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Corum 05 - Der gefangene König

Corum 05 - Der gefangene König

Titel: Corum 05 - Der gefangene König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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dann zersplitterte das kostbare Glas unter den Schlägen der eindringenden grünen Krieger. Wieder warfen sich die Ritter und Krieger der Tuha-na-Gwyddneu Garanhir in den Kampf gegen ihre unmenschlichen Feinde.
    Schwerter von poliertem, schimmernden Eisen klirrten gegen die grünen Schwerter des Kiefernvolkes. Und während drinnen der Kampf fortgesetzt wurde, krachten schon von draußen die Rammböcke der Ghoolegh gegen die Tore der Halle.
    Und während der Kampf tobte, saß König Daffyn unbeteiligt auf seinem Thron, den Kopf in die Hände gestützt und die Augen voller Tränen. Er weinte um Prinz Guwinn und hatte jedes Interesse an der Schlacht um seine Stadt verloren.
    Corum stürzte sich auf zehn der grünen Krieger, die auf zwei von König Daffyns Ritter eindrangen. Corums Axt war schartig geworden, und seine lebendige Hand blutete. Ohne die silberne Hand mit ihrem stählernen Zugriff wäre ihm die Axt längst aus der erschöpften Hand geschlagen worden. Er spürte die Müdigkeit seiner Arme, als er jetzt die Axt gegen einen der Grünen hob, der gerade nach der Blöße eines Ritters stechen wollte. Die Axt brach dem Kiefernmann das Genick.
    Mehrere der grünen Krieger konzentrierten sich jetzt ganz auf Co-rum. Schritt für Schritt wurde Corum unter dem raschelnden Gelächter grüner Lippen bis zur Wand zurückgedrängt. Auf der anderen Seite der Halle beschäftigte sich Goffanon mit drei der Grünen gleichzeitig. Er konnte Corum im Augenblick nicht zu Hilfe kommen. Der Vadhagh schwang seine Axt auf und nieder. Schwerter bohrten sich durch sein Kettenhemd. Blut brach aus vielen kleinen Wunden.
    Dann fühlte Corum die Steine der Wand hinter sich und wußte, daß er nicht weiter ausweichen konnte. Über ihm brannte eine Fak-kel, deren flackernder Schein auf die grünen Gesichter der Kiefernkrieger fiel, die sich jetzt darauf vorbereiteten, Corum die Todesstreiche zu geben, die Lippen zu ihrem starren Grinsen verzogen.
    Ein Schwert blieb im Schaft seiner Axt stecken. Er bekam die Waffe noch einmal frei und schlug sie in den Schädel des Angreifers. Im Tod erlosch das Grinsen des Grünen. Man konnte ahnen, wie schön sein Gesicht vor seiner schrecklichen Verwandlung gewesen sein mußte. Aber der Körper taumelte trotz des zerschmetterten Schädels weiter und riß dabei die steckengebliebene Axt aus Corums Händen. Corum langte nach oben und riß die Fackel hinter ihm von der Wand. Mit der anderen Hand zog er sein Schwert. Doch die Grünen waren jetzt so dicht um ihn, daß er sein Schwert nicht mehr hoch bekam. Eine grüne Hand klammerte sich an seinen Schwertarm. Verzweifelt stieß Corum dem nächststehenden Krieger die Fackel mit seiner silbernen Hand ins Gesicht.
    Und der Grüne schrie.
    Zum ersten Mal schrie ein Bruder der Kiefern vor Schmerz. Und sein Gesicht begann zu brennen. Der grüne Saft siedete zischend in den Wunden, die er schon erhalten hatte, ohne daß sie ihm bisher etwas ausgemacht hatten.
    Die anderen Grünen wichen in Panik zurück und versuchten nicht, mit ihrem Gefährten in Berührung zu kommen, der schreiend und brennend durch die Halle rannte, bis er über den Körper eines am Boden liegenden Kameraden stürzte. Die braun gewordene Leiche fing ebenfalls sofort Feuer.
    Und da verfluchte sich Corum, weil er nicht früher darauf gekommen war, daß die einzige Waffe gegen das Baumvolk nur das Feuer sein konnte. Er rief den anderen zu:
    »Nehmt die Fackeln! Feuer vernichtet sie! Nehmt die Fackeln von den Wänden! Verbrennt sie!«
    Und er sah, daß die Messingtore der Halle sich schon unter den Stößen der Rammböcke nach innen bogen. Lange würden die Tore den Ghoolegh nicht mehr standhalten.
    Jetzt liefen alle, die sich noch bewegen konnten, zu den Wänden der Halle und rissen die Fackeln herunter. Sie hieben mit den Bränden nach ihren Feinden, und schon war die Halle mit Rauch erfüllt Rauch, der Corum und den anderen den Atem nahm süßer Rauch brennenden Nadelholzes.
    Die Brüder der Kiefern versuchten sich zurückzuziehen, die Fenster zu erreichen, aber die Krieger der Tuhana-Gwydnneu Garanhir verlegten ihnen den Weg, stießen die Brände in ihre Körper, bis die Grünen sich brennend auf den Fliesen der Halle wälzten, und ihr Geschrei von den Wänden widerhallte.
    Und dann wurde es still in der großen Halle eine Stille, die nur von den Schlägen der Rammböcke gegen die großen Tore unterbrochen wurde. Und es gab in der Halle keine Brüder der Kiefern mehr, nur noch Asche, Rauch und

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