das Himmelsschiff begann sich zu senken. Corum kehrte an Deck zurück, um hinunterzuschauen. Die Barbaren hatten das Schiff inzwischen bemerkt und ihre Ponys angehalten. Sie deuteten aufgeregt nach oben. Das Schiff begann über dem Hof vor dem Haus zu kreisen, um zur Landung anzusetzen, für die kaum genug Platz war. Hühner flatterten gackernd davon, als sein Schatten über sie fiel, und ein Schwein verkroch sich eiligst im Stall.
    »Habt Euer Schwert zur Hand, Meister Jhary«, bat Corum.
    Jhary hatte seine Waffe bereits gezogen. »Es sind zehn oder mehr«, warnte er. »Und wir nur zwei. Werdet Ihr Eure Eure Kräfte einsetzen?«
    »Ich hoffe, es wird nicht nötig sein. Ich habe alles, was mit dem Chaos zusammenhängt, satt.«
    »Aber zwei gegen zehn - «
    »Vergeßt den Steuermann nicht, und den Bauern.«
    Jhary runzelte die Stirn, schwieg jedoch. Das Schiff setzte auf. Bwydyth-a-Horn trat mit einer langschaftigen Axt aus der Kabine.
    »Wer seid Ihr?« Die nervös klingende Stimme drang aus dem hölzernen Haus.
    »Freunde!« rief Corum. »Bringt die Frauen und Kinder an Bord!« bat er den Steuermann. Er sprang über die Reling. »Wir werden versuchen, sie einstweilen in Schach zu halten.«
    Jhary sprang ihm nach und stand etwas unsicher auf dem Boden, der nicht wie das Luftschiff schwankte.
    Die Barbaren näherten sich vorsichtig. Der Anführer brach in höhnisches Gelächter aus, als er erkannte, mit wie wenigen sie es zu tun hatten. Er stieß einen wilden Schrei

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