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Corum 04 - Das kalte Reich

Corum 04 - Das kalte Reich

Titel: Corum 04 - Das kalte Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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das Lederfläschchen aus seinem Gepäck und reichte es Calatin, der erleichtert seufzte und zufrieden lächelte.
    »Ich bin Euch sehr dankbar, Corum. Und ich freue mich, daß ich Euch zu Diensten sein konnte. Habt Ihr es mit den Hunden zu tun bekommen?«
    »Einmal«, antwortete Corum.
    »Das Horn half Euch?«
    »Es half mir, aye.« Corum begann, den Strand hinaufzugehen, und der Zauberer folgte ihm.
    Sie erreichten den Kamm des Hügels und blickten auf das Festland hinüber, wo die Welt kalt und weiß lag, und drohende, graue Wolken am Himmel hingen.
    »Wollt Ihr die Nacht bei mir verbringen?« fragte Calatin. »Und mir von Hy-Breasail erzählen und von dem, was Ihr dort gefunden habt?«
    »Nein«, erwiderte Corum. »Die Zeit wird knapp. Ich muß zurück nach Caer Mahlod reiten, denn ich fühle, daß die Fhoi Myore diesen Platz bald angreifen werden. Inzwischen dürften sie erfahren haben, daß ich ihren Feinden beistehe.«
    »Das ist möglich. Ihr werdet Euer Pferd zurückhaben wollen?«
    »Aye«, bestätigte Corum.
    Es entstand eine kurze Pause. Calatin setzte an, etwas zu sagen, entschloß sich dann aber anders. Er führte Corum schweigend zum Stall hinter dem Haus, und dort stand das große Schlachtroß. Seine Wunden waren fast verheilt. Schnaubend erkannte es seinen Herrn. Corum rieb ihm die Nase und führte es aus dem Stall.
    »Mein Horn«, sagte Calatin. »Wo ist es?«
    »Ich habe es auf Hy-Breasail gelassen«, erklärte ihm Corum. Er sah dem Zauberer direkt in die Augen, und in diesen Augen loderten Angst und Zorn auf.
    »Wie das?« Calatin schrie ihn fast an. »Wie konntet Ihr es verlieren?«
    »Ich habe es nicht verloren.«
    »Ihr habt es mit Absicht dort zurückgelassen? Wir haben lediglich vereinbart, daß Ihr das Horn ausleiht. Das war alles.«
    »Ich gab es Goffanon. In gewisser Weise könnte man sagen, daß Ihr nicht bekommen hättet, was Ihr haben wolltet, wenn ich ihm nicht das Horn gegeben hätte.«
    »Goffanon? Goffanon hat mein Horn?« Calatins Augen blickten jetzt kälter und zogen sich zusammen.
    »Aye.«
    Es gab keine Entschuldigung, die Corum hätte vorbringen können, und so schwieg er. Er wartete, was Calatin zu sagen hatte.
    Schließlich meinte der Zauberer:
    »Ihr steht wieder in meiner Schuld, Vadhagh.«
    »Aye.«
    Der Zauberer sprach jetzt mit gesenkter, berechnender Stimme. Er lächelte ein stilles, ungutes Lächeln. »Ihr müßt mir etwas als Ersatz für mein Horn geben.«
    »Was wollt Ihr?« Corum war des Feilschens müde. Es drängte ihn, von Mordelsberg aufzubrechen und nach Caer Mahlod zurückzukehren, so schnell ihn sein Pferd trug.
    »Ich muß etwas von Euch bekommen«, fuhr Calatin fort. »Ihr versteht das sicher, davon bin ich überzeugt.«
    »Sagt mir was, Zauberer.«
    Calatin musterte Corum, wie ein Bauer ein Pferd auf dem Markt betrachtet. Dann berührte er den Überwurf, den Corum unter dem Pelz trug, den die Mabden ihm gegeben hatten. Der Überwurf war Corums Vadhagh-Mantel, rot und leicht, aus dem Fell eines Tieres gegerbt, das einst auf einer anderen Ebene gelebt hatte und auch dort längst ausgerottet war.
    »Euer Mantel ist von großem Wert, Prinz?«
    »Ich habe noch nie über seinen Preis nachgedacht. Es ist mein Namensmantel. Jeder Vadhagh hat einen.«
    »Dann könntet Ihr nicht auf ihn verzichten?«
    »Ist es das, was Ihr von mir begehrt meinen Mantel? Kann er Euch für den Verlust Eueres Hornes entschädigen?« Corum fragte ungeduldig. Er mochte den Zauberer immer weniger. Aber er stand moralisch in der Schuld des Mabden, wußte er. Und Calatin wußte das auch.
    »Wenn Ihr das für einen fairen Tausch haltet?«
    Corum riß sich seinen Pelz von den Schultern, legte seinen Waffengurt ab, und öffnete das Band, das seinen Mantel hielt. Es würde seltsam sein, ohne dieses Kleidungsstück, das er so lange getragen hatte, auszukommen, aber er fühlte sich dem Mantel nicht besonders verbunden. Der Pelz würde ihn ausreichend wärmen.
    Er überreichte Calatin den scharlachroten Mantel. »Da habt Ihr ihn, Zauberer. Nun steht keiner von uns mehr in des anderen Schuld.«
    »So ist es«, bestätigte Calatin und sah zu, wie Corum sich seinen Waffengurt wieder anlegte und sich in den hohen Sattel seines Pferdes schwang. »Ich wünsche Euch eine gute Reise, Prinz Corum. Und hütet Euch vor den Hunden des Kerenos. Jetzt gibt es kein Horn mehr, das Euch retten kann.«
    »Und keines, das Euch schützt«, erwiderte Corum. »Werden sie Euch angreifen?«
    »Das ist unwahrscheinlich«,

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