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Corum 06 - Das gelbe Streitross

Corum 06 - Das gelbe Streitross

Titel: Corum 06 - Das gelbe Streitross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Brachvögel über ihren Köpfen kreisten und die Luft vom Geruch des Ginsters und des Heidekrauts erfüllt war. Und es schien, als könne keinMacht des Universums der einfachen Schönheit dieser Landschaft etwas anhaben. Die Sonne schien warm aus einem blauen Himmel. Es war ein herrlicher Tag. Bald waren sie besserer Stimmung als jemals zuvor, und sie stiegen von ihren Pferden und wanderten durch das kniehohe Heidekraut. Dann lagen sie nebeneinander auf der Heide, so daß sie nur noch den Himmel über sich sehen konnten und das kühle, erholsame Grün des Farns um sie herum. Und sie nahmen sich in die Arme und hielten sich fest und liebten sich zärtlich. Danach lagen sie schweigend dicht beieinander, atmeten die gute Luft und lauschten auf das leise Rascheln und Rauschen des Moores.
    Eine Stunde des Friedens war ihnen gestattet, bevor Corum ein fernes Dröhnen in der Erde unter ihnen spürte. Er wußte, was das bedeutete, und legte sein Ohr gegen den Boden.
    »Pferde«, sagte er. »Sie kommen näher.«
    »Fhoi Myore-Reiter?« Medheb setzte sich auf und griff nach ihrer Schleuder, die sie überall mit hinnahm.
    »Vielleicht. Gaynor oder die Brüder der Kiefern, oder beide? Aber wir haben überall Posten aufgestellt. Reiter sind unterwegs, den Feind zu beobachten, und wir wissen, daß die Fhoi Myore zur Zeit im Osten ihre Streitmacht sammeln. Wir hätten vor jedem Angriff gewarnt werden müssen.«
    Vorsichtig hob er den Kopf. Die Reiter kamen von Nordwesten, also in etwa aus Richtung der Küste. Corums Blick wurde von einem Hügelkamm versperrt, aber jetzt wurde von dahinter fernes Gerassel von Zaumzeug laut. Ein Blick nach ihren eigenen Pferden überzeugte Corum, daß sie hier sofort von jedem entdeckt werden würden, der sich über den Hügel näherte. Er zog sein Schwert und rannte zu den Pferden. Medheb folgte ihm.
    Schnell schwangen sie sich in die Sättel und ritten auf den Hügel zu, aber in einem Winkel, der sie für kurze Zeit aus dem Blickfeld der Fremden bringen würde. So hofften sie jedenfalls. Ein Findling bot ihnen etwas Deckung. Hinter ihm zügelten sie ihre Pferde und warteten darauf, daß die fremden Reiter in Sicht kamen.
    Kurz darauf erschienen die ersten drei. Sie ritten kleine, zottige Ponys, die durch die Größe ihrer breitschulterigen Reiter noch kleiner wirkten. Die Reiter waren Männer mit schimmerndem, hellroten Haar und scharfen, blauen Augen. Bart und Haare waren zu kleinen Zöpfen geflochten, in denen Schmuckperlen glitzerten. An ihre linken Arme gebunden waren ovale Schilde, die aus lederbespanntem Weidengeflecht zu bestehen schienen, das mit Streifen und Bändern aus kunstvoll gehämmerter Bronze verstärkt wurde. Auf der Innenseite schienen die Schilde Halterungen zu haben, in denen jeweils zwei bronzebeschwerte Speere mit eisernen Spitzen steckten. An ihren Hüften trugen die Männer kurze, breitklingige Schwerter, deren Griffe aus Lederscheiden ragten. Einige der Männer trugen ihre Helme, andere hatten sie am Sattelknauf befestigt. Die Helme waren mit eisernen oder bronzenen Reifen verstärkte Lederkappen, geschmückt von den langen, geschwungenen Hörnern des Bergochsen. Bei einigen Helmen war das eigentliche Horn unter den aufgesetzten Ornamenten aus Eisenstücken, Bronze oder Gold kaum noch zu erkennen. Um ihre Schultern geschlungen 62 waren Mäntel aus schwerem Tuch in Rot, Blau oder Grün. Sie trugen Kilts aus Tuch oder Leder, und ihre Beine darunter waren nackt. Nur wenige besaßen eine Art Schuhwerk. Die meisten hatten einfache Sandalen um die Fersen gebunden.
    Ohne Zweifel waren sie alle Krieger, aber Corum hatte noch nie solche Männer gesehen, wenn sie auch in manchem den Tir-nam-Beo glichen, und ihre Ponys Corum an die Tiere erinnerte, die seine alten Feinde aus den Wäldern nahe dem Mordelsberg ritten. Nach und nach kamen die Reiter über den Hügelkamm. Es mußten etwa zwanzig sein. Und als sie näher heran ritten, war nicht mehr zu übersehen, daß eine harte Zeit hinter ihnen liegen mußte. Einige hatten gebrochene Glieder, andere trugen Verbände über schweren Wunden, und zwei der Männer waren an ihre Sättel gebunden, damit sie nicht von ihren Tieren stürzten.
    »Ich glaube nicht, daß sie eine Bedrohung für Caer Mahlod darstellen«, meinte Medheb. »Sie sind Mabden. Aber was für Mabden? Ich dachte, alle Krieger wären längst zusammengerufen worden.«
    »Sie müssen eine weite Reise hinter sich haben, so wie sie aussehen eine harte und gefährliche Reise«,

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