Corum 03 - Das Ende der Götter
wie sie die durchziehenden Mabden-Armeen darstellten, verließen Corum, die Markgräfin und ihre Gefolgsleute, und Jhary Mordelberg. Sie segelten nach Lywman-Esh und mußten feststellen, daß die Invasion an einigen Küsten schon begonnen hatte, und daß die Anhänger der Ordnung bereits gegen die Diener des Chaos kämpften. In der Hauptstadt Halwyg-nan-Vake begaben sie sich zum König und erfuhren, daß Arkyn in seinem Tempel mit ihnen zu sprechen begehrte. Arkyn machte ihnen den Vorschlag, sich in Xiombargs Domäne zu begeben und dort die Stadt in der Pyramide zu suchen, von der allein noch Hilfe zu erwarten war. Im Reich der Schwertkönigin erlebten sie eine Reihe ungewöhnlicher Abenteuer sie lernten den See der Stimmen kennen, den Weißen Fluß und viele andere Manifestationen des Chaos -, bis sie schließlich die mystische Stadt fanden. Sie war ganz aus Metall errichtet, und ihre Bewohner waren Vadhagh. Corum erfuhr, daß sie vor Jahrhunderten ihre eigene Dimension verlassen und keine Möglichkeit zur Rückkehr gefunden hatten. Xiombarg inszenierte
einen Angriff auf die Stadt, während Corum und seine Gefährten in ihre eigene Ebene zum bereits belagerten Halwyg zurückkehrten, um ihrerseits durch die Beschaffung von Mineralien der Stadt in der Pyramide die Flucht zu ermöglichen. Die Himmelsstadt vernichtete schließlich die Belagerer und machte damit der Bedrohung durch die Mabden für immer ein Ende. Rasend vor Wut folgte Xiombarg den Vadhagh. Dadurch brach sie das oberste Gesetz des kosmischen Gleichgewichts und wurde verbannt. Eine neue glückliche Ära des Friedens schien anzubrechen. Aber Graf Glandyth-a-Krae, Corums Erzfeind, war der Vernichtung entgangen. Und er schmiedete Rachepläne.
DAS BUCH CORUM
ERSTES BUCH
In dem berichtet wird, wie Corum erleben muß, daß der Frieden sich in Unfrieden wandelt
DAS ERSTE KAPITEL
Die Erscheinung auf dem Berg
Es war noch nicht lange her, da hatte die Stadt viele Tote und Schwerverwundete gesehen. Aber nun war König Onalds Palast wieder neu aufgebaut und von farbenfrohen Blumen umrankt. Zinnen und Brustwehr hatten ihren Zweck erfüllt. Jetzt konnte man dort wieder lustwandeln und den Blick weit übers Land genießen. Doch König Onald erlebte die Wiedergeburt seines verwüsteten Halwyg-nan-Vakes nicht mehr, denn er fiel während der Belagerung. Seine Mutter übernahm die Regentschaft, bis sein Sohn dereinst selbst die schwere Bürde zu tragen in der Lage war. Überall in der Blumenstadt hatte man Gerüste aufgebaut, überall arbeiteten Handwerker. Es gab viel neu zu errichten und auszubessern, denn König Lyr-a-Brode und seine Barbaren hatten gewaltigen Schaden angerichtet. Auch neue Skulpturen wurden aufgestellt, neue Springbrunnen angelegt, und schon jetzt sah man, daß Halwyg-nan-Vake noch schöner würde, denn zuvor. Und so war es überall im ganzen Land.
So war es auch jenseits des Meeres in Bro-an-Vadhagh. Die Mabden waren von dort vertrieben und nach Bro-an-Mabden verbannt worden, dem grimmigen Kontinent im Nordosten, von dem sie ursprünglich kamen. Und ihre Furcht vor der Macht der Vadhagh war wieder groß.
In Bro-an-Vadhagh, dem lieblichen Land der sanften Hügel, der weiten grünen Wälder, der trägen Flüsse und friedlichen Täler, zeugten nur noch die Ruinen des düsteren Kalenwyrs, die man als Mahnmal stehengelassen hatte, von der Grausamkeit der Mabden.
Auf den Nhadragh-Inseln durften die wenigen der ursprünglichen Bewohner, welche die Mabden verschont hatten, ihr Leben nun in Frieden und Freiheit leben. Vielleicht würden die gebrochenen Geschöpfe stolzere Kinder gebären und ihre Rasse würde wieder blühen wie vor Jahrhunderten in ihrer Glanzzeit.
Der Frieden kehrte in die Welt zurück. Die Vadhagh, die mit ihrer Wunderstadt, Gwlas-cor-Gwrys, der Stadt in der Pyramide, in ihre alte Heimat zurückgekommen waren, taten ihr Bestes, die verwüsteten Burgen wieder aufzubauen und das Land zu dem zu machen, was es einst gewesen ist: ein Ort der Schönheit und der Besinnlichkeit. Sie zogen aus ihrer Metallstadt aus, um so zu leben wie ihre Vorfahren. Schließlich stand Gwlas-cor-Gwrys verlassen und nicht mehr als eine leere Hülle, zwischen den Tannen eines fernen Waldes, nicht weit von einer zerstörten Mabden-Festung.
Es schien, als sei ein wundervolles Zeitalter des Friedens angebrochen, sowohl für die Mabden von Lywm-an-Esh, als auch für die Vadhagh, die Retter jenes Landes. Die Drohung des Chaos war vergessen. Zwei der drei
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