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Corum 06 - Das gelbe Streitross

Corum 06 - Das gelbe Streitross

Titel: Corum 06 - Das gelbe Streitross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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setzte sich in der allgemeinen Verwirrung der Niederlage von Caer Llud zunächst ab, um uns dann heimlich nach Ynys Scaith zu folgen.«
    »Also haben wir doch ein zweites Segel am Horizont gesehen!« bemerkte Corum. »Das war Euer Boot, Jhary?«
    »Ohne Zweifel«, stellte der selbsternannte ›Gefährte von Helden‹ fest. »Und nun, um auf unser eigentliches Problem zurückzukommen, sollten wir an meine Katze denken. Ich weiß, daß Katzen, was die Aufnahme fremder Seelen angeht, Fähigkeiten besitzen, die dem Menschen fehlen. Ich erinnere mich einer Zeit, als mein Name anders klang. Damals wurde eine Katze benutzt, um die Seele eines sehr mächtigen Zauberers aufzunehmen, genauer gesagt, sie gefangenzuhalten aber das gehört nicht hierher. Meine Katze wird Euch aufnehmen, Sactric, und Ihr werdet es bei ihr recht bequem haben.«
    »Ein Tier?« Sactric begann seinen mumifizierten Kopf zu schütteln. »Als Kaiser der Malibann kann ich nicht.«
    »Sactric«, sagte Goffanon scharf, »du weißt verdammt gut, daß es mit dir und den Deinen bald endgültig vorbei sein wird, wenn ihr diese Ebene nicht rasch verlassen könnt. Wollt ihr das wegen deinem lächerlichen Stolz riskieren?«
    »Du nimmst dir einen Ton heraus, der mir mißfällt«, erwiderte Sactric. »Wenn ich nicht durch mein Wort gebunden wäre, ich würde dir.«
    »Aber Ihr seid es«, knurrte Goffanon. »Nun, Sir, würdet Ihr bitte in die Katze fahren, damit wir aufbrechen können, oder wollt Ihr das, was ich Euch gestohlen habe, jetzt nicht mehr zurückhaben?«
    »Es ist mir wichtiger als mein Leben.«
    »Dann folgt Jharys Vorschlag.«
    Es schien keine Reaktion von Sactric zu erfolgen. Er starrte die schwarzweiße Katze einen Augenblick leicht angewidert an. Dann heulte die Katze auf, ihre Nackenhaare richteten sich auf, und sie schlug mit den Klauen um sich, bevor sie dem mächtigeren Geist unterlag. Und plötzlich stürzte Sactrics Mumie schwer zu Boden, wo sie verrenkt liegen blieb.
    Die Katze sagte: »Laßt uns sofort aufbrechen. Und vergeßt nicht, ich habe nichts von meiner Macht verloren.«
    »Wir werden daran denken«, antwortete Ilbrec. Er hob den alten Sattel auf, den er gefunden hatte, und seitdem mit sich herumschleppte.
    Der Sidhi-Jüngling, der verwundete Schmied, Goffanon, Corum von der Silbernen Hand und Jhary-a-Conel mit dem auf der Schulter, was jetzt Sactric war, machten sich auf den Weg zum Strand, wo das Boot sie erwartete.

DRITTES BUCH
    In dem Mabden, Vadhagh, Sidhi, Malibann und Fhoi Myore um den Besitz der Erde kämpfen, und in dem Freunde zu Feinden werden und Feinde zu Freunden. Die letzte Schlacht gegen das kalte Volk, gegen den ewigen  Frost...
I
    Das, was Goffanon Sactric stahl
    Die Reise verlief ereignislos. Ilbrec ritt dem Schiff auf Zaubermähne voran und führte es auf dem kürzesten Weg zum Festland. Nun standen sie alle auf einer Klippe, gegen deren Fuß eine weiße, wütende See donnerte, und Goffanon hob seine mächtige Streitaxt mit dem unverletzten Arm hoch über seinen Kopf und hieb damit tief in die weiche Erde. Der Platz war bis zu ihrer Ankunft mit einem kleinen, unauffälligen Steinhaufen markiert gewesen.
    Die intelligenten Augen der schwarzweißen Katze wichen nicht von Goffanon, und manchmal schienen diese Augen rubinrot aufzuglühen.
    »Sei vorsichtig, damit ihr nicht zustößt«, sagte die Katze mit Sactrics Stimme.
    »Ich muß jetzt erst noch den Zauber entfernen, den ich darüber gesprochen habe«, erklärte Goffanon.
    Nachdem er ein kleines Loch gegraben hatte, kniete der Zwerg darüber und ließ etwas von der Erde durch die Finger rinnen. Dazu murmelte er einige Worte, die wie eine Serie sinnloser Reime klangen. Als das getan war, zog er sein Messer und begann damit vorsichtig weiter in der weichen Erde zu graben.
    »So!« Goffanon hatte gefunden, was er suchte. Sein Gesicht verzog sich in leichtem Ekel. »Hier ist es, Sactric.«
    Und er zog etwas aus der Erde, das er an einer Strähne dünnen Haares festhielt. Es war ein mumifizierter Kopf, der zu den mumifizierten Körpern der Malibann auf Ynys Scaith paßte. Doch dieser Kopf strahlte eine fremdartige Schönheit aus und war unbezweifelbar weiblich, auch wenn an dem verstümmelten Haupt eigentlich nichts besonders Schönes zu erkennen war.
    »Terhali!« seufzte die kleine, schwarzweiße Katze, und ihre Augen bekamen einen Ausdruck offener Anbetung. »Hat er dir etwas angetan, mein Liebes, meine süße Schwester?«
    Und jetzt schnappten sie alle nach Luft,

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